Im ersten Quartal 2019 konnten alle Vermögensverwaltenden Kategorien, gemessen an den MMD-Indizes, positiv performen.

 

Ausschlaggebend dafür waren die guten Entwicklungen an den weltweiten Aktien- und Anleihemärkten. Der DAX konnte im ersten Quartal 9,17 % hinzugewinnen. Der DJ EuroSTOXX 50P kam auf 12,17 % und der MSCI World EUR GRTR auf 14,68 %. Die deutschen Staatsanleihen erreichten, gemessen am REX Performance, 0,99 % und die europäischen Unternehmensanleihen, gemessen am ML EMU Corporate Bonds Index, 2,78 %. Wie das Segment der Vermögensverwaltenden Fonds von der guten Marktentwicklung profitieren konnte, haben die Analysten von MMD anhand von rund 1.300 Vermögensverwaltenden Fonds untersucht.

*             Vermögensverwaltende (VV-) Fonds konnten dem Anspruch solider Performance bei vermindertem Risiko gerecht werden

*             Durchschnittliche Wertentwicklung der untersuchten VV-Fonds im 1. Quartal: 6,59 %

*             maximale Verluste im Durchschnitt für alle VV-Kategorien niedriger als bei großen europäischen Vergleichsindizes

Entwicklung der Finanzmärkte

Nach dem historisch schwachen Dezember 2018 konnten die Aktienmärkte im ersten Quartal satte Gewinne verzeichnen. Dabei war das politische Umfeld keineswegs positiv. Die Gefahren, die 2018 die Stimmung verhagelten, beherrschten auch im ersten Quartal 2019 das Marktgeschehen. So blieb der Handelsstreit zwischen den USA und China beziehungsweise Europa weiterhin einer der bestimmenden Faktoren – wobei eine Annäherung im Konflikt zwischen den USA und China von den Märkten honoriert wurde. Gleichzeitig sorgte eine schwächelnde Konjunktur für Ernüchterung an den Märkten und schürte Rezessionsängste. In der Folge fühlten sich die Zentralbanken verpflichtet die restriktiver werdende Geldpolitik vorerst zu stoppen und notfalls auch wieder zu lockern. Diese Entscheidung führte an den Aktienmärkten zu deutlichen Kurszuwächsen. In der EU war zudem der Brexit ein wichtiges Thema, wobei eine Lösung nicht in Sicht ist. Daher steigen die Chancen eines ungeordneten Ausscheidens Großbritanniens aus der EU.

Aufgrund der bestehenden Gefahren, wie dem Handelsstreit oder dem No-Deal-Brexit, war auch die Nachfrage nach sicheren Geldanlagen hoch. Dadurch sind die Renditen im ersten Quartal gesunken und die Anleihekurse gestiegen. Auch das Aussetzen der Zinserhöhungen durch die Zentralbanken wirkte unterstützend.

Entwicklung der Vermögensverwaltenden Fonds

Wie konnte das Segment der Vermögensverwaltenden Fonds das wirtschaftliche Umfeld nutzen?

„Die Vermögensverwaltenden Fonds konnten die positiven Entwicklungen nutzen und gute Renditen erzielen“, so Nicolai Bräutigam von der MMD Analyse & Advisory GmbH. Mit einer eigenen Datenbank und seinem Analyse-Instrumentarium ist das Arnsberger Research-und Beratungshaus seit Jahren auf das Produktsegment spezialisiert. Die Wertentwicklung der VV-Fonds, gemessen am MMD-Index All Fund, liegt für das erste Quartal 2019 bei 6,59%. Die VV-Fonds konnten sich durch aktives Risikomanagement auszeichnen und die maximalen Verluste im Vergleich zur Benchmark minimieren. „Die maximalen Draw-Downs, also der maximale Verlust in diesem Zeitraum, fällt bei allen vier Anlagestrategien  niedrig aus“, so Bräutigam. Zum Vergleich: Der maximale Draw-Down bei den offensiven Anlagestrategien liegt im Schnitt bei -0,59%, während der Aktienindex DAX Verluste in Höhe von -4,06% hinnehmen musste.

