Die Zahl der in Deutschland zugelassenen ESG-Fonds hat im vergangenen Jahr mit 249 einen Höchstwert erreicht.

 

Auch 2021 geht das Wachstum weiter: Die Scope-Analysten haben in den ersten drei Monaten dieses Jahres 56 neue Fonds identifiziert. In Deutschland stehen Anlegern nun insgesamt mehr als 1.500 ESG-Fonds zur Verfügung. Zu der Gruppe zählen Fonds, die bei ihren Investments ökologische und soziale Faktoren sowie Grundsätze einer guten Unternehmensführung berücksichtigen. Zusammen verwalten diese Fonds zum Ende des ersten Quartals 2021 mehr als 700 Mrd. Euro. Damit hat sich das Volumen in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt.

Mehr als die Hälfte (809) der von Scope erfassten ESG-Fonds sind Aktienfonds. Renten- (360) und Mischfonds (338) machen einen deutlich geringeren Anteil aus. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Betrachtung des Volumens: Während Aktienfonds mit Nachhaltigkeitsbezug mehr als 400 Mrd. Euro verwalten, managen Renten- und Misch- bzw. sonstige Fonds jeweils nur rund 150 Mrd. Euro.

Abgrenzung zu Artikel 8 und 9 Fonds gemäß Offenlegungsverordnung

Für ESG-Investoren markiert das Jahr 2021 eine Zäsur. Seit März 2021 müssen Kapitalverwaltungsgesellschaften Auskunft darüber geben, in welchem Maß ihre Fonds im Sinne der EU-Taxonomie nachhaltig sind. Dabei wird zwischen Artikel 8 und 9 unterschieden. Während Artikel 9 Fonds („dunkelgrün“) ein explizites Nachhaltigkeitsziel – zum Beispiel Reduktion von CO2-Emissionen – anstreben, berücksichtigen Artikel 8 Fonds („hellgrün“) lediglich ESG-Aspekte im Investmentprozess – zum Beispiel über den Einsatz von Ausschlusskriterien.

Eine erste Erhebung der Scope-Analysten hat ergeben, dass Asset Manager in Deutschland derzeit rund 1.800 ihrer Produkte als Artikel 8 Fonds einklassifizieren und weitere rund 400 als Artikel 9 Fonds. Das sind in Summe rund 2.200 nachhaltige Fonds im Sinne der Offenlegungsverordnung.

Warum ist diese Zahl größer als die von Scope erfassten Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug? Die Offenlegungsverordnung definiert einen neuen ESG-Standard, der es Asset Managern ermöglicht, einen Teil ihres Fondsangebots als nachhaltig einzustufen. Die Scope-Definition geht in einigen Aspekten über diesen Standard hinaus – vor allen in Bezug auf die anspruchsvolle Ausgestaltung von Ausschlusskriterien.

 

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