Präsenzveranstaltungen nur noch mit einem Anteil von fünf Prozent. Trotz Corona bereits mehr als 33.000 gut beraten-Teilnehmer über dem gesetzlich geforderten Weiterbildungs-Level. Aufsichten wollen FAQ zur Weiterbildungsverpflichtung veröffentlichen.

 

„Die vertrieblich Tätigen haben den Corona-Stillstand und das starke Online-Angebot für ihre Weiterbildung genutzt“, erklärte Dr. Katharina Höhn, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e.V., heute bei der Vorlage des Berichts für das zweite Quartal 2020 der freiwilligen Brancheninitiative gut beraten in München. „Im zweiten Quartal 2020 dominiert das E-Learning mit einem Anteil von 92 Prozent an allen erfassten Lernformen die Weiterbildung der rund 150.000 aktiven Teilnehmer bei gut beraten. Das ist ein Zuwachs von 14 Prozentpunkten innerhalb des zweiten Quartals des laufenden Jahres. Im gleichen Zeitraum kamen die Präsenzveranstaltungen auf einen Anteil von nur noch fünf Prozent.“ Im Jahr 2019, so Höhn weiter, habe der Anteil der Präsenzveranstaltungen noch bei über 30 Prozent gelegen, der aller E-Learning-Varianten zusammen damals bei 60 Prozent.

„2.079 neue Bildungskonten wurden im zweiten Quartal 2020 eröffnet. Damit verzeichnet das erste Halbjahr 2020 insgesamt 5.558 neue gut beraten-Bildungskonten“, erläuterte das geschäftsführen-de Vorstandsmitglied des BWV weiter. „Am Ende des ersten Halbjahres 2020 weist die gut beraten-Weiterbildungsdatenbank insgesamt 149.948 aktive Bildungskonten aus. Das sind 95 Konten weniger als Ende März, da wir im zweiten Quartal 2.174 Konten, die seit zwei Jahren nicht mehr genutzt wurden, in unseren Bilanzen nicht länger berücksichtigen“, so Höhn.

Aufsichten wollen FAQ zur Weiterbildungsverpflichtung veröffentlichen

Zuständig für die Überprüfung der Weiterbildungsverpflichtung sind die Industrie- und Handelskam-mern (für Vermittler mit Erlaubnis), sowie – bei den Versicherungsunternehmen – die BaFin. „Eine gemeinsame FAQ-Liste der Aufsichten wird für den Herbst erwartet“ erklärt Monika Klampfleitner, Leiterin der Geschäftsstelle gut beraten. Die Trägerverbände von gut beraten stehen mit den Aufsichten im Austausch zu allen Fragen der Anrechnung von Weiterbildungen“, so Klampfleitner weiter.

Im Schnitt mehr als neun Stunden Weiterbildung im ersten Halbjahr 2020

Durchschnittlich 9:06 Stunden hat jeder gut beraten-Teilnehmer in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres in IDD-relevante Bildungszeit investiert. In diesem Zeitraum zeigt die gut beraten-Weiterbildungsdatenbank fast 1,4 Millionen Stunden Bildungszeit (1.366.216 Stunden) der teilneh-menden vertrieblich Tätigen.

27.204 gut beraten-Teilnehmer haben bereits zum Ende des ersten Halbjahres die gesetzlich geforderten 15 Weiterbildungsstunden für das Jahr 2020 erreicht. Und weitere 6.130 Besitzer eines gut beraten-Bildungskontos haben schon am 30. Juni 2020 die Voraussetzungen für ein gut beraten-Zertifikat mit dem Nachweis von mindestens 30 Stunden Weiterbildung im laufenden Jahr erfüllt.

Teilnehmerstruktur bei gut beraten weiter stabil

48.540 Ausschließlichkeitsvermittler und 31.781 Vermittler im angestellten Außendienst beteiligen sich am 30. Juni 2020 mit einem aktiven Bildungskonto bei gut beraten, das sind zusammen weiterhin 54 Prozent aller Teilnehmer. Makler und Mehrfachagenten haben mit 35.019 Teilnehmern einen ebenfalls unveränderten Anteil von 23 Prozent. In der Gruppe der Mitarbeiter von Versicherungsvermittlern – hier sind Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Agenturen eingetragen – haben 22.249 Vermittler (15 Prozent) ein Weiterbildungskonto. Weitere Gruppen wie Versicherungsberater, Leitungspersonen, nebenberufliche Vermittler sowie vertrieblich Tätige im Innendienst eines Versicherungsunternehmens machen zusammen nunmehr sechs Prozent (8.096 Personen) der gut beraten-Teilnehmer aus – ein Zuwachs von einem Prozentpunkt.

Wie schon zum Ende des ersten Quartals 2020 stehen zur Jahresmitte 28 Prozent Frauen 72 Prozent Männern mit einem gut beraten-Bildungskonto gegenüber. Und weiterhin gilt ebenfalls: Die Teilnehmerinnen bei gut beraten sind tendenziell jünger als die Teilnehmer. So sind zum Beispiel 39 Prozent der teilnehmenden Frauen zwischen 21 und 40 Jahre alt, bei den Männern sind das lediglich 30 Prozent.

Und schließlich zeigt auch die Altersverteilung der gut beraten-Teilnehmer große Stabilität: Auch zur Jahresmitte 2020 dominiert die Gruppe der 41- bis 60-Jährigen mit 78.390 teilnehmenden vertrieblich Tätigen die Altersverteilung von gut beraten mit 52,3 Prozent. Die Altersgruppe der unter 40-Jährigen umfasst nunmehr 49.302 Teilnehmer (32,9 Prozent); ihr Anteil ist nahezu unverändert. Die über 60-Jährigen bedeuten mit 22.256 Frauen und Männern 14,8 Prozent aller gut beraten-Teilnehmer.

 

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