Portfolio durch Diversifizierung widerstandsfähiger machen

 

Angesichts der spätzyklischen Phase der US-Wirtschaft fragen sich Anleger, wann die nächste Rezession einsetzen wird und wie sie sich am besten darauf vorbereiten können. Aktuell stellt sich zudem die Frage, ob eine Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China die Rezessionsgefahr noch verstärken könnte. Um besser für die Herausforderungen in diesem Umfeld gerüstet zu sein, haben die Experten von J.P. Morgan Asset Management in ihrem langfristigen Kapitalmarktausblick „Long Term Capital Market Assumptions“ (kurz: LTCMA) die Rezessionen während der letzten 40 Jahre in den Industrieländern untersucht und daraus verschiedene Szenarien abgeleitet. Dabei wurden insgesamt vier Rezessionsszenarien mit verschiedenen möglichen Auslösern ermittelt. Im Fokus stand dabei auch, wie die jeweiligen Marktreaktionen ausfallen.

So gibt es erstens durch unternehmerische Zurückhaltung („Corporate Caution“) geprägte Rezessionen, die besondere Risiken für die Aktien- und Anleihe-, aber auch die Kreditmärkte darstellen. Der US-Dollar könnte sich in diesem Szenario leicht positiv entwickeln. Als möglicher Auslöser sind beispielsweise Änderungen im Steuersystem denkbar.

Ein zweites Szenario zeigt Rezessionen, die durch eine geldpolitische Straffung verursacht wurden. In diesem Umfeld leiden Schwellenländeranlagen, während der US-Dollar sehr stark ist. Aktien- und Kreditmärkte dürften eher negativ tendieren. Ein Auslöser könnte die Inflation sein.

Das dritte Szenario beschreibt Rezessionen nach einem Handelsstreit. Diese gehen wahrscheinlich mit nicht-linearen Auswirkungen auf das kurzfristige Wachstum und die Inflation einher, wobei die Schwellenländeranlagen besonders in Mitleidenschaft geraten. Die Aussichten für Anleihen sowie den US-Dollar sind in diesem Szenario leicht positiv. Auslöser sind beispielsweise Zölle.

Das vierte Rezessionsszenario trifft eine konsumgetriebene Wirtschaft wie die USA: Ein schwächerer Nachfrage-Impuls nach einer Zurückhaltung der Konsumenten führt wahrscheinlich dazu, dass die Inflation verhalten bleibt. Die Anleihemärkte könnten dabei insgesamt leicht positiv beeinflusst werden, auch der US-Dollar könnte etwas stärker tendieren. Ein Auslöser für dieses Szenario sind Verschlechterungen der Arbeitsmarktsituation.

„Zwar werden Rezessionen immer mit Herausforderungen verbunden sein. Jedoch können die Intensität und die Art der Marktverwerfungen sehr variieren“, betont Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management. „Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass Rezessionen nicht immer durch Aktienausverkäufe, Kreditausfälle und eine Flucht in Qualität geprägt sind, die die Kurse von Staatsanleihen in die Höhe treiben. Aber selbst nach einem massiven Abschwung können sich die Märkte sehr schnell wieder erholen“

Für die Spätphase des Konjunkturzyklus gewappnet sein

Wie können Anleger die Widerstandsfähigkeit ihres Portfolios erhöhen, um für die nächste Rezession vorbereitet zu sein? „Es lässt sich der positive Trend feststellen, dass Anleger allgemein besser für eine Rezession gerüstet scheinen als in der Vergangenheit: Die Diversifizierung der Portfolios hat deutlich zugenommen, diese wurden auf verschiedene Bedürfnisse hin strukturiert und es wurden unterschiedliche Asset-Allokations-Lösungen einbezogen. Es bleiben jedoch einige Risiken bestehen“, erläutert Galler. Grundsätzlich dürften demnach Anleger mit höheren Aktienallokationen von einer Rezession am stärksten betroffen sein. Allerdings weisen Aktien auch das größte Erholungspotenzial auf. Daher sollten nach Ansicht des Strategen Aktien auch in Rezessionsszenarien ein fester Bestandteil des Portfolios sein. Empfehlenswert sei jedoch, dynamisch auf Marktveränderungen reagieren zu können. „Insbesondere aktiv gemanagte flexible Mischfonds können langfristig dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit von Portfolios zu verbessern“, erklärt Tilmann Galler.

 

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