Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

Auch 2018 ist die Ausgangslage die gleiche wie in jedem Jahr: alle fragen sich, ob die Aktienmärkte steigen, fallen oder seitwärts tendieren. Während Anfang 2017 Trump eine Unbekannte war und viele Investoren den Aktienmärkten ­ vor allem Emerging Markets – kritisch gegenüberstanden, war das Ergebnis für Schwellenländeraktien in 2017 eine
Performance von 37,51 %. Auch die Entwicklung in der Eurozone und des Euros haben nicht viele prognostiziert. Aktuell sind die Aussichten für Aktien positiv – nicht euphorisch, aber konstruktiv. Aktienbewertungen, vor allem in den USA, verursachen eine latente Skepsis bei den Investoren. Das Prinzip günstig kaufen und teuer verkaufen ist leider nur in der Theorie eine einfache Strategie. Wer 2017 zwischenzeitlich verkauft hatte, hatte meistens verloren, da die Aktienmärkte sofort wieder anzogen.

Was also bringt 2018? Sicherlich mehr Volatilität. Auf der Aktienseite wird entscheidend sein, ob die US­Unternehmen ihre Gewinne weiter steigern können und die hohen Bewertungen rechtfertigen. Hier wird die Steuerreform eine große Rolle spielen. In Europa haben die Unternehmen mit einem starken Euro zu kämpfen. Die weitere Entwicklung der Gemeinschaftswährung wird für den Verlauf der Aktienmärkte entscheidend sein. Bei einem zu starken Anstieg wird die EZB entsprechend intervenieren. Generell ist die Ausgangslage für Aktien in 2018 für Europa besser als für die USA. In den USA ist der monetäre Zyklus schon weiter fortgeschritten und die risikolose Alternative zu Aktien steigt. Sollte die FED ihre drei geplanten Zinsschritte vollziehen wird dies sicherlich zu einer Korrektur am Aktienmarkt führen. Neben der Währung und der Steuerreform spielt vor allem die Inflation eine Schlüsselrolle. Viele haben diese aufgrund der Einflussfaktoren der Technologie und Globalisierung abgeschrieben. Sollten Preissteigerungen dennoch dynamisch zunehmen, wäre dies ein „Gamechanger“ und wie immer vom Konsens nicht erwartet.

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