Konsumaktien gelten gemeinhin als langweilig, bestenfalls zur Weihnachtszeit rücken sie etwas in den Fokus.

„Anleger muten oft Aktien aus Trendbereichen mehr Kurspotenzial zu“, sagt Maik Komoss, Prokurist der Vates Invest GmbH und Portfoliomanager des Fonds Vates Aktien USA. „Das war etwa so bei den Tech-Aktien oder ist derzeit bei den KI-Werten zu sehen.“ Doch mit den richtigen Picks lassen sich Konsumaktien finden, die die Trendwerte deutlich outperformen. Drei Beispiele aus dem Portfolio des Vates Aktien USA Fonds sind etwa Royal Caribbean, Carvana und SharkNinja.

Die drei Aktien haben sowohl den breiten Markt als auch Technologieaktienindizes signifikant hinter sich gelassen. „Dazu trägt auch bei, dass sich nach der Präsidentschaftswahl die Konsumstimmung in den USA überraschend aufgehellt hat“, so Komoss. „Der Consumer Confidence Index für die Verbraucherlaune kletterte von 109,6 Zählern im Oktober auf 111,7 Punkte im November, der höchste Stand seit fast drei Jahren.“ Davon haben Konsumwerte breit profitiert, aber besonders drei Aktien der besten Ideen der besten Stockpicker der USA.

Royal Caribbean

Royal Caribbean ist eines der größten Kreuzfahrtunternehmen der Welt. „Auch wenn der Hauptumsatz immer noch aus dem Verkauf von Kreuzfahrt-Tickets stammt, die Unterkunft, Verpflegung und Unterhaltung während der Reise umfassen, kommen doch immer weitere lukrative Erlösquellen dazu“, sagt Komoss. „Nicht nur, dass die Passagiere für Extraleistungen wie Ausflüge zahlen.“ Auch hat das Unternehmen eigene Strandresorts aufgebaut, eröffnet bald ein weiteres und betreibt sogar einen Kreuzfahrthafen, der von anderen Reedereien ebenfalls genutzt wird. Und selbst die Zahlen stimmen: 2024 erwartet Royal Caribbean bei 16,5 Milliarden Dollar Jahresumsatz einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 11,57 bis 11,62 Dollar. „Das entspricht einem Anstieg von 71 Prozent“, sagt Komoss. „Kein Wunder, dass der Aktienkurs seit Jahresanfang ein Plus von 89 Prozent verzeichnete.“

Carvana

In eine ganz andere Richtung ist Carvana unterwegs. Das Unternehmen startete als digitaler Gebrauchtwagenhändler in den USA. „Mittlerweile ist Carvana eine vertikal integrierte Plattform für die Beschaffung, Aufbereitung und Verwaltung von Beständen und Logistik rund um den Autokauf“, sagt Komoss. Nach einer außergewöhnlich aggressiven Expansionsphase in den vergangenen Jahren und einer extrem hohen Verschuldung durch teure Zukäufe hat sich der Konzern jetzt wieder auf Effizienz fokussiert. „2024 klappte es endgültig mit der Trendwende, der Umsatz im dritten Quartal stieg um 32 Prozent, die bereinigte EBITDA-Marge erreichte 11,7 Prozent“, sagt Komoss. „Mit einem Quartalsumsatz von 3,6 Milliarden Dollar ist Carvana zwar der zweitgrößte Autohändler oder USA, hat damit aber nur ein Prozent Marktanteil, was weiterhin enormes Wachstumspotenzial in einem fragmentierten Markt bietet.“ Die Aktie ist eine klassische Turnaround-Story. Nach massiv steigenden Schulden und sinkenden Umsätzen war das Unternehmen kurz vor der Insolvenz, bevor es die Kurve bekommen hat. Der Aktienkurs stieg seit Jahresanfang um 368 Prozent.

SharkNinja

Ein dritter interessanter Konsumtitel ist SharkNinja, ein Hersteller von Haushaltsgeräten und Reinigungsgeräten. Der Konzern bietet im Vergleich zu vielen Mitbewerbern ein sehr breites Sortiment an von Staubsaugern über Dampfreinigern bis zu Küchengeräten wie Mixer, Multikocher und Kaffeemaschinen. „Interessant sind die mittlerweile mehr als 4.500 Patente, die das Unternehmen hält“, so Komoss. „Der damit verbundene hohe Innovationsgrad und eine sehr gute Analyse der Verbraucherbedürfnisse sind der Schlüssel für weiteres Wachstum.“ Passend dazu hat der Aktienkurs in diesem Jahr bereits 94,7 Prozent zugelegt.

„Die drei Investments zeigen, dass man mit Stockpicking abseits ausgetretener Pfade starke Renditen erzielen kann“, sagt Komoss. „Die drei beispielhaften Unternehmen stammen aus komplett unterschiedlichen zyklischen Konsumgütersegmenten.“ Sie zu finden, ist für klassische Stockpicker fast unmöglich. „Mit unserem Ansatz, die Portfoliodaten der besten Stockpicker aus den Datenbanken der US-Börsenaufsicht zu analysieren, stoßen wir häufig auf solche Perlen“, sagt Komoss. „Das zeigt, dass auch Investments abseits des Mainstreams, abseits der gehypten Mag 7 etwa, hervorragende Renditen bringen können – wenn man sie findet.“ Und das ist der Ansatz des Vates Aktien USA.

Über die Vates Invest GmbH

Die Vates Invest GmbH, gegründet 2011, ist eine inhabergeführte Asset-Management-Boutique. Die Erfahrung zweier tiefer Aktienbärenmärkte (2001 und 2008) war prägend für die Philosophie von Vates. Das Spezialgebiet sind börsentägliche quantitative Analysen des monetären, konjunkturellen und sentimenttechnischen Umfelds. Seit 2014 verkörpert der Vates Parade Fonds die Portfoliomanagementstrategie von Vates Invest. Kernziel ist es, langfristig positive Rendite zu erzielen und zugleich die Anleger vor großen Verlusten in Bärenmärkten zu schützen. Der Vates Aktien USA Fonds fokussiert sich hingegen auf die besten Stockpicker und deren „Lieblingsaktien“. Das Augenmerk liegt dabei auf Einzelaktien mit einem High-Conviction-Ansatz, um ein größtmögliches Alpha zu erzielen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Vates Invest GmbH, Bürgermeister-Mahr-Straße 18, 63179 Obertshausen, Tel: 06104 9872072, www.vates-invest.de

Kommentar von Hamish Chamberlayne, Head of Global Sustainable Equities, Janus Henderson Investors

  • Die Vergangenheit lehrt, dass auf Nachhaltigkeit zielende Investitionen auch unter weniger auf Klimaziele ausgerichteten Regierungen gedeihen können.
  • Der globale Wandel zu Elektrifizierung und Digitalisierung ist unumkehrbar; China ist führend bei der Erzeugung sauberer Energie und bei Innovationen – ein Beleg für die Bedeutung eines Engagements in diesen langfristigen Anlagethemen.
  • Die Entwicklung zu einer nachhaltigeren und kohlenstoffärmeren Wirtschaft hängt nicht nur von der Politik ab; Unternehmen verpflichten sich zunehmend zu langfristigen Dekarbonisierungsstrategien – bedingt durch Wirtschaftlichkeit, Verbrauchernachfrage und unternehmerische Verantwortung.

Ein guter Zeitpunkt für nachhaltige Investitionen?

Die Schlagzeilen zeichnen ein düsteres Bild für nachhaltig orientierte Anleger. Einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie zufolge erreichten die wichtigsten Klimaindikatoren – Erwärmung der Ozeane, Anstieg des Meeresspiegels, Verlust der antarktischen Meere und Gletscherschwund – 2023 Rekordwerte und bestätigten es als das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn.[1] Da die weltweiten energiebedingten CO2-Emissionen nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) immer noch steigen, dürften diese Rekordwerte erneut überschritten werden, sobald die Daten für 2024 vorliegen.[2]

Im November erlitt die COP29 eine Vertrauenskrise, nachdem dem Gastgeberland Aserbaidschan vorgeworfen wurde, die Veranstaltung zu nutzen, um fossile Brennstoffe zu fördern[3]. Zudem wird erwartet, dass Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus aufgrund seiner Politik gegen saubere Energie kurzfristig negative Auswirkungen auf den Klimaschutz haben wird.[4]

Trotz negativer Marktstimmung und der verständlichen Erwartung einer rückläufigen Entwicklung bei nachhaltigkeitsbezogenen Anlagethemen gehen wir davon aus, dass wir uns einem günstigen Zeitpunkt für Investitionen nähern könnten – sofern die Vergangenheit ein Anhaltspunkt ist.

Wirtschaft treibt Wandel an

Das Marktumfeld 2016, als Trump zum ersten Mal ins Weiße Haus einzog, ist noch präsent. In jenem Jahr gab es einen ähnlichen „Trump-Trade“, der zu einer Underperformance vieler nachhaltigkeitsbezogener Anlagen führte. Dies ebnete jedoch den Weg für einige starke Erträge, und 2017, 2019 und 2020 waren einige der erfolgreichsten Jahre für nachhaltige Anlagemöglichkeiten.

Das Investitionswachstum in erneuerbare Energien dürfte sich in den USA unter einer Trump-Regierung zwar verlangsamen, wir rechnen jedoch nicht mit einem Rückgang. Viele republikanische Bundesstaaten profitieren von Investitionen in erneuerbare Energien, und Wind- und Solarenergie sind auch ohne Steuergutschriften/Subventionen weiterhin die kostengünstigsten Formen der Stromerzeugung. Außerdem: Während Trumps erster Amtszeit sind die Investitionen in Solar- und Windenergie sogar gestiegen.

Der IEA-Bericht zum Weltenergieausblick 2024 stellt außerdem fest, dass die globalen Emissionen in allen Übergangsszenarien – auch in Szenarien ohne Subventionen wie dem „Szenario des wirtschaftlichen Übergangs (ETS)“ – vor 2030 ihren Höchststand erreichen werden. Wie schnell sie danach zurückgehen, ist jedoch sehr unterschiedlich. Tatsächlich nähern sich die Investitionen in saubere Energien rasch der Marke von 2 Billionen US-Dollar pro Jahr und sind damit fast doppelt so hoch wie die Mittel für neue Öl-, Gas- und Kohleprojekte. Außerdem sinken die Kosten für saubere Technologien nach der Pandemie wieder.

Wie Abbildung 1 zeigt, stehen wir kurz vor dem Wendepunkt beim Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung, selbst unter dem ETS-Szenario, bei dem angenommen wird, dass die Umstellung allein aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt (ohne Unterstützung durch Subventionen).

Die Zukunft ist elektrisch

China ist weltweit führend in der Erzeugung sauberer Energie und stellt laut Daten der IEA mehr als 80 % der PV-Solarmodule und EV-Batteriezellen weltweit her. 2023 erreichte seine PV-Produktionskapazität über 850 GW und stellte damit die globalen Installationen von 425 GW in den Schatten. Die Batterieproduktionskapazität stieg auf 2.140 GWh und übertraf damit bei weitem die globale Nachfrage von etwa 870 GWh. Diese enorme Kapazität untermauert Chinas Rolle als Motor für den massiven Einsatz erneuerbarer Technologien im Inland.

Innovation und Nachhaltigkeit sind untrennbar miteinander verbunden. Wir halten es für unwahrscheinlich, dass US-amerikanische oder europäische Unternehmen China weiterhin die Vorherrschaft in den Bereichen Elektrofahrzeuge und saubere Technologien überlassen werden. Außerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass Unternehmen ihre Dekarbonisierungsstrategien verwerfen; diese Pläne überleben die Amtszeit eines jeden Präsidenten. Die Verlagerung zum direkten Kauf sauberer Energie ist ein langjähriger Trend, der sich fortsetzen wird, angetrieben durch die Kosteneffizienz großer Wind- und Solarprojekte und die steigenden Preise für Netzstrom, die durch KI-Investitionen weiter unter Druck geraten. Einfach ausgedrückt: Die Zukunft ist immer noch elektrisch, und sie ist immer noch grün.

