Marktkommentar von Bob C. Doll, Senior Portfolio Manager und Chief Equity Strategist bei Nuveen

 

Wenngleich sich die Stimmung der Anleger seit Ende März merklich verbessert hat, dürften die Aktienmärkte in den nächsten dennoch von Unsicherheit beherrscht werden. Dennoch gibt es Lichtblicke, insbesondere für Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont.

„Die Stimmung der Anleger hat sich seit Ende März dank massiver geld- und fiskalpolitischer Stimuli verbessert“, sagt Bob C. Doll, Senior Portfolio Manager und Chief Equity Strategist bei Nuveen „Die Aktienkurse haben inzwischen mehr als die Hälfte ihrer Verluste wieder wettgemacht, die sie zwischen dem Hoch vom 19. Februar und dem Tief vom 23. März erlittenen haben. Weitere Kursgewinne hängen davon ab, ob die globale Konjunktur stark genug anzieht, um die Chancen auf Unternehmensgewinne in den kommenden Quartalen zu steigern.

In Ermangelung eines unerwarteten Durchbruchs bei der Behandlung des Coronavirus erwarten wir nicht, dass die Konjunktur wieder anzieht. Vielmehr rechnen wir mit einer Kombination aus Verwirrung und Fehlstarts sowie mit Phasen der Enttäuschung. Je schneller sich die Wirtschaft erholt, desto positiver für die Aktienkurse. Umgekehrt besteht das größte Abwärtsrisiko, wenn die Wirtschaft zu schnell wieder anspringt und eine neue Infektionswelle Panik auslöst.

Mit Blick auf die Zukunft gehen wir davon aus, dass die nächsten Monate holprig werden. Das liegt vor allem daran, dass die Wirtschaftsdaten zunehmend düsterer werden und es den Plänen zum Wiederhochfahren der Wirtschaft an Klarheit mangelt. Trotz derzeit unbegrenzter fiskalischer und monetärer Stimuli erwarten wir daher in den kommenden Wochen mehr Abwärts- als Aufwärtsbewegungen bei den Aktienkursen.

Es gibt auch positive Seiten. Aus unserer Sicht hat der Bärenmarkt seinen Tiefpunkt dank umfangreicher Konjunkturprogramme bereits erreicht. Und während in den kommenden Wochen zwar ein Ausverkauf von Aktien wahrscheinlich ist, sind die langfristigen Aussichten besser. Wir gehen daher derzeit davon aus, dass der S&P 500 am 23. März mit 2.192 Punkten sein absolutes Tief für die aktuelle Baisse bereits erreicht hat. Für Investoren mit langfristigem Anlagehorizont bieten sich daher Einstiegschancen, sofern sie kurzfristige Risiken tragen können.“

 

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