Donald Trump hat die Märkte auf dem falschen Fuß erwischt. Statt Zölle als Verhandlungsmasse zu nutzen, strebt er mit ihrer Hilfe eine neue Welthandelsordnung an.
„Und gerade sehen wir, wie die Märkte im Eiltempo diese neuen Fakten einpreisen“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer der Vates Invest GmbH „Dies geschieht crashartig, wird eher Tage als Wochen dauern – und dann finden wir uns auf einem neuen Niveau wieder.“ Die Reaktion sollte abgestuft erfolgen.
Das Wesentliche, was der Markt wissen muss, ist nun bekannt: Die Idee des Freihandels ist vorerst auf Eis gelegt. „Das gilt es nun einzupreisen“, sagt Bente. „Und es ergibt wenig Sinn, dass dieses Repricing über Wochen und Monate stattfindet, es werden vielmehr einige Tage sein.“ Jetzt stehen deshalb weitere Abverkäufe an, aber ein Großteil der Abwärtsbewegung sollte in den ersten Tagen stattfinden. „Und dieser Abverkauf hat am Donnerstag vergangener Woche, am 3. April, begonnen.“
Wer jetzt auf diese Bewegung noch mit Aktienquotenreduktionen prozyklisch reagieren will, kann dies fast nur mit ETFs oder anderen Instrumenten tun. „Aktienfonds werden erst mit dem Kurs des Folgetages oder sogar des darauffolgenden Tages abgerechnet“, sagt Bente. „Das Risiko besteht dann also darin, das absolute Tief zu erwischen.“ Put-Optionen sind angesichts der hohen Volatilität nicht mehr billig einzukaufen, auch hier ist für Anleger wahrscheinlich wenig zu gewinnen.
Die optimale Reaktion erfolgt also abgestuft: „Zunächst gilt es, die crashartige Bewegung abzuwarten, die nicht lange anhalten sollte“, so Bente. „Oft folgt darauf eine starke Gegenbewegung, die sich dann mitnehmen lässt.“ Fonds wie der defensiv ausgerichtete Vates Parade Fonds mit seiner Aktienquote von null haben den Absturz umschifft und können dann möglicherweise von der Gegenbewegung profitieren.
„Mittel- und langfristig sehen wir jedoch in der aktuellen Bewegung vor allem Chancen“, sagt Bente. „Je heftiger jetzt die Aktienbewegung nach unten sind und je größer damit die volkswirtschaftlichen Bremsspuren in den USA, umso weniger wird die US-Regierung die aktuelle Zollpolitik durchhalten können.“ Hier werden die Zölle vielleicht doch noch zur Verhandlungssache: Vietnam soll bereits gegenseitige Null-Zölle angeboten habe. „Und Trumps Sprachrohr Elon Musk hat für das Verhältnis EU/USA das Gleiche gefordert“, so Bente. „Das zeigt, wohin die Reise mittelfristig gehen könnte: In eine Welt, in der es nach dem Trump-Beben am Ende weniger Zölle und nicht-tarifäre Handelsbarrieren gibt als vorher.“ Und entsprechend neue Wachstumschancen für gut aufgestellte Unternehmen.
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