Trotz der Nachrichten über den (erneuten) Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen und die Kürzung von Subventionen ist der Trend zur Elektrifizierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung ungebrochen. Trumps wachstums- und unternehmensfreundliche Haltung, inkl. niedrigerer Steuern, dürfte Unternehmensinvestitionen sowie die Verbrauchernachfrage ankurbeln und ein günstiges Umfeld für Aktien schaffen. Sollte die Inflation wieder steigen, könnte dies zudem Investitionen in Effizienz und Produktivität fördern.

Darüber hinaus ist saubere Energie nur eines der zehn Nachhaltigkeitsthemen, in die wir mit einer bestimmten prozentualen Aufteilung investieren. Unser Exposure erstreckt sich auf ökologische und soziale Themen und konzentriert sich auf Enabler wie Halbleiter, Elektroinfrastruktur und Anbieter elektronischer Komponenten.

Angst versus Realität

Die erste Amtszeit von Trump hat gezeigt, dass die Befürchtungen nicht mit der Realität übereinstimmen. Trotz potenziell negativer ESG- und Nachhaltigkeitspolitik rechnen wir nicht mit signifikanten Auswirkungen. Die Unternehmen arbeiten nach Zeitplänen, die über die vierjährige Amtszeit hinausgehen, und halten wahrscheinlich ihr Nachhaltigkeitsengagement aufrecht.

Unser Schwerpunkt liegt auf Investitionen in Unternehmen, die nicht auf staatliche Subventionen angewiesen sind – wohl wissend, dass Nachhaltigkeit aus eigener Kraft wirtschaftlich tragfähig sein muss. Mit dem richtigen Blickwinkel betrachtet, glauben wir, dass sich durch die Konzentration auf Unternehmen, die für den Planeten und die Menschen wertvolle Güter und Dienstleistungen anbieten, weiterhin gute Chancen bieten, trotz verschiedener politischer Hintergründe Vermögen zu schaffen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

M&G gibt die Auflegung des M&G (Lux) Japan Large Cap Opportunities Fund bekannt. Die aktiv verwaltete Aktienstrategie bietet Anlegern Zugang zu den strukturellen Trends, die das langfristige Wachstum der größten japanischen Unternehmen stützen.

Der Fonds baut auf dem Erfolg der langjährigen Expertise von M&G bei Investitionen in Japan auf. Er ergänzt die preisgekrönte Palette japanischer Aktienfonds von M&G, einschließlich der M&G Japan und M&G Japan Smaller Companies Strategien, mit einer neuen Building-Block-Lösung, die sich auf die Alpha-Generierung aus Large-Cap-Unternehmen in Japan konzentriert. Die Strategie ermöglicht Anlegern den Zugang zum langfristigen Wachstum des japanischen Unternehmenssektors und zielt darauf ab, von den Preisineffizienzen selbst am liquidesten Ende des Marktes zu profitieren.

Der Fonds strebt eine Gesamtrendite (sowohl durch Kapitalzuwachs als auch durch Erträge) an, die den S&P/Topix 150 Net Return Index über einen beliebigen Fünfjahreszeitraum übertrifft, und berücksichtigt gleichzeitig ESG-Kriterien. Er wird von Carl Vine gemanagt, der von Citywire mit AA bewertet wird. Carl Vine bringt umfassende Erfahrung und eine nachweisliche Erfolgsbilanz bei der Verwaltung der japanischen Aktienstrategien von M&G mit und wird vom M&G Asia Pacific Aktienteam unterstützt, das mehr als 23 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten in der Region verwaltet.

Japans Unternehmenssektor befindet sich auf einem strukturellen Wachstumspfad, der durch ein sich verbesserndes makroökonomisches Umfeld, das Ende der Deflation und einen bedeutenden Wandel der Unternehmenskultur angekurbelt wird und Anlegern erhebliche langfristige Chancen bietet. Das Team wählt nach einem Bottom-up-Ansatz Aktien aus und sucht aktiv nach Gelegenheiten, bei denen eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem Preis eines Unternehmens und dem Risiko der Beteiligung besteht. Darüber hinaus wird der Fonds den Value-added Shareholdership-Ansatz des Teams einbeziehen. Das Team arbeitet mit den Unternehmen, in die es investiert, zusammen, um ihr Potenzial für langfristiges, nachhaltiges Wachstum und Wertschöpfung zum Nutzen der Aktionäre und unserer Kunden zu erschließen.

Carl Vine, Co-Head of Asia-Pacific Equities, sagt: „Japanische Aktien stellen eine überzeugende langfristige Anlagemöglichkeit dar, da die japanischen Unternehmen ihre Entscheidungen zunehmend gewinnorientiert treffen, was in den kommenden Jahren zu einem starken Wachstum der Erträge führen dürfte. Stimmrechtskapital ist auf dem japanischen Markt wertvoll geworden, und als Anleger mit jahrzehntelanger Erfahrung in Japan und fundierten Kenntnissen der Unternehmensführung sind wir gut aufgestellt, um das langfristige Wachstum dieser Unternehmen zu unterstützen.“

„M&G ist für seine starke Anlageexpertise in Japan bekannt. Unsere Fonds haben eine lange Erfolgsbilanz bei der Generierung von Alpha unter volatilen Marktbedingungen“, sagt Fabiana Fedeli, Chief Investment Officer, Equities, Multi Asset and Sustainability bei M&G Investments. „Auch wenn das Interesse ausländischer Investoren zunimmt, wird das langfristige Wachstumspotenzial japanischer Unternehmen nach wie vor unterschätzt, was für aktive und engagierte Investoren überzeugende Chancen bietet“, fügt sie hinzu.

Der Fonds wird als SFDR Artikel 8 eingestuft.

Verantwortlich für den Inhalt:

M&G International Investments Ltd., mainBuilding, Taunusanlage 19, ­60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 1338 6757, www.mandg.de/

ARK Invest Europe sieht für 2025 Chancen in unterschiedlichen Bereichen

Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu und ARK Invest Europe (vormals Rize ETF) fasst die Entwicklungen am thematischen ETF-Markt des vergangenen Monats November sowie seit Jahresanfang zusammen. Zusätzlich gibt Rahul Bhushan, Global Head of Index von ARK Invest Europe, einen Ausblick auf das nächste Jahr und geht auf die Frage ein, wie sich thematische ETFs in Zukunft entwickeln könnten.

Zuflüsse im November: 173 Millionen Dollar für KI-Thema

Das Thema Künstliche Intelligenz ist ohne jeden Zweifel der Sieger des Jahres 2024. Das galt auch für den November 2024, in dem zugehörige ETFs erneut Nettozuflüsse anzogen, die sich auf 173 Millionen US-Dollar summieren. Dieser seit Monaten zu beobachtende Trend unterstreicht die Begeisterung der Anleger, während sich der KI-Boom vom Hardware-getriebenen Ausbau der Infrastruktur zu Softwareanwendungen verlagert, die echte Produktivitätsgewinne freisetzen.

Daneben zogen auch Uran-ETFs im November 90 Millionen Dollar an, was das erwartete Wachstum alternativer Energien verdeutlicht. Die Wiederwahl Trumps signalisiert eine Rückkehr zu einer pragmatischen Energiepolitik in den USA, die die Kernenergie als wichtige Säule der Widerstandsfähigkeit und Effizienz begünstigt.

Auch Infrastruktur-ETFs konnten in diesem Monat von Netto-Zuflüssen in Höhe von insgesamt 81 Millionen Dollar profitieren, was das starke Interesse der Anleger an inländischer Infrastruktur verdeutlicht. Infrastrukturaktien tendieren dazu, sich in Wahljahren gut zu entwickeln, und werden durch Trumps Pläne zum Aufbau und zur Reindustrialisierung Amerikas weiter gestärkt, was ein nachhaltiges Wachstum in diesem Sektor verspricht.

Abflüsse im November  

Mit einem Netto-Minus von 152 Millionen US-Dollar verzeichneten Saubere Energie-ETFs im vergangenen Monat die meisten Abflüsse. Ein Faktor dafür: Das Interesse der Anleger scheint sich aktuell über die kapitalintensive Lieferkette der erneuerbaren Energieerzeugung hinaus zu verlagern. Stattdessen liegt ihr Fokus zunehmend auf profitableren Bereichen der Wertschöpfungskette, wie Energieeffizienzlösungen und softwaregesteuerter Netzinfrastruktur – Sektoren, deren zugehörige Unternehmen aktuell besser positioniert sind, um kurzfristige Renditen zu erzielen.

Auch Cybersecurity-ETFs verzeichneten Abflüsse in Höhe von 75 Millionen US-Dollar, da die Anleger nach einer Periode starker Performance ihre Gewinne festhielten. Da die Cyber-Bedrohungen jedoch immer ausgefeilter werden und die KI die Sicherheitslandschaft verändert, wird der Bedarf an widerstandsfähigen digitalen Schutzmaßnahmen weiterhin langfristige Chancen in diesem Sektor eröffnen.

China-ETFs verzeichneten Abflüsse in Höhe von 64 Millionen US-Dollar, was die anhaltende Besorgnis der Anleger über geopolitische Spannungen und die Hinwendung zu berechenbareren Wachstumschancen in westlichen Märkten verdeutlicht.

Die höchsten Zuflüsse am thematischen ETF-Markt im November

  1. Künstliche Intelligenz: 173 Millionen Dollar
  2. Uran: 90 Millionen Dollar
  3. Smart Grid: 60 Millionen Dollar
  4. Globale Infrastruktur: 55 Millionen Dollar
  5. Infrastruktur in den USA: 26 Millionen Dollar

Die höchsten Abflüsse am thematischen ETF-Markt im Oktober

  1. Saubere Energie: 152 Millionen Dollar
  2. Klima und Umwelt in den USA: 80 Millionen Dollar
  3. Cybersicherheit: 75 Millionen Dollar
  4. Neue Energie: 71 Millionen Dollar
  5. Internet und E-Commerce in China: 65 Millionen Dollar

Quelle: Daten von etfbook.com per 29.11. 2024. Die Klassifizierung basiert auf der internen Rize ETF Megatrend Sub-Themen-Klassifizierung.

Zuflüsse seit Jahresbeginn

Künstliche Intelligenz ist wie erwähnt das Thema, das 2024 das mit Abstand größte Interesse erregte. Das zeigt auch die Zahl der Netto-Zuflüsse seit Januar eindrucksvoll: Ganze 1,78 Milliarden Dollar investierten Anleger in Thematische ETFs mit KI-Fokus dieses Jahr bereits. Die in diesem Sektor erzielten bedeutenden Fortschritte und entwickelten Anwendung stärken dieses Thema ohne Zweifel.

Doch auch ETFs zum Thema Smart Grid verzeichneten 2024 bemerkenswerte Zuflüsse in Höhe von 406 Millionen US-Dollar, was die Nachfrage nach Infrastrukturen unterstreicht, die Energieeffizienz und modernisierte Energieversorgung unterstützen. Im Zuge des Ausbaus der digitalen Infrastruktur werden intelligente Netze für ein effektives Energiemanagement von entscheidender Bedeutung sein.

In Uran-ETFs floss 2024 Anlegerkapital in Höhe von bis jetzt 250 Millionen US-Dollar, was das wachsende Interesse an der Kernenergie im Rahmen der allgemeinen Energiewende widerspiegelt. Die Anleger sehen in der Kernenergie eine zuverlässige und skalierbare Energiequelle für die Dekarbonisierung des Energiemixes.

