Wasserstoff könnte der Energieträger der Zukunft sein. Viel Geld fließt derzeit in technische Machbarkeitsstudien, in Studien und Forschungsprojekte.

 

„Richtig Schub bekommt ein neuer Energieträger aber erst, wenn privates Geld das staatliche ergänzt“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Doch derzeit lässt Wasserstoff sich noch nicht in rentable Geschäftsmodelle packen.“ So sind noch immer viele Fragen ungelöst. Neben der Erzeugung und der Frage, woher der grüne Strom für gewünschten grünen Wasserstoff kommen soll, ist das vor allem auch die Transportfrage. „Wenn Wasserstoff lokal erzeugt und gleich wieder verbraucht wird, ist er auch heute schon eine sinnvolle Ergänzung im Energiemix“, sagt Voigt. „Etwa für große Industriebetriebe, die auf diese Weise ihre Produktion an CO2-Vermeidungsziele anpassen können.“ Dabei ist aber immer noch zu berücksichtigen, dass sich der Einsatz des grünen Wasserstoffs nicht im Sinne geringerer Kosten rentiert. „Es kann sich aber für Unternehmen lohnen, weil sie damit ihre CO2-Bilanz verbessern oder auch beim Kauf von CO2-Zertifikaten sparen können“, sagt Voigt.

Um in größerem Umfang Geld privater Investoren anzuziehen, sind solche Lösungen aber nicht interessant. „Wir haben bei Windkraft und Photovoltaik gesehen, welcher Schwung in den Ausbau kam, als es als Investmentvehikel interessant wurde“, so Voigt. Von 1.000-Dächer-Programmen über 100.000-Dächer-Ziele bis hin zur Einspeisungsvergütung: „Der Staat hat sehr gezielt gefördert, parallel wurde die Forschung hochgefahren“, sagt Voigt. Dann stiegen private und auch institutionelle Investoren ein. Bald floss mehr Geld aus dem privaten Sektor als vom Staat. „Mittlerweile sind Subventionen nicht mehr nötig, hier wurde eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben.“

Geschichte zu wiederholen, wird beim Wasserstoff schwieriger. „Das liegt an dem noch frühen Entwicklungsstand und dem starken gesellschaftlichen Druck“, sagt Voigt. „Um die Klimaziele zu erreichen, hat Wasserstoff einfach nicht die Zeit, die Solar- und Windkraft bekamen.“ Hier muss alles schneller gehen, die technologische Entwicklung wie die Umsetzung in konkrete Projekte. „Und auch die Rentabilität muss sehr viel schneller hochgefahren werden, wenn es ein Erfolg werden soll“, so Voigt.

Deutschland liegt derzeit bei der technologischen Entwicklung mit an der Spitze. „Trotzdem schätzen wir die Wasserstoff-Zeit in Deutschland auf sieben bis zehn Jahre“, sagt Voigt. Danach wird sich die Produktion in andere Regionen verlagern, in denen etwa durch großflächige Photovoltaik-Anlagen deutlich effizienter gearbeitet werden kann. „Dazu ist es notwendig, die Transportfrage zu klären“, sagt Voigt.

Investments in Wasserstoff werden also weniger in Anlagen in Deutschland fließen, sondern in solche in anderen Regionen. „Wir sind sicher, dass es hier rentable Geschäftsmodelle geben wird, auch rund um eine neue Wasserstoffwirtschaft“, sagt Voigt. Das könnte der Aufbau weiterer ClimateTech-Unternehmen sein, die Effizienzsteigerungen in der Wertschöpfungskette schaffen oder auch bei der notwendigen Infrastruktur. „Deutschland wird eher ein Wasserstoff-Verbraucher sein, ähnlich wie beim Öl“, so Voigt. „Aber sowohl für die Erreichung der Klimaziele wie auch für Investments sind das gute Aussichten.“

 

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