Aktueller EZB-Kommentar von David Riley, Chief Investment Strategist, BlueBay Asset Management

 

Die aktuellen Marktreaktionen auf die zurückhaltendere Politik der Europäischen Zentralbank und insbesondere auf die Ankündigung einer weiteren TLTRO-Runde blieben eher enttäuschend. Die Anleger scheinen sich stärker auf die deutliche, aber realistische Herabstufung der EZB-Prognose für das Wachstum in der Eurozone im Jahr 2019 zu konzentrieren, die auf 1,1 Prozent im Vergleich zur Dezember-Prognose von 1,7 Prozent zurückgenommen wurde, wobei das Risiko einer weiteren Verschlechterung besteht. Anleger scheinen zu befürchten, dass die EZB, obwohl Präsident Draghi von „Optionen“ spricht, nur über begrenzte Mittel verfügt, um den Abwärtsrisiken zu begegnen, während die Eurozone gleichzeitig nicht in der Lage zu sein scheint, eine gemeinsame fiskalische Antwort zu geben.

Mario Draghi wird seine siebenjährige Amtszeit als EZB-Präsident im Oktober voraussichtlich beenden, ohne jemals die Zinssätze angehoben zu haben. Seine wichtigste Tat war wohl, mit seiner Aussage „whatever it takes“ die Tragfähigkeit des Euro gesichert zu haben. Heute richtet sich die Sorge der Anleger aber nicht auf den Fortbestand des Euro, sondern sie fragen sich, ob die europäischen Entscheidungsträger in der Lage sind, bei einem wirtschaftlichen Abschwung gegenzusteuern. Die politische Reaktion der EZB auf die Verlangsamung des europäischen Wachstums ist zu begrüßen, aber die Anleger befürchten, dass dies möglicherweise nicht ausreichend sein könnte.

 

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