Abflüsse seit Jahresbeginn: Robotik und Automatisierung verlieren zu Gunsten von KI

Robotik- und Automatisierungs-ETFs verzeichneten mit insgesamt 996 Millionen US-Dollar im letzten Jahr die größten Abflüsse. Da sich die Anleger stärker auf künstliche Intelligenz konzentrieren, könnte das Interesse an breiter angelegten Bereichen wie der reinen Industrieautomatisierung inmitten sich verändernder thematischer Präferenzen abnehmen.

Thematische ETFs auf Saubere Energie verzeichneten Abflüsse in Höhe von 834 Millionen Dollar im letzten Jahr. Dieser engere Fokus innerhalb des Themas Energiewende scheint eine vorsichtige Positionierung erfahren zu haben, insbesondere im Vorfeld der US-Wahl und möglicher regulatorischer Änderungen.

Thematische ETFs auf Elektrofahrzeuge und Batterien verzeichneten im letzten Jahr Abflüsse in Höhe von 761 Millionen US-Dollar, was wahrscheinlich auf eine vorsichtige Positionierung im Vorfeld der US-Wahl zurückzuführen ist.

Die höchsten Zuflüsse am thematischen ETF-Markt (1. Januar bis 10. Dezember 2024)

  1. Künstliche Intelligenz: 1.780 Millionen Dollar
  2. Smart Grid: 406 Millionen Dollar
  3. Uran: 250 Millionen Dollar
  4. Infrastruktur in den USA: 173 Millionen Dollar
  5. Blockchain: 99 Millionen Dollar

Die höchsten Abflüsse am thematischen ETF-Markt (1. Januar bis 10. Dezember 2024)

  1. Robotik, Automatisierung: 996 Millionen Dollar
  2. Saubere Energien: 835 Millionen Dollar
  3. E-Fahrzeuge und Batterien: 762 Millionen Dollar
  4. Cybersecurity: 579 Millionen Dollar
  5. Alternde Bevölkerung: 348 Millionen Dollar

Quelle: Daten von etfbook.com per 10.12.2024. Die Klassifizierung basiert auf der internen Rize ETF Megatrend Sub-Themen-Klassifizierung.

Was 2025 bringen wird

Für 2025 erwartet James Thomas von ARK Invest Europe eine dynamische Entwicklung des Marktes für thematische ETFs, getrieben von mehreren transformativen Trends. Im Mittelpunkt dürften dabei Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik, die in Bereichen wie Gesundheitswesen, Fertigung und Logistik zu Produktivität- und Effizienzsteigerungen führen können. Gleichzeitig ermöglichen Fortschritte in der Genomik präzisere Diagnosen und Behandlungen, die langfristig die Patientenergebnisse verbessern könnten.

Auch Kryptowährungen und Bitcoin werden 2025 weiter an Bedeutung gewinnen, sowohl als Absicherung gegen finanzielle Unsicherheiten als auch als Instrument für finanzielle Souveränität. Ergänzt wird dieses Bild durch den Übergang zu nachhaltigen Energielösungen, unterstützt durch Innovationen in Solarenergie, Batteriespeicherung und Kernkraft, sowie durch die zunehmende Rückverlagerung von Lieferketten, die die heimische Produktion und das industrielle Wachstum stärken.

Vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Herausforderungen und geopolitischer Umwälzungen hebt ARK Invest Europe die generelle, weiter hohe Bedeutung von Innovation und Anpassungsfähigkeit hervor. Während das Jahr 2024 zu Ende geht, liegt der Fokus darauf, Chancen zu identifizieren, bei denen transformative Technologien langfristigen Fortschritt und Resilienz vorantreiben können. Der thematische ETF-Markt wird auch im kommenden Jahr von diesen Schlüsseltrends profitieren und Investoren neue Perspektiven in einer sich wandelnden globalen Landschaft eröffnen.

Über ARK Invest Europe

ARK Invest Europe (ehemals Rize ETF) ist erster europäischer Spezialist für thematische ETFs. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, eine umfassende ETF-Plattform aufzubauen, die sowohl revolutionäre Innovationen als auch nachhaltige Investitionen umfasst und eine Mischung aus aktiven und Index-Strategien bietet. Rize ETF wurde 2019 von den thematischen ETF-Pionieren Rahul Bhushan, Stuart Forbes, Anthony Martin und Jason Kennard gegründet und legte die ersten ETFs des Unternehmens im Februar 2020 auf. Das Gründerteam ist ein bewährtes Team von ETF-Experten mit zusammen über 40 Jahren Erfahrung. Weitere Informationen finden Sie unter https://europe.ark-funds.com/de.

Verantwortlich für den Inhalt:

ARK Investment Management LLC, info@ark-invest.com , www.ark-invest.com

Marktkommentar von Pascal Dudle, Head Impact and Thematic Investing, Vontobel

Trotz der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus und dem Vormarsch rechter Parteien in Europa bleiben wir für nachhaltige Anlagen im Jahr 2025 positiv gestimmt.

Nachhaltigkeit wird − trotz der durch die jüngsten politischen Veränderungen verursachten Unebenheiten − weiterhin wichtig bleiben und von Unternehmen vorangetrieben werden, die sich weiterhin engagieren, sei es aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Gründen des Risikomanagements.

Sinnbildlich dafür steht die unerwartete, aber ermutigende Unterstützung durch den CEO von ExxonMobil, Darren Woods, anlässlich der Klimakonferenz COP29 im November. Woods hatte in einem Interview den künftigen Präsidenten Trump aufgefordert, nicht aus dem Pariser Abkommen auszusteigen und den US Inflation Reduction Act (IRA) aufrechtzuerhalten.

Auch im neuen Jahr werden die Anleger die unzähligen ESG-Ansätze weiter genau prüfen, wobei die strengsten Ansätze wie Impact Investing zu den Gewinnern gehören dürften.

Da die Zinssätze sowohl in den Industrieländern als auch in den Entwicklungsländern weiter sinken, wird sich der Markt im Jahr 2025 wahrscheinlich auf die Fundamentaldaten konzentrieren. Unternehmen, die von strukturellem Wachstum profitieren, können Anlegern erhebliche Chancen bieten. Die Energiewende ist nicht mehr aufzuhalten, da saubere Technologien mittlerweile in vielen Fällen wirtschaftlich tragfähig und skalierbar sind und ein begrenztes technologisches Risiko aufweisen. Der Bedarf an Zuverlässigkeit und Resilienz dürfte insbesondere die Infrastrukturinvestitionen vorantreiben, z. B. höhere Netzinvestitionen, um den Ausbau und die Modernisierung sicherzustellen.

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach mehr und billigerer Energie könnte es in Europa, aber auch in China und anderen Schwellenländern zu überraschenden Entwicklungen kommen. Andere Staaten könnten einspringen und die Lücke füllen, die ein möglicher Ausstieg der USA aus dem Pariser Abkommen hinterlassen könnte.

Die Volatilität dürfte auch im Jahr 2025 anhalten, insbesondere aufgrund der geopolitischen Risiken und der Möglichkeit eines neuen Handelskriegs zwischen den USA und China. Diese Marktturbulenzen dürften wahrscheinlich wichtige Chancen eröffnen.

Verantwortlich für den Inhalt:

Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

Ergänzung von drei beliebten Produktreihen

J.P. Morgan Asset Management baut drei beliebte Produktreihen des aktiven ETF-Angebots weiter aus und listet ab heute weitere aktive ETFs an der Deutschen Börse Xetra, der London Stock Exchange, der Borsa Italiana und der SIX Swiss Exchange. Insgesamt sind nun 31 aktive UCITS-ETFs für unterschiedliche Anlagebedürfnisse von J.P. Morgan Asset Management verfügbar.

  • JPM All Country Research Enhanced Index Equity Active UCITS ETF (Ticker: JRAW)
  • JPM Europe Research Enhanced Index Equity SRI Paris Aligned Active UCITS ETF (Ticker: JSEE)
  • JPM EUR High Yield Bond Active UCITS ETF (Ticker: JEHY)

Mit dem JPM All Country REI Active UCITS ETF (JRAW) wird das Angebot der Research-Enhanced-Index-(kurz REI)-Plattform um eine 9. Strategie erweitert. Ziel des ETFs ist es, den MSCI All Country World Index (Net Total Return) langfristig zu übertreffen. Dafür investiert das erfahrene Portfoliomanagement-Team bestehend aus Piera Elisa Grassi, Raffaele Zingone und Lina Nassar weltweit aktiv in ein Portfolio von Unternehmen in Industriestaaten und Schwellenländern mit großer und mittelgroßer Marktkapitalisierung. Bei dem bewährten aktiven Bottom-up-Aktienauswahlprozess werden Titel mit dem höchsten Potenzial leicht übergewichtet und solche, die als überbewertet gelten, leicht untergewichtet. Die Gesamtkostenquote (TER) von JRAW beträgt 25 Basispunkte und der ETF wird gemäß der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) klassifiziert als Artikel 8. Die REI-Equity-UCITS-Plattform von J.P. Morgan Asset Management ist inzwischen auf ein Volumen von 25 Milliarden US-Dollar angewachsen. Allein seit Jahresbeginn 2024 konnten Nettozuflüsse von 10,6 Milliarden US-Dollar verzeichnet werden.

Der JPM Europe Research Enhanced Index Equity SRI Paris Aligned Active UCITS ETF (JSEE) ist die 3. REI-Strategie, die nach den Kriterien des Pariser Klimaschutzabkommens gemanagt wird. Sie zielt darauf ab, langfristig den maßgeschneiderten MSCI Europe SRI EU Paris Aligned Benchmark Overlay ESG Custom Index zu übertreffen, indem sie aktiv in ein Portfolio europäischer Unternehmen investiert und gleichzeitig an den Zielen des Pariser Abkommens ausgerichtet ist. Das Portfoliomanagement-Team um Piera Elisa Grassi und Sebastian Wiseman nutzt für JSEE ebenfalls einen aktiven Bottom-up-Aktienauswahlprozess, bei dem Aktien mit dem höchsten Potenzial übergewichtet und überbewertete Aktien untergewichtet werden. Diese Reihe ist als Artikel 9 gemäß der SFDR klassifiziert. Die TER beträgt 25 Basispunkte. Die an den Pariser Klimazielen orientierte SRI-PAB-Reihe wurde im August 2023 eingeführt und hat mit dem Angebot für nachhaltige globale (JSEG) sowie US-Investments (JSEU) inzwischen ein Volumen von 730 Millionen US-Dollar erreicht. Seit Jahresbeginn verzeichnete sie Nettozuflüsse in Höhe von 585 Millionen US-Dollar.

Nach der kürzlichen Einführung des JPM USD High Yield Bond Active UCITS ETF (JPHY) steht nun auch eine EUR-High-Yield-Version zur Verfügung. JEHY hat das Ziel, den ICE BofA Euro Developed Markets High Yield Constrained Index (HECD) zu übertreffen. Die Portfoliomanager Peter Aspbury und Russell Taylor investieren dafür aktiv in ein Portfolio von EUR-denominierten Unternehmensanleihen, deren Qualität unterhalb von Investment-Grade liegt. Die TER von JEHY liegt bei 45 Basispunkten, die Klassifizierung gemäß SFDR ist Artikel 8.

„Indem wir unser Angebot an aktiven ETFs kontinuierlich erweitern, können wir Anlegerinnen und Anlegern noch mehr Möglichkeiten bieten, ihre Investitionen mit ihren finanziellen Zielen sowie ihren Nachhaltigkeitspräferenzen in Einklang zu bringen“, erläutert Travis Spence, Global Head of ETFs bei J.P. Morgan Asset Management.

