Neuer Höchststand bei Ausfinanzierung der Pensionsverpflichtungen

Die 40 DAX-Konzerne investieren auch weiterhin viel in ihre betriebliche Altersversorgung (bAV). Das zeigt eine aktuelle Studie von Aon, einem führenden internationalen Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, die Pensionspläne der im DAX gelisteten Unternehmen analysiert sowie ihre bAV-relevanten Bilanzkennzahlen und die aktuellen Anlage- und Risikostrategien auswertet.

Deckungsgrad der Pensionsverpflichtungen auf 81 % ausgebaut

Die Pensionsverpflichtungen der 40 größten deutschen Aktiengesellschaften sanken im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht von 332 Mrd. Euro auf 325 Mrd. Euro. Neben der neuen Zusammensetzung des DAX – Fresenius Medical Care gehört seit Dezember 2024 nach dem Ausscheiden von Covestro wieder dem DAX an – bewirkten veränderte Bewertungsannahmen eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs von Betriebsrenten. „Unternehmen müssen ausreichende Rückstellungen für die Pensionsversprechen gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bilden. Um dafür einen angemessenen Wert zu ermitteln, sind Bewertungsannahmen, beispielsweise zum Rechnungszins, zur Sterblichkeit oder zur Entwicklung von Gehältern und Renten zu treffen. Die Rechnungszinsen sind dabei gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen und die Gehalts- und Rententrends liegen durch die gesunkene Inflation teilweise unterhalb der entsprechenden Vorjahresannahmen. Zusammen ermöglicht das den DAX-Unternehmen, etwas geringere Pensionsverpflichtungen in ihren Jahresabschlüssen zu zeigen“ erläutert Christoph Tellmann, Senior Consultant bei Aon Wealth Solutions Germany.

Positiv entwickelte sich außerdem das Deckungsvermögen der DAX-Konzerne. Zur Sicherung der Pensionsverpflichtungen bilden Unternehmen häufig ein speziell für diesen Zweck reserviertes Deckungsvermögen, das sich aus einem auf die jeweilige Struktur der Pensionsverpflichtungen abgestimmten Mix aus Staats- und Unternehmensanleihen, Aktien, Versicherungen, Immobilien und anderen Investments zusammensetzt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 stieg das Deckungsvermögen aller DAX-Unternehmen um ca. 3 Prozent auf 264 Mrd. Euro an. Insgesamt liegt damit der Ausfinanzierungsgrad der Pensionsverpflichtungen mit 81 Prozent über dem Vorjahr (78 Prozent). Bei den DAX-Konzernen variiert der Ausfinanzierungsgrad allerdings erheblich und reicht von 0 Prozent bis zu vollständig ausfinanzierten Pensionsverpflichtungen. Für Pensionsverpflichtungen, die nicht durch Deckungsvermögen gesichert sind, bilden Unternehmen in ihren Bilanzen zusätzliche Rückstellungen, die dann allerdings die Eigenkapitalquote belasten.

DAX-Konzerne setzen unverändert auf eine zielgerichtete Kapitaldeckung für ihre Pensionslasten

Die betriebliche Altersversorgung bleibt für die DAX-Konzerne ein wichtiges Benefit. Allein in 2024 erhöhten sich Pensionsansprüche für die Mitarbeitenden um zusätzliche sechs Mrd. Euro, im gleichen Umfang brachten die DAX-Konzerne zusätzliches Deckungsvermögen ein. Die Anlagerisiken versuchen die Unternehmen dabei durch geeignetes Asset Liability Management zu minimieren und gleichzeitig den Ausfinanzierungsgrad der Pensionspläne weiter auszubauen. Zudem spielen Nachhaltigkeitskriterien für die Anlagestrategie eine immer größere Rolle. „Die DAX-Konzerne nutzen unverändert die Chancen der Kapitalmärkte zur Finanzierung ihrer Pensionszusagen“ kommentiert Angelika Brandl, Partner Aon Wealth Solutions Germany. „Die zusätzlichen Dotierungen zum Deckungsvermögen belegen die anhaltende Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung, insbesondere mit dem Fokus auf eine angemessene Kapitaldeckung. Mit dem gegenüber dem Vorjahr noch gestiegenen Ausfinanzierungsgrad von durchschnittlich 81 Prozent sind die DAX-Konzerne weiterhin sehr solide aufgestellt.“

Die Studie beruht auf den nach IFRS-Standards veröffentlichten Geschäftsberichten; die Werte beziehen sich überwiegend auf den Bilanzstichtag 31.12.2024. Lediglich vier DAX 40-Konzerne weisen mit dem 30.09.2024 einen abweichenden Bilanzstichtag auf.

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