Entwicklung der defensiven Vermögensverwaltenden Fonds

Die Bandbreiten in den Anlagestrategien vermitteln einen tieferen Eindruck über die Wertentwicklungen. Während die beste Performance unter den defensiven Fonds 10,65% beträgt, konnte der schlechteste Fonds noch knapp positiv mit von 0,12% abschneiden. Der Medianwert lag im ersten Quartal bei     4,04%. Dieser zeigt den Mittelwert (50%-Punkt) in der Vergleichsgruppe an, d.h. 50% der defensiven Fonds haben eine höhere Wertentwicklung als der Medianwert und 50% weisen eine niedrigere Wertentwicklung aus. Alle defensiven Vermögensverwaltenden Fonds konnten somit ein positives Ergebnis ausweisen.

Entwicklung der ausgewogenen und offensiven Vermögensverwaltenden Fonds

Aufgrund der höheren Aktienquote gegenüber der defensiven Kategorie waren die Performanceergebnisse in den Anlagestrategien Ausgewogen und Offensiv deutlich breiter gestreut. Bei der ausgewogenen Kategorie lagen die Performancewerte zwischen -0,90% und 20,01% und bei der Offensiven zwischen -0,45% und 17,74%. Die Medianwerte der beiden Kategorien wichen mit 6,22% für ausgewogen und 9,19% für die offensiven Fonds – wie zu erwarten war – voneinander ab. Auffällig ist, dass die Performancegrenzwerte bei der ausgewogenen und der offensiven Strategie nahe beieinander liegen und sowohl nach oben als auch nach unten bei der Ausgewogen etwas stärker ausgeprägt sind. Ansonsten sind die negativen Anteile an der Gesamtheit der untersuchten Vermögensverwaltenden Fonds je Strategie beinahe identisch. Die Anteil beträgt bei der ausgewogenen Strategie 0,9% und bei der offensiven 0,8%.

Entwicklung der flexiblen Vermögensverwaltenden Fonds

Bei der flexiblen Anlagestrategie konnten fast alle Fonds positiv performen. Nur ein Fonds beendete das erste Quartal negativ. Die Bandbreite der flexiblen Fonds reichte von -0,54% bis 30,21%. Dabei stellt der obere Wert einen extremen Ausreißer da, der 12% über der zweitbesten Performance steht. Der Medianwert lag bei 6,65%.

Vermögensverwaltenden Fonds erfüllen ihr Versprechen

Die Entwicklung der Vermögensverwaltenden Fonds im ersten Quartal 2019 spiegelt die freundliche Stimmung der Aktien- und Anleihemärkte wieder. Nach der größtenteils negativen Entwicklung in 2018 – insbesondere im Dezember – haben die Vermögensverwaltenden Fonds ihre Linie wieder gefunden und konnten dem Versprechen solider Performance bei vermindertem Risiko gerecht werden. Dennoch sollten die hier angegebenen Kennzahlen nicht als Grundlage für eine Investmententscheidung genutzt werden, warnt Bräutigam. Für eine leistungsgerechte Bewertung des Fondsmanagers müssen vielmehr die Produkte im Detail und über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet werden. Dabei können in einem ersten Schritt quantitative Rankings helfen, eine entsprechende Vorauswahl zu treffen. Aus der aktuellen MMD Analyse lässt sich die Relevanz längerfristiger quantitativer Rankings gut ableiten. Unter den Top-Fonds im ersten Quartal 2019 befinden sich einige Vermögensverwaltende Fonds, die in der längerfristigen Betrachtung zu den schwächsten der jeweiligen Kategorie gehören. Um sich ein gutes Gesamtbild zu verschaffen, müssen darüber hinaus der Anlageprozess und das Fondsmanagement qualitativ untersucht werden. Nur so lassen sich die Ergebnisse einordnen und die Managerleistung bewerten.

 

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