„Unsere Research-Enhanced-Equity-ETFs können langfristig belegen, dass aktiv gemanagte Strategien eine überzeugende Alternative zur rein passiven ETF-Allokation bieten. Wir freuen uns, nun eine noch breiter aufgestellte globale REI-Strategie für Investoren anzubieten, die den MSCI AWCI Index als ihre globale Aktienbenchmark bevorzugen. Und diejenigen, die besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legen, können nun gezielt eine Option für Investments in Europa auswählen. Im Bereich Fixed Income, wo aktives Management aus Gründen der Diversifikation sinnvoll ist und die Möglichkeit bietet, von Ineffizienzen zu profitieren, bietet JEHY nun Zugang zu einer vollständig aktiven europäischen High-Yield-Strategie mit den zusätzlichen Vorteilen der ETF-Struktur.“

Verantwortlich für den Inhalt:

J.P.Morgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Amundi ETF Flow Report

Die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im November führte zu einer außergewöhnlichen Kaufwelle bei Aktien-ETFs. Die Gesamtzuflüsse in europäische UCITS-ETFs entsprachen zwar denen des Vormonats, Anleger investierten jedoch 28,6 Mrd. Euro in Aktien- und nur 500 Mio. Euro in Anleihe-ETFs.

Global summierten sich die Mittelzuflüsse sogar auf 181,4 Mrd. Euro und lagen damit noch höher als die Oktober-Flows, wobei Anleger 144,1 Mrd. Euro in Aktien- und 28,4 Mrd. Euro in Anleihe-ETFs investierten. Im Regionenvergleich lag Amerika mit einem Netto-Neugeldzufluss von 118 Mrd. Euro in Aktien-ETFs vorn.

ETFs auf US-Indizes mit großkapitalisierten Aktien verzeichneten allein im letzten Monat einen Zuwachs von 51 Mrd. Euro. Die zweitstärkste Kategorie waren US-Wachstumswerte, die 15,7 Mrd. Euro zulegten. Außerdem investierten Anleger 7,1 Mrd. Euro in ETFs mit Fokus auf Finanzwerte.

Wachsende Inflationssorgen spiegelten sich darin wider, dass Anleger 4,2 Mrd. Euro aus langlaufenden Staatsanleihen abzogen. Auch aus ETFs auf China-Aktienindizes flossen 4,6 Mrd. Euro ab.

Europäische Mittelflüsse – November 2024

Aktien-ETFs: Trump-Wahl befeuert Nachfrage nach ETFs auf US-Aktienindizes

Im Aktienbereich sammelten europäische UCITS-ETFs im November 28,6 Mrd. Euro ein – das sind fast 6 Mrd. Euro mehr als im Vormonat. US-Strategien standen dabei mit Zuflüssen im Volumen von 21,9 Mrd. Euro im Anlegerfokus.

ETFs auf globale Aktienindizes waren die zweitbeliebteste Kategorie mit einem Plus von 8 Mrd. Euro. Wegen der politischen Unsicherheit in Europa zogen Anleger hingegen 2,3 Mrd. Euro aus ETFs auf europäische Aktienindizes ab. ETFs auf US-Smart-Beta-Strategien waren die drittbeliebteste Strategie, in die Anleger 4,8 Mrd. Euro investierten.

ETFs auf Aktienindizes, bei denen die Titel gleichgewichtet sind, zogen 5,4 Mrd. Euro an. Dies spiegelt wider, dass Anleger einer zu starken Konzentration entgegenwirken möchten.

Bei Sektor-ETFs waren auch in Europa Finanzwerte besonders gefragt: Dieses Segment zog Neugelder in Höhe von 1,2 Mrd. Euro an. Offenbar erwarten viele Anleger infolge Trumps Wahlsieg eine mögliche Deregulierung des Bankensektors.

ESG-Aktien-ETFs legten 4,8 Mrd. Euro zu. Anleger investierten 3,6 Mrd. Euro in ETFs auf US-Indizes und 1,7 Mrd. Euro in ETFs auf weltweite Strategien.

Mit Blick auf US-Inflation schichten ETF-Anleger in Bond-Indizes mit kurzen Laufzeiten um

Die Zuflüsse in europäische Anleihe-UCITS-ETFs waren sowohl absolut als auch relativ zur den Flows in Aktien-ETFs im November verhalten. Anleger investierten lediglich 500 Mio. Euro in ETFs auf breite Bond-Indizes und 500 Mio. Euro in Geldmarkt-ETFs.

Aus Staatsanleihe-ETFs flossen 500 Mio. Euro und aus ETFs auf US-Dollar-Anleiheindizes mit breitem Laufzeitsegment 1,4 Mrd. Euro ab. Im Gegenzug gab es Zuflüssen im Volumen von 600 Mio. Euro in ETFs auf kurzlaufende US-Anleihen. Dies spiegelt die Befürchtung wider, dass Trumps Politik inflationär sein könnte.

Außerdem zogen Anleger 800 Mrd. Euro aus ETFs auf Euro-Anleihen mit langen Laufzeiten ab. Zuflüsse in Höhe von 200 Mio. Euro verzeichneten hingegen ETFs auf Anleiheindizes mit kurzen Laufzeiten und ETFs auf Bond-Indizes in Pfund Sterling (+400 Mio. Euro), wobei hier das breite Laufzeitsegment und kurzfristige Fälligkeiten gleichermaßen gefragt waren.

ETFs auf Euro-Unternehmensanleihen legten um 500 Mio. Euro zu, während 300 Mio. Euro aus ETFs auf US-Dollar-Unternehmensanleihen und 200 Mio. Euro aus ETFs auf Sterling-Unternehmensanleihen abgezogen wurden.

In ESG-Anleihe-ETFs investierten Anleger 200 Mio. Euro. Ein Plus in Höhe von 700 Mio. Euro verzeichneten ESG-ETFs auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, während aus ESG-ETFs auf Staatsanleihen 700 Mio. abflossen. Kleinere Zuflüsse gab es bei ESG-ETFs auf Hochzinsanleihen und breit diversifizierte Anleihe-Indizes.

Verantwortlich für den Inhalt

Amundi Deutschland GmbH, Arnulfstraße 124 – 126, 80636 München, Tel: 0800 888 1928, www.amundi.de

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) ändert ihre Kapitalmarktstrategie und startet defensiver ins neue Jahr:

Deutschlands größte genossenschaftliche Primärbank senkt den Aktienanteil in der Vermögensverwaltung der apoBank auf „untergewichtet“ von „neutral“, gleichzeitig werden Renten „übergewichtet“.

„Die Luft für Aktien wird im kommenden Jahr dünner und die Risikoprämie weniger attraktiv“, sagte Reinhard Pfingsten, Chief Investment Officer (CIO) der apoBank. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben zwar für eine stabile Gewinnentwicklung intakt. Doch die Risiken haben zugenommen. Diese resultieren aus Unwägbarkeiten der Politik und den hohen Aktienbewertungen, die mit einem überdurchschnittlich optimistischen Bild vieler Investoren einhergeht. Unsere Einschätzung, dass die Notenbanken schneller als von den Märkten erwartet ihre Leitzinsen senken, prägt unser positives Bild auf Staatsanleihen. Wir erhöhen deshalb unsere Investitionsquote bei Renten.“

Weltwirtschaft wächst weiter robust

Die Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft bleiben grundsätzlich weiterhin günstig für die Entwicklung der internationalen Finanzmärkte. Die im Zuge der Corona-Pandemie und des Russland-Ukraine Kriegs kräftig gestiegenen Inflationsraten sind weltweit weiter auf dem Rückzug und in manchen Fällen bereits wieder auf ähnlich niedrigen Niveaus wie vor fünf Jahren.

Vor diesem Hintergrund erwartet die apoBank 2025 erneut ein solides globales Wachstum oberhalb des so genannten Wachstumspotenzials von rund zweieinhalb Prozent. Dabei stechen erneut die USA hervor. Die größte Volkswirtschaft der Welt wird das dritte Jahr in Folge schneller wachsen als alle anderen großen Industrieländer und wird die durchschnittliche Wachstumserwartung der Analysten deutlich übertreffen.

Die wirtschaftspolitische Agenda des neuen Präsidenten Trump stellt im Hinblick auf das US-Wachstum keinen „Game Changer“ dar. Die restriktivere Handelspolitik wird sich über den privaten Konsum zwar etwas negativ auf das Wachstum auswirken, doch die geplanten Erleichterungen bei der Einkommen- und Unternehmenssteuer werden einen positiven Wachstumsimpuls setzen.

Schlusslicht Deutschland

Die deutsche Wirtschaft wird dagegen ihren Negativtrend fortsetzen und das durchschnittliche Wachstum im Euroraum auch 2025 wieder bremsen. Das deutsche Wachstumspotenzial wird weiter schrumpfen, und die staatliche Ausgabenpolitik wird aufgrund der in der Verfassung verankerten Schuldenbremse nur in geringem Maße eine antizyklische Konjunkturpolitik zulassen. Unterm Strich rechnet die apoBank für Deutschland wie in den beiden Jahren zuvor mit einer Gratwanderung zwischen geringem Wachstum und Mini-Rezession. Von der neuen Bundesregierung erwarten die Volkswirte kurzfristig keine großen Impulse für das Wirtschaftswachstum. Die fiskalischen Spielräume bleiben begrenzt, und mögliche Lockerungen werden ohnehin nicht vor der zweiten Jahreshälfte kommen.

Jahresausblick online verfügbar

Die „apoStrategie: Ausblick auf Wirtschaft und Finanzmärkte 2025“ bietet einen detaillierten Einblick in die Kapitalmarktstrategie der apoBank hinsichtlich Aktien, Renten, Alternatives und Cash sowie Analysen zu den Wirtschaftsaussichten in den USA, Deutschland und der Eurozone, China, Japan und Großbritannien. Der Bericht mit den 10 Thesen der apoBank für Wirtschaft und Finanzmärkte 2025 steht auf der Website der Bank zur Verfügung.

Verantwortlich für den Inhalt:

Apo Asset Management GmbH, Richard-Oskar-Mattern-Str. 6, 40547 Düsseldorf, Tel: (02 11) 86 32 31 0, www.apoasset.de

Die Value-Holdings AG konnte sich zuletzt über gleich zwei renommierte Auszeichnungen freuen.

Georg Geiger konnte sich zuletzt gleich doppelt freuen. Zum einen wurde der Gründer und Vorstand der Value-Holdings AG jüngst vom Handelsblatt Research Institute (HRI) geehrt. Demnach zählt Geiger in der Kategorie „Aktien Deutschland“ zu den renommiertesten Fondsmanagern – und dies nun schon zum vierten Mal in Folge. „Diese großartige Auszeichnung ist eine wunderbare Bestätigung dafür, dass unsere Strategie und Investments offenbar in die richtige Richtung gehen. Zudem ist sie Ansporn dafür, dieses Ergebnis auch künftig bestätigen zu wollen“, so Georg Geiger. Neben der Kategorie „Aktien Deutschland“ zeichnete das HRI auch Fondsmanager aus den Sektoren „Aktien Europa“, Aktien Global“, „Aktien Japan“, „Aktien Emerging Markets“ und „Renten Unternehmensanleihen Welt (Investment Grade)“ aus.

Die Auswahl der Gewinner basiert auf der Performance-Wertung der Ratingagentur Scope im jeweiligen Segment, den Bewertungen durch Fondsratingagenturen und einer Umfrage unter rund 140 Fondsgesellschaften und deren Fondsmanagern.

Die Kandidaten für den Titel „Beste Fondsmanager 2024“ mussten mehrere Bedingungen erfüllen. Die Grundvoraussetzung für die Kandidaten war, dass ihre Fonds bei der Performancewertung der Ratingagentur Scope in ihrem Segment zu den besten in Deutschland von Privatanlegern handelbaren Fonds in der Drei-Jahres-Wertung bis Ende August 2024 gehören mussten.

