Green Bonds überzeugen – auch in Zeiten von COVID-19 nimmt das Emissionsvolumen weiter zu

 

Green Bonds erfreuen sich bei Investoren und Emittenten einer wachsenden Begeisterung – auch während der Corona-Krise: Die Emissionen reißen nicht ab und sind am Markt regelmäßig nachgefragt. Zuletzt sammelte E.ON eine halbe Milliarde Euro von Investoren ein, nachdem das Unternehmen bereits im März einen Green Bond für über 750 Millionen Euro an den Markt gebracht hatte – die grüne Anleihe des Versorgers war damals dreifach überzeichnet. Auch global gewinnt der Markt rasch an Dynamik: Laut der Climate Bonds Initiative betrug das Emissionsvolumen 2019 bereits 257,5 Milliarden US-Dollar, für 2020 werden sogar rund 350 Milliarden US-Dollar erwartet. Zum Vergleich: 2013 waren es erst 3,5 Milliarden.

Nachfrage übersteigt Angebot: „Wer früh einsteigt, profitiert.“

Nicht nur das Volumen nimmt stetig zu, der Markt insgesamt sei gereift, so Arnaud-Guilhem Lamy, Spezialist für Anleihen und Nachhaltiges Investieren (SRI) im Management-Team von BNP Paribas Asset Management. „Die Asset-Klasse ist erwachsen geworden: Bis 2018/19 bestimmte das Angebot die Nachfrage, nun dreht sich das Verhältnis. Die Nachfrage nimmt stärker zu als das Angebot mitwachsen kann. Das heißt, Green Bonds werden künftig teurer werden. Wer rechtzeitig einsteigt, profitiert.“

In den letzten 10 Jahren haben sich Green Bonds von einem Nischenmarkt zum Mainstream entwickelt. „Der rasch expandierende Markt ist jetzt ausreichend diversifiziert, um Anlegern als Investitionslösung echten Mehrwert zu bieten.“ Lamy erklärt weiter: „Green Bonds sind Anleihen, es ist nichts Exotisches daran. Sie haben dieselben Emittenten sowie ähnliche Preise und Verhaltensweisen wie konventionelle Anleihen. Doch das Beste an den grünen Anleihen: Sie sind das perfekte Finanzinstrument, um eine klimaverträgliche Entwicklung zu fördern. Green Bonds sind das fehlende Bindeglied zwischen dem Kapitalmarkt und dem Finanzierungsbedarf der Energiewende.“ Bis 2030 werden pro Jahr 6,9 Billionen US-Dollar gebraucht, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen.

Kein Green Washing: „124 Anleihen sind out.“

Lamy und seine Kollegen nutzen eine eigens entwickelte Bewertungsmethode und haben eine sehr klare Definition, was echte Green Bonds ausmacht: „Anleihen, die eine längere Lebensdauer der Infrastruktur für fossile Brennstoffe und Anlagen unterstützen, die nicht auf ein 2-Grad-Szenario ausgerichtet sind, fallen bei uns per se durchs Raster. Innerhalb unseres Emerging-Market-Universums sind derzeit 218 Anleihen in (63,7%), 124 (36,3%) Anleihen sind out.“

Bei der Auswahl sehen sich die Mitglieder des 25-köpfigen Research-Teams von BNP Paribas Asset Management die gesamte Wertschöpfungskette an: „Ein Green Bond, mit dem das Eisenbahnnetz elektrifiziert werden soll, damit die alten Dieselloks verschwinden, klingt erst einmal großartig. Man muss sich jedoch anschauen, wie der Strom produziert wird: Stammt die Energie für die neuen E-Loks vor allem aus Kohlekraftwerken, ist das kein Gewinn für die Umwelt“, erklärt Lamy. Er und sein Team beschränken sich bei der Wahl ihrer Investments auch nicht nur auf die Ex-ante-Bewertung im Vorfeld. Auch Emittenten, die im Nachgang für ihre Anleihe keinen detaillierten Impact Report liefern, werden aus dem Investment-Universum ausgeschlossen.

Der 543 Millionen Euro schwere Fonds (Stand: Juni 2020) enthält überwiegend Papiere öffentlicher Emittenten. Dazu kommen Anleihen von Finanzinstituten, Versorgern und Industriekonzernen wie Apple oder Toyota. Jüngste Zukäufe waren etwa Unternehmensanleihen von E.ON, Vattenfall oder Swisscom Finance. Der Fonds investiert weltweit mindestens 83,5 Prozent seines Vermögens in Anleihen, die als „grün“ deklariert sind. Im Schnitt bringen die derzeit 105 Positionen im Portfolio 0,32 Prozent Effektivverzinsung (Yield to maturity).

 

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