Seit den Enthüllungen um die Panama Papers im April 2016 haben Behörden weltweit umgerechnet 1,07 Milliarden Euro an Strafen und Steuer-Nachzahlungen im Zusammenhang mit Erkenntnissen aus den Unterlagen verhängt.

 

Das ist das Ergebnis einer Analyse des Internationalen Konsortiums Investigativer Journalisten (ICIJ). Allein in Deutschland sind rund 150 Millionen Euro zusammen gekommen, wie Reporter von NDR, WDR und ?Süddeutscher Zeitung? recherchiert haben. Der größte Teil entfällt auf Strafgelder für Banken.

In Großbritannien konnten die Ermittler umgerechnet rund 225 Millionen Euro einfordern, in Frankreich stieg die Summe auf zuletzt rund 120 Millionen Euro. In Panama selbst wurden im Zuge der Ermittlungen Immobilien und Bargeld im Wert von umgerechnet fast 10 Millionen Euro beschlagnahmt. Auch Kanada, Belgien und Australien vermeldeten signifikante Einnahmen. Die Gesamt-Summe dürfte sogar deutlich höher ausfallen, zahlreiche Länder verweigerten mit Hinweis auf laufende Ermittlungen eine Auskunft oder teilten nur allgemein mit, dass in der Folge der Veröffentlichungen die Zahl der Verfahren gestiegen sei.

Zahlreiche dieser Verfahren laufen aktuell noch. Erst in der vergangenen Woche entließ die Swedbank, eine der größten Banken Nordeuropas, die Vorstandschefin. Ermittler werfen der Bank vor, Unterlagen im Zusammenhang mit den Panama Papers zurückgehalten zu haben. Im November wurde die Deutsche Bank in Frankfurt durchsucht, weil das Bundeskriminalamt in den Panama Papers Hinweise auf die anrüchigen Geschäfte zweier Tochterfirmen der Bank gefunden hatte.

Die Panama Papers sind ein Datensatz aus der auf Offshore-Finanz spezialisierten Kanzlei Mossack Fonseca, der der Süddeutschen Zeitung zugespielt worden ist. Gemeinsam mit mehr als 100 Partnermedien weltweit werteten sie die Papiere aus. In Deutschland veröffentlichte die SZ die Panama Papers im April 2016 gemeinsam mit NDR und WDR.

 

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