Zusätzlich sollten die Fonds und die Fondsmanager bei den Rating-Agenturen Citywire, Scope und Morningstar oder bei einer Umfrage unter 140 deutschen Fondsgesellschaften und ihren Fondsmagern positiv erwähnt werden. Schließlich wurden nur aktiv gemanagte Fonds mit einer Mindestanlagesumme von höchstens 10.000 Euro berücksichtigt.

Value-Holdings AG zählt laut Capital zu den besten Fondsboutiquen

Darüber hinaus hat das Finanz- und Wirtschaftsmagazin Capital gemeinsam mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) zum zweiten Mal die besten kleinen Fondsanbieter in Deutschland ermittelt. Insgesamt gingen 220 Anbieter in die Analyse ein. Die Value-Holdings AG konnte sich dabei als eine von nur dreizehn Fondsgesellschaften die Höchstnote von fünf Sternen sichern. „Diese Auszeichnung zeigt einmal mehr, dass das gesamte Team der Value-Holdings AG offenbar einiges richtig macht. Ich freue mich wirklich sehr über dieses tolle Ergebnis“, sagt Georg Geiger.

Das IVA nahm kleine Fondsanbieter mit 454 Fonds, die zusammen 32,5 Milliarden Euro verwalten unter die Lupe. In die Bewertung kamen zudem nur unabhängige Anbieter, die maximal neun Fonds verwalten, höchstens 25.000 Euro als Mindestanlagesumme aufrufen und deren Fonds zum Stichtag 30. Juni mindestens drei Jahre bestanden.

Das Gesamtergebnis (maximal 100 Punkte) ergab sich aus der Bewertung von Fondsqualität, Service und Management. Dabei wurden für die Fondsqualität maximal 50 Punkte vergeben. Für die Qualität des Managements gab es bis zu 30 und für den Service bis zu 20 Punkte. Die Value-Holdings AG erhielt für ihr Portfolio 42,5 Punkte, 25,6 Punkte für ihr Management, 14,4 Punkte für ihren Service und kam somit auf eine Gesamtpunktzahl von 82,5 Punkten.

Verantwortlich für den Inhalt:

Value-Holdings AG, Bahnhofstraße 30, 86150 Augsburg, Tel:  0821/ 57 53 94, www.value-holdings.de

Kommentar von Carlos de Sousa, EM-Anleihen-Stratege, Vontobel

Die Politik von Präsident Trump dürfte die Arbeit der Fed schwerer machen. Aber seine Wahl hat auch die Lebensgeister an den Märkten geweckt. Die gestiegene Risikobereitschaft der Anleger ist positiv für Risikoanlagen, einschließlich Schwellenländeranleihen.

Hartwährungsanleihen:

Der Politik-Mix, den Präsident Trump im Wahlkampf angekündigt hat, wird wahrscheinlich leicht inflationär sein und dazu führen, dass die Fed die Zinsen bis 2025 langsamer senken wird. Daraus sollten Anleger aber keine voreiligen Schlüsse in Bezug auf die Schwellenländer (EMs) ziehen.

Die Renditen von US-Staatsanleihen sind in den letzten zwei Monaten deutlich gestiegen. Das hätte eigentlich zu höheren Finanzierungskosten für die Schwellenländer führen müssen. Aber die Spreads der Schwellenländer haben sich eingeengt, was die höheren US-Renditen bei Betrachtung der Schwellenländer insgesamt teilweise kompensiert hat. Das gilt vor allem bei den High-Yield- Emittenten, bei denen die Kreditkosten am wichtigsten sind. Warum ist dies der Fall?

Verringerung der fundamentalen Risiken

Erstens hat die Risikobereitschaft nach der Wahl von Donald Trump zugenommen, was allen Risikoanlagen Auftrieb gegeben hat. An den Finanzmärkten sind alle Preise relativ. Wenn also die Aktienkurse trotz höherer Treasury-Renditen neue Rekordhöhen erreichen, erscheinen die im Vergleich zu ihrem langfristigen Durchschnitt relativ engen Spreads der Schwellenländer vielleicht doch nicht so teuer.

Der zweite Grund ist, dass sich die Fundamentaldaten der Schwellenländer derzeit verbessern. Fast alle Emittenten von Hochzinsanleihen haben wieder Zugang zum Markt gefunden, was bedeutet, dass die Refinanzierungsrisiken und Ausfallquoten deutlich niedriger sind als in den letzten zweieinhalb Jahren und wahrscheinlich bis 2025 weiter sinken werden. Die Verengung der Spreads ist also nicht nur eine Folge des „Animal Spirits“, sondern auch auf eine deutliche Verringerung der fundamentalen Risiken zurückzuführen.

Viele Länder waren in den letzten zwei Jahren aufgrund des Verlusts des Marktzugangs gezwungen, orthodoxe Wirtschaftsreformen durchzuführen. Die bittere Medizin der Sparmaßnahmen und Strukturreformen (für Staaten) und der Unternehmensumstrukturierungen und Effizienzsteigerungen (für Unternehmen) trägt bereits Früchte und wird auch von den Ratingagenturen honoriert. So wurden mehr Emittenten mit einer Heraufstufung ihrer Bonität belohnt als jemals zuvor in den letzten zehn Jahren.

Noch nicht zu spät für Einstieg

Die Gesamtrenditen der Schwellenländer-High-Yields waren sowohl bei Staatsanleihen als auch bei Unternehmensanleihen mit 13,5 % bzw. 11,7 % in den ersten 11 Monaten des Jahres 2024 beeindruckend. Ein erheblicher Teil der Rallye in den letzten zwei Jahren ist dabei auf eine Erholung von den hohen Marktwertverlusten im Jahr 2022 zurückzuführen (-14,6 % bzw. -12,7 % für HY-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen). Angesichts der sich verbessernden Fundamentaldaten, der erwachten Lebensgeister und einer US-Notenbank, die langsam aber sicher die Zinsen bis 2025 weiter senken wird, ist es unserer Meinung nach noch nicht zu spät für einen Einstieg, auch wenn sich die spektakulären Renditen der letzten beiden Jahre wahrscheinlich nicht wiederholen werden.

Lokalwährungsanleihen:

Ein starker Dollar, steigende US-Staatsanleiherenditen und politisch schwierige Situationen in Brasilien und Mexiko haben in den ersten 11 Monaten des Jahres 2024 zu leicht negativen Renditen für EM-Lokalwährungsanleihen geführt. Ein fiskalisch expansiver Policy-Mix in den USA scheint damit nicht das förderlichste Umfeld für die Renditen der Schwellenländer in lokaler Währung zu sein. Aber auch hier sollten Anleger keine voreiligen Schlüsse ziehen, wie ein Rückblick auf die erste Amtszeit von Donald Trump verdeutlicht.

Starker US-Dollar nicht garantiert

Nach einem schwachen Jahr 2015 verzeichnete die Anlageklasse 2016 eine Gesamtrendite von 9,9 % (gemäß GBI-EM-Index), obwohl Trumps Wahl zu einer starken Dollar-Rallye führte und EM-Lokalwährungsanleihen einen Teil ihrer früheren Gewinne wieder abgeben mussten. Trotz Trumps Steuersenkungen, einer relativ starken US-Wirtschaft und inflationärer Herausforderungen in Lateinamerika erholten sich Schwellenländeranleihen in lokaler Währung stark und erzielten 2017 eine Rendite von 15,2 %. Die Stärke des US-Dollars im Jahr 2016 setzte sich in Trumps erster Präsidentschaft nicht fort.

Heute deuten Konsensschätzungen zwar darauf hin, dass die expansive Finanzpolitik wieder wirksam sein wird, höhere Handelszölle und eine strengere Einwanderungspolitik aber das Wachstum behindern könnten. Es ist also unklar, ob wir vier Jahre lang einen starken Dollar erleben werden oder ob er bereits eingepreist ist.

Bewertungen überzeugender

Auch die aktuellen Trends einzelner Schwellenländer werden sich möglicherweise nicht fortsetzen. Brasilien (-17,3 % YTD) und Mexiko (-12,4 % YTD) waren seit Jahresbeginn die beiden größten Verlierer in der Anlageklasse. Obwohl wir die Marktsorgen über diese Länder teilen (in Bezug auf die Haushaltsdisziplin in Brasilien sowie in Mexiko die Erwartung erhöhter Volatilität nach der Wahl Trumps), sind wir der Meinung, dass diese beiden Länder die Performance der Anlageklasse im Jahr 2025 nicht weiter beeinträchtigen werden, da ihre Bewertungen viel überzeugender geworden sind.

Positiv zu vermerken ist, dass die meisten Zentralbanken der Schwellenländer die Inflation erfolgreich eingedämmt und nahe an ihren Zielen gehalten haben. Sie befinden sich entweder in einem Lockerungszyklus oder haben die Zinssätze bereits deutlich gesenkt, wobei Brasilien eine Ausnahme bildet. Die Realzinsen sind recht attraktiv, und die Trends niedrigerer Refinanzierungskosten und besserer Fundamentaldaten, die im Abschnitt über die Hartwährungen hervorgehoben wurden, gelten auch für die Lokalwährungen der Schwellenländer.

Verantwortlich für den Inhalt:

Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

Ali Dibadj, CEO Janus Henderson Investors:

  • Komplexität und Marktvolatilität nehmen durch schnelle globale Veränderungen zu. Aktives Management ist entscheidend, um diesen Wandel zu bewältigen und Chancen effektiv zu erkennen.
  • Geopolitische, demografische und Kapitalkosten-Veränderungen werden die Märkte über 2025 hinaus prägen.
  • Sich verändernde Kundenbedürfnisse verlangen von Asset Managern vielfältige, anspruchsvolle Strategien.

Die Welt verändert sich – und zwar schnell. Mit diesem rasanten Wandel steigt auch die Komplexität für Anleger. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Flut alle Boote hebt und man sich auf passive Indexallokationen verlassen konnte, um positive Erträge zu erzielen.

Makro-Faktoren von Bedeutung

Es gibt drei entscheidende Makro-Faktoren, die den Wandel beschleunigen. Diese sind langfristig und ständig präsent, und daher eigentlich auch nicht überraschend.

  1. Geopolitische Neuausrichtung

In unserer Anlegerumfrage 2024 wurde die geopolitische Nervosität deutlich: 72 % der Anleger gaben an, dass dies zu ihren größten Sorgen gehört. Zweifellos prägt die Geopolitik die Märkte mehr als je zuvor und wird damit zu einem immer wichtigeren Investitionsfaktor.

2024 war weltweit ein Wahljahr, das nicht nur neue Staatsoberhäupter hervorbrachte, sondern auch zu mehr sozialen Spannungen und Unruhen führte. Beziehungen zwischen Supermächten wurden neu geordnet, neue Bündnisse wurden geschlossen, Spannungen nahmen zu und Konflikte und Kriege eskalierten. Veränderungen der politischen Führung und der Politik haben den Handel erheblich beeinflusst und die globalen Lieferketten neu strukturiert, was zur Entstehung neuer Beziehungen und Produktionsmodelle geführt hat.

Ohne Verständnis für das politische Umfeld kann unserer Meinung nach nicht erfolgreich investiert werden. Anleger müssen sich fragen: Investiere ich in ein Land, das unternehmerfreundlich ist? Wird diese Branche von den politischen Entscheidungsträgern unterstützt? Erlaubt das politische Umfeld den Zugang zu privaten Kapitalmärkten, und wo bieten sich die besten Chancen? Ist ein Unternehmen so aufgestellt, dass es den Aktionären einen angemessenen Nutzen bringt, kann es sich an Regimewechsel anpassen und ungeachtet des politischen Umfelds gedeihen?

  1. Demografische Verschiebungen

Dies ist kein neuer Aspekt, aber er spielt eine wichtige Rolle, weil er sich jetzt vollzieht. Die Bevölkerung in den Ländern mit höherem oder mittlerem Einkommen wird immer älter, und die Geburtenrate sinkt so stark, dass einige Experten davon ausgehen, dass die Weltbevölkerung in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich schrumpfen wird. Das künftige Wachstum wird aus Afrika und in geringerem Maße aus Südostasien kommen, wobei prognostiziert wird, dass bis 2050 25 % der Weltbevölkerung Afrikaner sein werden.

