DKV­Report 2018 ­ Deutsche und Pflege

Das deutsche Pflegesystem steht vor großen Herausforderungen: Steigende Kosten durch die demographische Entwicklung sowie massiver Fachkräftemangel stehen dem Anspruch einer professionellen und ausreichenden Versorgung von Pflegebedürftigen gegenüber. Ein Ausweg könnten Robotersysteme sein, die mittelfristig einfache, wiederkehrende und körperlich anstrengende Tätigkeiten erledigen. Laut aktuellem DKV­Report haben die Deutschen ein durchaus pragmatisches Verhältnis zu Pflegerobotern. Das gilt insbesondere für jüngere Bevölkerungsgruppen.

Aktuellen Prognosen zu Folge addieren sich die Ausgaben der Pflegeversicherung bis Ende des Jahres auf fast
41 Milliarden Euro. Anfang 2016 waren es noch 31 Milliarden Euro. In der Altenpflege werden 15.000
ausgebildete Altenpflegerinnen und Altenpfleger gesucht. Auf 100 offene Stellen kommen aktuell gerade einmal 21 Bewerber. Und die Situation wird sich weiter verschärfen. Denn die Deutschen werden immer älter, und damit wächst auch die Zahl der Pflegebedürftigen. Schon heute sind das fast drei Millionen Menschen.

Ja zur Technologisierung, aber nicht um jeden Preis

In dieser Situation könnten Pflegeroboter eine zentrale Rolle spielen. Immerhin zwei Drittel der Deutschen können sich laut DKV­Report den Einsatz von Robotersystemen zur Unterstützung des Pflegepersonals vorstellen. Die Befragten nehmen den Einsatz robotergestützter Assistenzsysteme als mögliche Option wahr, Fachkräftemangel und steigenden Kosten entgegenzuwirken. Hier zeigt sich vor allem die jüngere Generation dem Einsatz technologischer Unterstützungssysteme in der Pflege sehr aufgeschlossen. In der Gruppe der 18 bis 29­Jährigen kann sich jeder dritte vorstellen, dass die Pflegekraft von einem Robotersystem unterstützt wird.

„Das Thema Pflege wird in unserer Gesellschaft immer dringlicher“, unterstreicht Dr. Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV. „Moderne Technologien können hier in Zukunft ein interessantes und probates Mittel sein, sowohl den Kostendruck als auch den Fachkräftemangel abzufedern und die Beschäftigten in der Pflege bei ihrer täglichen Arbeit gezielt zu entlasten.“

Die Ergebnisse des DKV­Reports zeigen aber auch sehr klar die Grenzen beim Einsatz von Pflegerobotern auf: Für drei Viertel der Befragten ist die Grenze des technologisch Gewollten dort erreicht, wo anstelle von Pflegekräften Roboter zentrale Entscheidungen treffen.

Länger selbstbestimmt leben

Die Menschen werden zwar immer älter, sind aber in ihren letzten Lebensjahren oft pflegebedürftig und von professioneller Betreuung abhängig. Wer dann nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr am sozialen Leben teilhaben kann, fühlt sich meist einsam und ausgegrenzt. Trotz aller Berichte über niedliche Roboter­Tiere zur Unterhaltung schafft nach Meinung der Deutschen der Einsatz von robotergestützter Technologie hier keine Abhilfe: So ist mehr als jeder zweite Befragte des DKV­Reports der Meinung, dass der Einsatz von Robotern im Falle von Pflegebedürftigkeit dazu führt, dass sich die Betroffenen isoliert fühlen.

„In erster Linie muss es darum gehen, die Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit möglichst lange zu bewahren“, unterstreicht Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule in Köln und wissenschaftlicher Leiter des DKV­Reports. „Ein gesunder Lebensstil senkt das Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Schlaganfall oder Krebs und kann zum Erhalt eines gesunden Muskelapparats auch im fortgeschrittenen Lebensalter beitragen. Ziel muss es sein, das Zusammenspiel von Ernährung und Bewegung individuell so zu gestalten, dass der Einzelne das optimale Ergebnis erzielt.“

Für den diesjährigen DKV­Report hat das Meinungsforschungsinstitut GfK Nürnberg 2.830 Menschen bundesweit repräsentativ zu ihren Lebensgewohnheiten befragt.

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