Weltweit entstehen im Rekordtempo neue Anlagen zur Erzeugung grünen Stroms.

 

Für Projektentwickler wie Anleger hat das Vor- wie Nachteile: „Die Knappheit treibt auf der einen Seite die Preise für Komponenten und Dienstleistungen“, sagt Markus W. Voigt, CEO der aream Group. „Auf der anderen Seite können sich Anleger freuen, die in die gesamte Wertschöpfungskette investieren.“

Wer derzeit ein Wind- oder Solarprojekt angeht, muss mit deutlich längeren Liefer- und damit Projektzeiten rechnen. „Bislang war es so, dass viele der Anlagen auch mit Dienstleistern aus Osteuropa gebaut wurden, da die heimische Handwerkerschaft ohnehin bereits am Limit war“, sagt Voigt. „Jetzt aber sind auch in Osteuropa die Auftragsbücher so voll, dass das Preisgefüge ausgeglichen ist.“ Das bedeutet, dass ein bulgarischer Dienstleister in Bulgarien mittlerweile den gleichen Preis für seine Leistung erhält, wie er ihn vor Kurzem nur in Deutschland bekam. „Wir sehen hier, dass es für immer weniger osteuropäische Firmen attraktiv ist, in den westeuropäischen Ländern anzubieten“, so Voigt.

Darunter leidet zumindest die Flexibilität, bei Neubauprojekten kann es dadurch auch zu Verzögerungen kommen. Dazu kommt, dass auch die Komponentenpreise steigen oder zumindest auf sehr hohem Niveau verharren. „Grundsätzlich ist Verfügbarkeit von kritischen Komponenten ein Thema“, sagt Voigt. „Vor allem kurzfristige Lieferzeiten sind derzeit schwer umsetzbar.“ Lagen die Lieferzeiten wichtiger Teile noch vor zwei Jahren bei drei bis vier Monaten, sind heute etwa bei Trafos eher sechs bis neun Monate die Regel.

Wer derzeit in Einzelprojekte investiert, wird unweigerlich mit diesen Schwierigkeiten zu tun haben. „Investoren aber, die in ein Portfolio aus bereits bestehenden Parks und Neubauprojekten einsteigen, kommt die gegenwärtige Situation sogar zugute“, sagt Voigt. „Zumal wenn im Portfolio auch noch die Projektentwicklung enthalten ist.“ Bestandsprojekte werden angesichts der steigenden Preise und Schwierigkeiten wertvoller. Neubauprojekte, die mit einem erfahrenen und gut vernetzten Projektentwickler angefangen werden, sollten zudem bei den Kosten sehr wettbewerbsfähig abschneiden.

„Es wird in Zukunft eher so sein, dass sich die Projektentwickler die Investoren und Geschäftspartner aussuchen können und nicht mehr umgekehrt“, sagt Voigt. „Wer hier über gute und eingefahrene Netzwerke verfügt und auch bei Betrieb und Überwachung der Anlagen etwa durch Einsatz von KI-Systemen kosteneffizient arbeitet, wird sicherlich zu den Gewinnern gehören.“

 

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