In 20 bis 25 Jahren werden die Wachstumsmotoren und Konsummuster der Welt ganz anders aussehen als heute, was sich wiederum auf Anlagechancen und Allokationsstrategien auswirken wird.

Die Bereiche Gesundheitswesen und Technologie sind hervorragende Beispiele. Welche Medikamente, Behandlungen und Geräte werden das Leben einer alternden Bevölkerung verbessern? Wie wird die Technologie die Arbeitswelt und die Gesellschaft insgesamt weiter verändern? Auch das Thema Nachhaltigkeit wird eine Rolle spielen: Handeln die Unternehmen heute verantwortungsbewusst für ein besseres Morgen?

Viele Aspekte unserer Lebens- und Arbeitsweise haben sich in der Post-Corona-Welt bereits verändert – von Verkehrsmitteln über Gebäude bis hin zu Technologien, die in unser tägliches Leben integriert sind. Auch die Produktpräferenzen und Konsumgewohnheiten haben sich gewandelt. In unserer eigenen Branche ist der Wandel offensichtlich, mit einer starken Nachfrage nach börsengehandelten Fondsstrukturen, Modellportfolios, weniger „traditionellen“ Vehikeln und Asset-Management-Partnern, die sich die Vorteile disruptiver Finanztechnologie zunutze machen können.

  1. Kapitalkosten

Die Kapitalkosten sind deutlich höher als im letzten Jahrzehnt, und das dürfte auch so bleiben. Dies wirkt sich natürlich erheblich auf Investitionen aus.

Zum einen ist Fixed Income als Anlageklasse wieder attraktiv, denn es bietet überzeugende Renditen und Ertragspotenziale sowie erneute Diversifizierungsvorteile, die unterschiedlichen Risikoprofilen gerecht werden. Auf den Privatmärkten können Investmentteams mit dem richtigen Fachwissen jetzt Chancen nutzen, da sich Banken angesichts höherer Zinsen zurückziehen, verkleinern oder Vermögenswerte veräußern.

Die höheren Kapitalkosten haben jedoch nicht nur mit den verfügbaren Erträgen zu tun, sondern bedeuten auch, dass Qualitätsunternehmen und angeschlagene Firmen zunehmend unterschiedlich abschneiden werden. Als die Cash-Kosten bei Null lagen, waren Finanzmittel selbst für schlecht geführte Unternehmen leicht verfügbar. Jetzt dürfte sich eine deutliche Kluft zwischen den „Besitzenden“ und den „Nichtbesitzenden“ auftun. Andererseits glauben wir, dass ein gründliches Fundamentalresearch, das die Gewinner von den Verlierern unterscheidet, zu einer deutlichen Outperformance führen kann. Alternative Strategien können auch eingesetzt werden, um die Performance von Unternehmen und Strukturen zu erfassen, die in diesem neuen Umfeld Schwierigkeiten haben. Darüber hinaus können Overlays mit dem Ziel angewendet werden, Gewinne aus Volatilität und angepassten Handelsmustern zu erzielen.

Für viele potenzielle Anleger kann die Komplexität abschreckend wirken. Mit dem richtigen Fachwissen bietet sie jedoch spannende Möglichkeiten für aktive Anleger.

Verantwortlich für den Inhalt:

Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Kommentar von Matt Benkendorf, Chief Investment Officer, Vontobel Quality Growth

US-Aktien haben im Jahr 2024 bisher die meisten Märkte weltweit übertroffen. Mit Blick nach vorn ist das Bild aber von Unsicherheit geprägt:

Wie lange trägt die KI-Welle? Können sich die Marktrenditen angesichts einer potenziell schwächelnden Wirtschaft noch ausweiten? Welche Auswirkungen hat eine sich verändernde Handelspolitik?

Es wird wichtiger denn je sein, in Qualitätsunternehmen mit vorhersehbarem Gewinnwachstum und attraktiven Bewertungen zu investieren. Dabei lohnt es sich, die folgenden Schlüsselthemen zu beobachten:

  1. Druck auf den US-Verbraucher

Der private Konsum in den USA übertraf das Ausgabenwachstum in Europa und China auch 2024 und trieb damit das globale Wirtschaftswachstum an. Dies lag zum Teil an überschüssigen Ersparnissen, die während der Coronapandemie aufgebaut wurden. Diese sind nun jedoch aufgebraucht.

2025 dürften die Verbraucherausgaben deshalb stärker von der Beschäftigungslage abhängen. Obwohl sich der Arbeitsmarkt abgekühlt hat, kam es bisher noch nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Arbeitslosigkeit, da nach der Pandemie ein Ungleichgewicht zwischen Arbeitsangebot und -nachfrage herrschte. Dieses ist jedoch unter dem Druck der geldpolitischen Straffung abgebaut. Ein weiterer Rückgang der offenen Stellen würde sich entsprechend deutlicher auf die Arbeitslosigkeit auswirken und somit die Verbraucherausgaben beeinträchtigen.

  1. Herausforderungen für die Ausweitung der Marktrenditen

Die Marktkonzentration hat sich 2024 verstärkt. Die „Magnificent 7“ haben in diesem Jahr fast die Hälfte der Gesamtrendite des S&P 500 beigesteuert. Um die Marktrally aufrechtzuerhalten, müssten die Aktienrenditen über eine Handvoll Unternehmen hinausgehen.

Die aktuellen EPS-Wachstumserwartungen von 13 % für die S&P 500-Unternehmen für das Jahr 2025 erscheinen uns aggressiv. Der Durchschnitt in der Vergangenheit lag bei 7-8 %. Ein Rückgang der Verbraucherausgaben würde zu einem wesentlich niedrigeren EPS führen als derzeit prognostiziert. Es ist schwer vorstellbar, dass sich die Rallye ausweitet, wenn das Gesamtertragswachstum enttäuscht.

Die Marktkonzentration hat Chancen in Sektoren wie z. B. Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und ausgewählte Industriewerte geschaffen. Sollte sich ein rationaleres Umfeld einstellen, könnten qualitativ hochwertige Unternehmen mit strukturellem Wachstumspotenzial in defensiven Sektoren davon profitieren.

  1. Ungewissheit über die Auswirkungen der Trump-Zölle

Die Politik der neuen Trump-Regierung ruft bei Anlegern sowohl Optimismus als auch Besorgnis hervor. Während Deregulierung und Steuersenkungen im Allgemeinen stimulierend wirken, können Zölle den Welthandel und das globale Wachstum beeinträchtigen. Es ist schwierig zu beurteilen, ob die positiven Auswirkungen der Deregulierung und der Steuerreform die möglichen negativen Folgen der Zölle aufwiegen würden.

Unternehmen mit einer dominanten Wettbewerbsposition und einer starken Preissetzungsmacht sollten in der Lage sein, eine Reihe von Zoll-Szenarien zu bewältigen. Wir haben gesehen, dass solche Unternehmen die Herausforderungen während der jüngsten Inflationsperiode gut gemeistert haben.

  1. Verschiebung der Dynamik in den Schwellenländern

Steuersenkungen und höhere Zölle in den USA könnten inflationäre Entwicklungen nach sich ziehen, was auf maßvollere Zinssenkungen durch die Fed und die wichtigsten Zentralbanken der Schwellenländer hindeutet. Dies würde zu potenziellem Gegenwind für Aktien führen. Es gibt jedoch auch Chancen, was die Bedeutung der Aktienauswahl unterstreicht.

2024 führte China zwar Konjunkturmaßnahmen durch, verzichtete aber auf substanzielle Anreize zur Ankurbelung des Konsums. Weitere Stimulierungsmaßnahmen sind erst zu erwarten, wenn die Handelspolitik der neuen Trump-Regierung klar ist. Bis dahin bleiben die Bewertungen im Konsum- und Internetsektor günstig.

Der Trend zur Diversifizierung der Lieferketten weg von China, dürfte sich aufgrund einer aggressiveren Zollpolitik Trumps fortsetzen. Wir rechnen mit anhaltenden Vorteilen für Vietnam und Malaysia und in geringerem Maße für Indonesien.

In Indien finden sich, trotz der hohen Bewertungen im Immobilien- und Industriesektor, einige attraktiv bewertete Unternehmen im Finanz-, Konsum- und Gesundheitssektor.

In Brasilien stützen die robusten Exportmärkte und die staatlichen Steuerausgaben Einkommen und Beschäftigung. Unternehmen, die ein strukturelles Konsumwachstum in den Bereichen E-Commerce, Fintech und Drogeriemärkte verzeichnen, bieten Chancen.

Mexiko könnte aufgrund möglicher Neuverhandlungen des USMCA-Handelsabkommens stärker unter die Lupe genommen werden. Hier sind defensive Unternehmen für Wachstum bereit.

  1. Auf dem Boden bleiben

Wir können die Zukunft nicht genau vorhersagen, aber wir können uns an eine Anlagephilosophie halten, die uns in allen Marktsituationen auf dem Boden der Tatsachen verankert. Dies erfordert eine optimistische Entschlossenheit und einen klaren Investitionsfahrplan. Für uns bedeutet das, dass wir in qualitativ hochwertige, langlebige Unternehmen investieren, die ein vorhersehbares Ertragswachstum versprechen und zu attraktiven Bewertungen gehandelt werden.

Verantwortlich für den Inhalt:

Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

Kommentar von Felipe Villarroel, Portfoliomanager, TwentyFour Asset Management

  • Kaum Marktreaktion nach Sturz von Michel Barnier
  • Regierungsstillstand nicht zu befürchten
  • Unsicherheit könnte Investitionen dämpfen, privater Konsum kaum beeinträchtigt

Wie von den meisten Analysten erwartet, hat das französische Parlament am Mittwoch die Minderheitsregierung von Premierminister Michel Barnier mit der sprichwörtlichen Guillotine gestürzt. Der Misstrauensantrag, der von einem Bündnis linker Parteien eingebracht wurde, während Barnier versuchte, einen Haushalt zu verabschieden, wurde von Marine Le Pens rechtsextremen Rassemblement National unterstützt.

Für diejenigen, die mit den Feinheiten der französischen Politik weniger vertraut sind: Der Premierminister wird vom Präsidenten ernannt und ist nach diesem der zweithöchste Beamte des Landes. Präsidentschaftswahlen finden alle fünf Jahre statt, ebenso wie Parlamentswahlen. Der Präsident kann das Parlament auflösen, was Präsident Macron im Juli getan hat. Dies hat keine Auswirkungen auf seine Amtszeit, die 2027 endet. Der Präsident kann das Parlament erneut auflösen, aber es müssen 12 Monate dazwischen liegen, was bedeutet, dass Macron dies erst ab Juli 2025 erneut tun kann. Mit einem weitgehend dreigeteilten Parlament, einem entmachteten Premierminister und noch etwa zweieinhalb Jahren im Amt sieht sich Macron dem Druck ausgesetzt, zurückzutreten. Dies wird von einigen Politikern und Beobachtern (vor allem von Le Pen) als einziger Weg gesehen wird, die parlamentarische Blockade zu überwinden.

Viele schlechte Nachrichten bereits eingepreist

Die turbulente politische Situation steht im deutlichen Gegensatz zu der ruhigen Reaktion der Finanzmärkte am Donnerstagmorgen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts ist der Euro unverändert, die Renditen französischer Staatsanleihen (Obligations Assimilables du Trésor, OAT) sind um 3 Basispunkte gesunken und ihr Abstand zu deutschen Bundesanleihen hat sich leicht verringert. Auch bei französischen Unternehmensanleihen verlief der Tag ereignislos, mit einer leichten Schwäche der Spreads, aber keineswegs in Panik.

