Konsequentes und koordiniertes Vorgehen bleibt wichtig

 

Laut den Anleihenexperten von J.P. Morgan Asset Management ist die Rezessionswahrscheinlichkeit für die globale Wirtschaft in den letzten Wochen so deutlich gestiegen, dass sie eine Rezession inzwischen als Basisszenario sehen. Verursacht wurde dieser Wechsel im Ausblick – noch im letzten Quartal war das Basisszenario das „Wachstum unter Trend“ – durch gleich vier Schocks: Zum Angebotsschock aufgrund des Shutdowns von China als Reaktion auf COVID-19 kam ein Nachfrageschock infolge der eingeleiteten Quarantänemaßnahmen in einer Vielzahl der Volkswirtschaften weltweit, dazu kam dann noch der Ölschock aufgrund des umfangreichen Ölpreiseinbruchs. Dies alles führte zu dramatischen Verkäufen an den Kapitalmärkten, sodass es zusätzlich einen Liquiditätsschock gab – und eine massive expansive geldpolitische Antwort durch die Notenbanken folgte. Laut Robert Michele, Chief Investment Officer für Anleihen und Leiter der Global Fixed Income, Currency and Commodities Gruppe bei J.P. Morgan Asset Management, ist aber keine neue Finanzkrise zu befürchten: „Wir glauben nicht, dass das System heute so verschuldet ist wie 2008. Die Möglichkeit des Eintretens einer Finanzkrise ist nach wie vor sehr gering“, so seine Einschätzung. Aufgrund der Vorschriften des Dodd-Frank-Act sind Händler in Krisenzeiten jedoch nicht in der Lage, für ausreichend Liquidität zu sorgen, was teilweise für die Marktverwerfungen der letzten Wochen sorgte.

Konsequentes Vorgehen zahlt sich aus

Im Zuge der fortschreitenden Corona-Krise wird allmählich klar, dass strenge Maßnahmen wie Quarantäne, Ausgangssperren und soziale Distanz die beste Wirkung zeigen. „Diese Maßnahmen sind dringend notwendig für die Gesundheit der Bevölkerung – aber sie sind schlecht für die Wirtschaft: Wird die Wirtschaftstätigkeit eingestellt, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession dramatisch an. Je stärker sich diese Einstellung in den letzten Wochen auf den Märkten durchsetzte, desto heftiger reagierten sie“, erläutert Robert Michele. Zudem standen in dieser Zeit viele Handelsabteilungen von Finanzdienstleistern unter Druck, da die Mitarbeiter zunehmend im Home Office arbeiteten. „Anspannung und Angst in Anbetracht der stetigen Zuspitzung der Ereignisse wurden dadurch noch verschärft“, so Michele.

Seiner Meinung nach muss auch weiterhin eine koordinierte weltweite Reaktion an drei Fronten erfolgen: Auf gesundheitspolitischer Ebene muss das Vertrauen gestärkt werden, dass die unternommenen Schritte ausreichend und wirksam sind, um die Anzahl der Infektionen und Todesfälle zu begrenzen. Die Entwicklung eines Impfstoffes ist zu forcieren, um die Ängste vor einer zweiten Viruswelle einzudämmen. Auf geldpolitischer Ebene wurde im Verlauf des März massiv reagiert und verschiedene Maßnahmen, die sich in der Finanzkrise bewährt hatten, wurden wieder aufgenommen: Neben der Senkung der Zinssätze gibt es nun wieder umfassende Anleihekäufe auch von Unternehmensanleihen, sowie gezielte langfristige Refinanzierungsgeschäfte. Auch die Fiskalpolitik hat in vielen Ländern umfangreiche Maßnahmenpakete verabschiedet. „China ist das erste Land, das nach dem COVID-19-Zyklus langsam zur Normalität zurückkehrt. Es zeigt, dass man mit einer Reihe stringenter politischer Maßnahmen etwas bewirken kann. Jetzt bleibt abzuwarten, wie die Maßnahmen, die in Europa und den USA auf den Weg gebracht wurden, wirken“, sagt Michele. Denn er ist sicher: „Eine Welt, in der die Nachfrage der Endverbraucher weggebrochen ist, wird jede Unterstützung brauchen, um sich zu erholen.“

Vorsicht weiter angebracht

Vor diesem Hintergrund haben sich Robert Michele und die Fixed-Income-Gruppe darauf konzentriert, Risiken abzubauen und die Portfolios mit erstklassigen Anleihen aufgestockt. „Wenn die USA in eine Rezession abrutscht, werden die Ausfallquoten steigen und die Märkte für Unternehmensanleihen werden sich weiter verbilligen. Dies gilt insbesondere für Unternehmensanleihen geringerer Bonität, weniger für Verbriefungen“, ist sich Michele sicher. Reservewährungen wie der Schweizer Franken, der japanische Yen, der US-Dollar und der Euro dürften in diesem Umfeld gut abschneiden. Auch wenn Anleihen aus den Schwellenländern in Anbetracht des aktuellen Renditeniveaus verlockend erscheinen, wartet der Experte noch weiter ab, bis die Risiken weiter zurückgehen, bevor er investiert. „Möglicherweise werden Anlagechancen geschaffen, aber Geduld könnte sich besser auszahlen. Es bleibt abzuwarten, von welcher Dauer und Tiefe die Rezession sein wird. Ebenso ist noch nicht deutlich erkennbar, welchen Schaden die Marktstörung angerichtet hat. Unsere Erfahrung mit Rezessionen hat uns gezeigt, dass irgendwann die Zeit kommen wird, um die Märkte nach Einzeltiteln und günstigen Bewertungen zu durchforsten. Bis dahin setzen wir auf den Kapitalerhalt“, so Robert Micheles Fazit.

Herausforderungen mit Flexibilität begegnen

Um für diese besondere Situation an den globalen Anleihemärkten gerüstet zu sein, sollten laut Robert Michele alle Anleihenmarktsegmente in die Allokation einbezogen werden. Mittels eines benchmarkunabhängigen Ansatzes ist es nämlich möglich, von möglichst vielen Chancen aus dem gesamten Anlageuniversum zu profitieren. Deshalb nutzen die beiden von Robert Michele gemeinsam mit seinem Co-Manager Iain Stealey gemanagten Fonds, der JPMorgan Funds – Global Strategic Bond Fund und der JPMorgan Funds – Global Bond Opportunities Fund, eine solche Strategie. Das breit diversifizierte Portfolio kombiniert dynamisch alle Anleihenmarktsegmente. Eine klassische Benchmark nutzen die beiden Manager dabei nicht, sondern setzen auf aktives Durationsmanagement, um die Sensibilität des Portfolios gegenüber Zinsänderungen anzupassen und auf Veränderungen im Wirtschaftsumfeld und in den Marktbedingungen einzustellen. Hinzu kommt ein mehrdimensionaler Ansatz für das Risikomanagement: Das Portfolio wird einerseits breit diversifiziert und gleichzeitig wird die Korrelation im Hinblick auf verschiedene Faktoren wie Veränderung der Marktzinsen, Wechselkurse und Kreditspreads kontrolliert. Insbesondere der Global Strategic Bond Fund setzt mit seinem defensiveren Ansatz auf Kapitalerhalt, Minimerung von Schwankungen und Begrenzung von Abwärtsrisiken, was ihm in den ereignisreichen und volatilen Wochen im März bestens gelungen ist.

 

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