Die Aktienmärkte haben in den vergangenen Tagen massiv nachgegeben, eine Korrektur ist eingeläutet.

 

„Nach den Höhenflügen der vergangenen Monate ist das durchaus gesund und eröffnet danach neue Performance-Chancen“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Die stark steigenden Energiepreise könnten allerdings zu einer dauerhafteren Eintrübung führen.“

So vervierfachte sich der Gaspreis in diesem Jahr. Dies wiederum führte bei großen Abnehmern zu einem Ausweichen auf Öl und trieb dadurch den Ölpreis in die Höhe. „Interessant zu sehen ist, dass vor allem nur in Europa der Gaspreis so stark gestiegen ist“, sagt Gerlinger. „Hier scheinen zusätzlich Einschränkungen bei den Lieferungen eine Rolle zu spielen.“ Trotzdem bleibt auch in anderen Teilen der Welt der Energiehunger groß.

In vielen Provinzen Chinas sind beispielsweise die Energielieferungen rationiert worden, die Verfügbarkeit von Strom ist auch für die Industrie oft nicht mehr vorhersehbar. „Hier kommt es zu realen Einbußen beim Wachstum, weil wegen des Energiemangels nicht voll produziert werden kann“, sagt Gerlinger. Auf diese Weise könnten die gestiegenen Energiepreise auch längerfristige Spuren in der Weltkonjunktur hinterlassen.

Dies umso mehr, als die teure Energie auch die Inflation antreibt. Für die Eurozone zeigen die Inflationsdaten für September einen starken Anstieg, mit 3,4 Prozent erreichte die Inflationsrate den höchsten Wert seit 13 Jahren. „Hält dieser Trend länger an, werden auch die Notenbanken zum Handeln gezwungen und könnten dann durch das Ende der lockeren Geldpolitik das Wirtschaftswachstum zusätzlich drücken“, so Gerlinger.

Dazu kommt, dass der vergangene Winter sehr kalt war, die Gasspeicher in Europa liefen entsprechend leer – und wurden bis heute nicht wieder gefüllt. Jetzt muss nachgefüllt und gleichzeitig der durch die gut laufende Wirtschaft verstärkte Verbrauch bedient werden. Das treibt die Nachfrage, während das Angebot im Wesentlichen unverändert bleibt. „Ein milder Winter würde die Lage schon stark entspannen“, sagt Gerlinger.

Für Anleger sind die gefallenen Kurse insofern durchaus auch positiv: „Der Kursrücksetzer war fällig, jetzt könnten einige Positionen schon wieder in Bewertungsregionen gelangen, bei denen sie attraktiver aussehen“, sagt Gerlinger. Diejenigen, die ein ermäßigteres Kursniveau zum Einstieg nutzen wollten, kommen nun zum Zug. Investoren sollten allerdings immer ein Auge darauf haben, ob sich die Inflation verstetigt oder nur einen kurzen Höhepunkt bezeichnet. „Eine Verstetigung sollte zur Vorsicht mahnen“, so Gerlinger.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Moventum Asset Management c/o Moventum S.C.A.,12, rue Eugène Ruppert , L-2453 Luxembourg, Tel +352 26 154 200, www.moventum.lu