Ein Grund für die ausbleibende Reaktion ist, dass sich der Abstand zwischen 10-jährigen OATs und Bundesanleihen bereits von etwa 55 Basispunkten zu Jahresbeginn auf heute knapp über 80 Basispunkte ausgeweitet hat. Frankreich mag viele Probleme haben, aber es ist immer noch ein Staat mit einem AA-Rating, und die OAT-Spreads sind nicht meilenweit vom Durchschnitt der Indizes für Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating entfernt, so dass viele schlechte Nachrichten bereits eingepreist sind.

Kein „Frexit“ zu erwarten

Ein weiterer Grund ist, dass extreme Szenarien unwahrscheinlich erscheinen. Im Gegensatz zu früheren problematischen Episoden in der Eurozone droht nicht unmittelbar ein „Frexit“. Es ist sogar möglich, dass die Unterstützung für Le Pens Partei bei den letzten Wahlen gerade deshalb zugenommen hat, weil sie nicht mehr für einen solchen Schritt geworben hat. Außerdem ist ein Regierungsstillstand wie in den USA nicht zu befürchten; wenn es keine Unterstützung für einen neuen Haushalt gibt, würde im nächsten Jahr eine Version des Haushalts von 2024 gelten. Das bedeutet, dass die französische Regierung weiterhin Steuern einnehmen, Gelder ausgeben und vor allem Anleihezinsen zahlen kann. Aus Sicht der Märkte ist das Worst-Case-Szenario daher weitaus weniger problematisch als frühere Beispiele für Haushaltsstreitigkeiten zwischen Regierungen und Parlamenten, z. B. im Zusammenhang mit der US-Schuldenobergrenze (wo ein technischer Zahlungsausfall den schlimmsten Fall darstellte) oder die Situation Italiens vor einigen Jahren, bei der zumindest ein geringes Restrisiko des Ausstiegs aus dem Euro bestand.

Es gibt verschiedene Szenarien, die sich in den nächsten Tagen abspielen könnten. Am wahrscheinlichsten ist, dass Macron einen neuen Premierminister ernennt, um den Haushalt für 2025 durch das Parlament zu bringen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob er jemanden wählt, der Le Pen näher steht. Für die Märkte ist es schwierig, einen Durchbruch in Bezug auf den Haushalt zu sehen. Wie bereits erwähnt, ist das Parlament dreigeteilt, und niemand scheint es eilig zu haben, sich auf eine wie auch immer geartete Koalition zu einigen.

Unternehmen könnten Investitionen zurückstellen

Wir glauben jedoch nicht, dass Barniers Absetzung schlimmer ist als ein Szenario, bei dem er auf Kosten des Haushaltsdefizits im Amt bliebe. In der Zwischenzeit werden sich die Auswirkungen auf das Wachstum unserer Meinung nach bei den Investitionen zeigen: Da keine Klarheit über ihre Steuerschuld besteht, werden die Unternehmen wahrscheinlich abwarten, was passiert, bevor sie ihre Investitionspläne in Angriff nehmen. Gleichzeitig dürfte der private Verbrauch, der den größten Anteil am französischen BIP ausmacht, kurzfristig kaum beeinträchtigt werden.

Auch wenn der politische Stillstand sicherlich keine gute Nachricht für die französischen Unternehmen und damit für das Wachstum ist, gehen wir nicht davon aus, dass die Wachstumsprognosen infolge des Ausscheidens von Barnier drastisch nach unten korrigiert werden. Das makroökonomische Umfeld wird in den nächsten Quartalen wahrscheinlich ein bescheidenes Wachstum, eine Inflation nahe dem Zielwert, niedrigere Zinssätze, da die EZB ihre Zinssenkungen fortsetzt, und begrenzte Ausfallraten aufweisen, was in vielerlei Hinsicht den Trends dieses Jahres nicht unähnlich ist.

Dennoch erscheinen uns französische Vermögenswerte weder ausgesprochen billig noch teuer. Die Underperformance, die sie gegenüber ihren europäischen Konkurrenten erlitten haben, ist gerechtfertigt, aber wir glauben nicht, dass sich ein besonderes Einstiegs- oder Ausstiegsfenster eröffnet hat.

Verantwortlich für den Inhalt:

Vontobel Holding AG, Gotthardstrasse 43, Ch-8022 Zürich, Tel: +41 (0)58 283 59 00, Fax: +41 (0)58 283 75 00, www.vontobel.ch

„Die Zeichen stehen auf Grün für Gold im Jahr 2025.

Einer der Hauptgründe: Die schiere Höhe der Staatsschulden vieler westlicher Volkswirtschaften, allen voran der USA, machen niedrige Leitzinsen notwendig“, sagt Benjamin Louvet, Head of Commodities bei Ofi Invest Asset Management.

„Die Kosten für den Schuldendienst in den USA betragen heute schon über 1.100 Milliarden US-Dollar jährlich, was mehr als 4 Prozent des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) 2023 entspricht. Da ein Drittel der US-Schulden in den nächsten drei Jahren umgeschuldet werden soll, könnten die Kosten für den Schuldendienst bald sogar 5 Prozent des BIP übersteigen. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Leitzinsen langfristig weiter gesenkt werden, auch wenn die protektionistischen Maßnahmen der Trump-Regierung kurzfristig den Druck auf die Inflation erhöhen könnten.

Sind die Zinsen niedrig, sind Anleihen aufgrund sinkender Renditen weniger attraktiv, weshalb Anleger vermehrt in Gold investieren. In dem Maße, in dem die Zentralbanken ihre Zinsen senken, wird Gold also attraktiver. Historisch gesehen hat ein Rückgang der Realzinsen um 1 Prozent den Goldpreis um durchschnittlich 22 Prozent steigen lassen.

Ein weiterer Faktor, der den Goldpreis stützten dürfte: Die Zentralbanken, allen voran die von China, haben 2022 und 2023 Rekordmengen an Gold gekauft – etwa ein Viertel des gesamten Weltmarktes. Die Aufkäufe insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte 2024 fortgesetzt, das Tempo hat sich aber verlangsamt. Im dritten Quartal 2024 waren beispielsweise die Zentralbanken von Ungarn, Polen und der Tschechischen Republik Nettokäufer von Gold, haben also mehr Gold gekauft als verkauft.

Auch die geopolitische Lage begünstigt die Preisentwicklung von Gold. Die Entscheidung der amerikanischen Regierung, russische Vermögenswerte wegen der Invasion in der Ukraine einzufrieren, hat das Vertrauen in einigen Ländern erschüttert. Demzufolge reduzieren Länder mit angespannten Beziehungen zu den USA ihre US-Dollar-Bestände, weil diese als Druckmittel gegen sie verwendet werden könnten, und stocken ihre Goldreserven auf. Die chinesische Zentralbank beispielsweise verkaufte in der ersten Jahreshälfte 2024 eine Rekordmenge an auf US-Dollar lautende Vermögenswerte.

Fazit: Wir sind optimistisch für Gold eingestellt und halten einen Goldpreis zwischen 2.900 und 3.000 US-Dollar/Unze bis Ende nächsten Jahres für realistisch. Denn die Schuldenprobleme und das aufkeimende Misstrauen gegenüber dem US-Dollar sind strukturelle Probleme, die sich langfristig auf die Goldpreisentwicklung positiv auswirken dürften.“

Zum Unternehmen

Ofi Invest Asset Management ist Teil der Ofi Invest Gruppe, die zur Aéma Groupe (Macif, Abeille Assurances, Aésio Mutuelle) gehört und die derzeit die fünftgrößte Vermögensverwaltungsgruppe Frankreichs ist. Die Gruppe verwaltet ein Vermögen von 181,2 Milliarden Euro für institutionelle, Wholesale- und private Anleger und bietet eine breite Palette an börsennotierten und nicht börsennotierten Anlagelösungen (Stand: 31. Dezember 2023). Dabei verfolgt Ofi Invest AM die Philosophie des verantwortungsvollen Investierens.

Verantwortlich für den Inhalt:

Ofi Asset Management, Adresse: 22, Rue Vernier, 75017 Paris, Tel: +33 1 40 68 17 17, www.ofi-am.fr

KI zeigt Stärke in turbulenten Marktphasen: Alle drei KI-unterstützten Mischfonds sind an oder über Peergroup

Beispiel LF – AI Defensive Multi Asset: Defensiver Mischfonds (+20,29%) schlägt Peergroup (+9,72%) seit Auflage um 10,57 Prozentpunkte

Die KI-Fonds der LAIQON-Gruppe haben nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten vor gut einem Monat erneut ihre Stärke in unsicheren Marktphasen bewiesen. Aufgrund ihrer strategischen Positionierung konnten die Fonds nach der Wahl deutliche Sprünge nach oben verzeichnen. So erzielte beispielsweise der LF – AI Defensive Multi Asset S (ISIN: DE000A2P0T93) zwischen dem 5. – 11. November 2024, also über das Ereignis der US-Wahl hinweg, eine Wertentwicklung von circa 2,7 Prozent. „Die kurzzeitige Entwicklung ist ein weiteres Beispiel dafür, dass unsere KI gerade in unsicheren Zeiten an den Märkten einen deutlichen Mehrwert erzielen kann“, sagt Christian Sievers, Geschäftsführer der LAIC Vermögensverwaltung GmbH, der digitalen Tochter der LAIQON AG. „Schon Wochen zuvor hat die KI in den MSCI USA ESG Leaders Index investiert. Titel aus dem Small Cap Europa Bereich hat sie gemieden, unter anderem, weil der Wahlausgang aufgrund der knappen Umfragen ein zu unsicheres Bild und damit ein höheres Risiko zeigte.“

Eine Stärke, die die KI auch schon zuvor unter Beweis stellen konnte. Vor mehr als viereinhalb Jahren hat LAIC, die KI-Tochter von LAIQON, ihren ersten KI-unterstützten Fonds aufgelegt. Heute managt LAIC mithilfe der KI mit dem Namen LAIC ADVISOR® drei Mischfonds und zwei Artikel-9-SFDR-Aktienfonds mit dem Fokus auf die USA und Europa. Dabei haben sich alle fünf Portfolios trotz Covid-Pandemie, dem Angriff Russlands auf die Ukraine, der Energiekrise und einer sprunghaft gestiegenen Inflation insgesamt gut entwickelt.

Auch in turbulenter Marktphasen: Alle drei KI-unterstützten Mischfonds sind an oder über Peergroup

Alle drei Mischfonds liegen über der Peergroup. Der LF – AI Defensive Multi Asset S (ISIN: DE000A2P0T93) lieferte im Zeitraum vom 29.05.2020 bis 30.11.2024 mit 20,29% eine Outperformance zur Peergroup EAA Cautious Allocation – Global um circa 10,5 Prozentpunkte. Der ausgewogene Mischfonds LF – AI Balanced Multi Asset S (ISIN: DE000A2P0T51) erzielte im selben Berichtszeitraum eine Performance von 24,25% und liegt damit knapp über der Peergroup EAA Moderate Allocation – Global, welche 21,50% erzielte. Der dynamische Mischfonds LF – AI Dynamic Multi Asset S (ISIN: DE000A2P0T10) überzeugte ebenfalls mit einer Performance von 40,72% im selben Berichtszeitraum und hat damit ein Alpha gegenüber der Peergroup EAA Flexible Allocation – Global (+23,71%) von etwa 17 Prozentpunkten erzielt.

Zinswende antizipiert LF – AI Defensive Multi Asset: Rechtzeitig Renten reduziert

„In den turbulenten Marktphasen der letzten vier Jahre konnte die KI ihre Stärken voll ausspielen: Muster erkennen, sich schnell an neue Entwicklungen anpassen und vor allem die Unsicherheit von Bewertungen und Prognosen berechnen“, sagt Christian Sievers. Insbesondere die Modellierung von Unsicherheit habe in den vergangenen Jahren wesentlich zum Erfolg der KI beigetragen. „Unser defensiver Mischfonds hat schon im März 2022 eine Zinswende antizipiert und bei Rentenpapieren optimiert: Weg von Langläufern und hin zu Kurzläufern, Floatern und inflationsindexierten Anleihen“, führt Sievers aus.

Auch bei der Erholung ab dem zweiten Halbjahr 2023 spielte der LF – AI Defensive Multi Asset vorne mit. „Die KI hat sehr früh auf den Wiedereinstieg am Aktienmarkt gesetzt und so eine deutliche Outperformance realisiert“, so Sievers. Bei den Renten sei die KI entgegen der Marktmeinung auch weiter bei Kurzläufern geblieben, auch hier lag die KI mit ihrer Optimierung richtig. Morningstar „belohnt“ den Fonds dafür mit vier von fünf Sternen.

Eine KI, 500 Meinungen: Vorteil von Bayes’schen Neuronalen Netzen

„Unsere KI errechnet für jeden Markt und jedes Investment nicht nur eine Prognose, sondern 500“, beschreibt Sievers den Ansatz, noch ein Novum in der KI-Anwendung im Fondsmanagement. Der in Deutschland noch ungewöhnliche Ansatz verbindet Neuronale Netze mit Bayes‘scher Statistik, um Unsicherheiten in der Performance-Prognose sichtbar zu machen. Sievers: „Liegen die Prognosen weiter auseinander, meidet die KI die betreffenden Wertpapiere, liegen sie nah beieinander, ist das ein Kaufsignal. Für uns ist das ein Gamechanger in der Anwendung von KI im Asset Management. Der Faktor Prognosesicherheit hat sich in den vergangenen Jahren klar als wichtiger Treiber der Performance gezeigt.“

Verantwortlich für den Inhalt:

LAIQON Solutions GmbH, An der Alster 42, 20099 Hamburg, Tel: +49 (0)40 32 56 78-0, www.laiqon.com

Von François Rimeu, Senior Market Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihren Leitzins auf ihrer letzten Sitzung des Jahres angesichts der rückläufigen Wachstums- und Inflationsrisiken voraussichtlich um 25 Basispunkte senken. Dies dürfte sich in der Neubewertung ihrer makroökonomischen Projektionen widerspiegeln. Trotz Anzeichen wirtschaftlicher Schwäche in der Region gehen wir jedoch nicht davon aus, dass die EZB ihre geldpolitische Lockerung im Dezember beschleunigen wird, indem sie sich für eine Senkung um 50 Basispunkte entscheidet.

Unsere Erwartungen:

Der EZB-Rat wird den zentralen Referenzzinssatz (Einlagefazilität) um 25 Basispunkte auf 3,0 % senken.

Da die Inflation im Dienstleistungssektor weiterhin zu hoch ist (rund 4 %), erwarten wir auf dieser Sitzung keine veränderte Kommunikation zur europäischen Geldpolitik. Die EZB wird wahrscheinlich ihren datenabhängigen Kurs beibehalten und ihre Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung treffen, ohne sich im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad festzulegen. Allerdings wird die EZB darauf hinweisen, dass in den kommenden Monaten weitere Zinssenkungen in Richtung „neutrale Zone“ (die das Wirtschaftswachstum weder stimuliert noch bremst), schätzungsweise bei etwa 2 %, zu erwarten sind.

In den neuen Wirtschaftsprojektionen:

Entsprechend den Erklärungen ihrer Mitglieder seit Oktober erwarten wir vom Bericht der EZB, dass die Gesamtinflation bis zum vierten Quartal 2025 zum Ziel von 2 % zurückkehren wird (wie in ihrer Prognose vom September). Die EZB wird wahrscheinlich auch ihre Inflationsprognose für 2025 senken (-0,1 % gegenüber den Erwartungen vom September) und die Kerninflation (ohne Lebensmittel- und Energiepreise) leicht über dem Zielwert halten. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die EZB ihre Inflationserwartungen für 2027 bekannt geben wird – mit einer Stabilisierung der Kerninflation bei 2 %.

Was das Wachstum betrifft, so werden die Prognosen für 2025 und 2026 voraussichtlich leicht nach unten korrigiert (-10 Basispunkte, 1,2 % bzw. 1,4 %). EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird darauf hinweisen, dass diese Prognosen mit erheblichen Unsicherheiten bezüglich der Finanzpolitik in den beiden größten Volkswirtschaften der Region (Frankreich und Deutschland) behaftet sind.

Insgesamt wird die Europäische Zentralbank trotz eines fragilen wirtschaftlichen Umfelds wahrscheinlich an schrittweisen Zinssenkungen festhalten. Christine Lagarde könnte jedoch in Anlehnung an die Äußerungen des EZB-Chefvolkswirts Philip Lane in der Pressekonferenz eine mögliche Abkehr von der datenabhängigen Strategie in der Zukunft (sobald „der Disinflationsprozess abgeschlossen ist“) zugunsten eines Ansatzes andeuten, der sich auf die Bewertung künftiger Risiken konzentriert. Außer einer Zinssenkung um 25 Basispunkte gibt es nur wenige Erwartungen an diese Sitzung. Es besteht eine sehr geringe Chance, dass es zu einer akkommodierenden Haltung kommt, die zu niedrigeren Zinssätzen entlang der gesamten Kurve führt.

Verantwortlich für den Inhalt:

La Française Systematic Asset Management GmbH, Neue Mainzer Straße 80, 60311 Frankfurt, Tel: +49 (0)40 300929 174 , www.la-francaise-systematic-am.com

Kommentar von Adam Hetts, Global Head of Multi-Asset, Janus Henderson Investors

Spätzyklisches Umfeld: Chancen für zusätzliche Risikobereitschaft

Selbst wenn Fed Zinsen weniger stark senkt als erwartet, dürfte die Weltwirtschaft dennoch von einer weniger restriktiven Geldpolitik und einer stärkeren Stimulierung durch China profitieren.

Das Risiko kann unseres Erachtens durch eine Ausweitung des Aktienexposures auf wirtschaftlich sensiblere und fremdfinanzierte Titel sowie durch die Auswahl von High-Yield-Anleihen mit attraktiven Einkommensströmen und geringerer Zinsvolatilität erhöht werden.

Das zurückliegende Jahr war geprägt von folgenreichen Wahlen in den großen Demokratien und der Anpassung der Weltwirtschaft an ein Zinsniveau, wie es in den letzten 15 Jahren kaum zu beobachten war. Die Auswirkungen dieser Entwicklungen werden bis weit ins Jahr 2025 reichen.

Auch ein stabiler Konjunkturzyklus trägt seinen Teil dazu bei. Während die robuste US-Wirtschaft den Erwartungen im Kampf gegen die Inflation trotzte, muss das Wirtschaftswachstum nun den Optimismus über Zinssenkungen mit den Abwärtsrisiken in Einklang bringen, falls die erwarteten Senkungen nicht vollständig umgesetzt werden. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich ein Politikwechsel der neuen US-Regierung auf das nationale und globale Wachstum auswirken könnte. Ein weiterer potenzieller Rückenwind für die Weltwirtschaft sind aggressivere Konjunkturmaßnahmen in China.

Viele dieser Entwicklungen werden zwar begrüßt, aber die Weltwirtschaft befindet sich nach wie vor in einem späten Zyklus, und jede zusätzliche Risikobereitschaft sollte mit Vorsicht genossen werden. Die Fehlertoleranz wird durch gestiegene Bewertungen risikoreicherer Anlagen nach den US-Wahlen noch weiter eingeschränkt. Da die globale Geldpolitik divergiert und die konjunkturelle Expansion sich unterschiedlich stark auf die Sektoren auswirkt, sollten Anleger versuchen, die Eignung eines Wertpapiers, von der Verlängerung des Zyklus zu profitieren, mit seiner Bewertung in Einklang zu bringen.

Makroökonomie: Divergierende Zyklen

Nachdem die Fed mit der Senkung der Kapitalkosten begonnen hat, dürfte die US-Wirtschaft weiterhin besser abschneiden als andere Industrieländer. Allerdings ist dies nicht das uneingeschränkte „Risk-on“-Umfeld, das typischerweise mit einem neuen Konjunkturzyklus einhergeht. Der Arbeitsmarkt hat sich zwar als stabil erwiesen, aber der Trend ist – ungeachtet der vorübergehenden Auswirkungen der jüngsten Stürme – rückläufig. Steigende Zahlungsrückstände bei Verbrauchern sind ein weiterer Grund zur Sorge.

Gegenüber Europa bleiben wir trotz Anzeichen einer Stabilisierung des Konsums neutral. Die Zentralbanken in Europa haben die Zinssätze früher als die Fed gesenkt – aber das war nur aus der Not heraus. China hingegen könnte aus seiner langen Stagnation ausbrechen, nachdem die Zentralregierung nun mehr Maßnahmen zur Lösung der Strukturprobleme ergriffen hat. Außerdem spiegeln die Aktienbewertungen des Landes nicht das wider, was wir als Verbesserung des Gewinnumfelds erachten.

Veränderte Markterwartungen für Fed-Tagesgeldsatz

Die nach oben korrigierten Prognosen der Märkte für den Leitzins können zwar als Vertrauensbeweis für die Verlängerung des Konjunkturzyklus gewertet werden, doch bedeutet dies auch, dass die Kreditkosten wahrscheinlich nicht auf das zuvor erwartete Niveau sinken werden.

Jede Veränderung in der US-Wirtschaftspolitik wird sich zweifellos auch auf den Unternehmenssektor und die Finanzmärkte auswirken. Deregulierung, Unternehmenssteuern und andere wachstumsfördernde Aspekte der neuen Regierung würden sich günstig auf risikoreichere Anlagen auswirken. Zölle, andere politische Initiativen oder Personalentscheidungen können jedoch Wachstumsrisiken darstellen.

Finanz- und Energiewirtschaft gelten als zwei Sektoren, die von einer gelockerten Aufsicht profitieren könnten. Für den Technologiesektor sind die Aussichten differenzierter, da sich Fragen nach Größe und Umfang von Branchenriesen und dem Schutz von Social-Media-Plattformen abzeichnen. Mehrere Sektoren könnten von einem günstigeren Fusions- und Übernahmeklima profitieren.

Hindernisse für einen effizienten Waren- und Kapitalverkehr wirken sich meist inflationär aus. Eine Verschlechterung der US-Finanzlage könnte die Inflation anheizen und die längerfristigen Zinssätze in die Höhe treiben. Wachstumsfördernde Initiativen würden sich auszahlen, wenn die wirtschaftliche Expansionsrate die Kapitalkosten übersteigt. Allerdings dürfte diese Messlatte höher liegen, sollten die Handels- und Finanzpolitik die Zinssätze in die Höhe treiben.

Aktien: Gleichgewicht zwischen Rückenwind und Bewertung

Obwohl eine Zyklusverlängerung für risikoreichere Anlagen förderlich sein dürfte, gehen wir bei Aktien davon aus, dass eine leichte Rotation innerhalb der Anlageklasse einer Erhöhung des Aktienanteils auf Kosten von Kernanleihen vorzuziehen ist. Die Zinssenkungen dürften Small-Cap-Unternehmen zugutekommen, die tendenziell mehr Schulden haben. Da Mid Caps weniger von Kreditkosten abhängig sind, benötigen sie nicht unbedingt niedrigere Zinsen, um vom Rückenwind der wirtschaftlichen Expansion zu profitieren. Die Verlängerung der Steuerreform 2018 dürfte die Gewinne im gesamten Unternehmenssektor stützen.

Die Bewertungen sind hoch, wobei das Kurs-Gewinn-Verhältnis der meisten Aktiensegmente im oberen Quartil ihres langfristigen Durchschnitts liegt. Trotz eines möglichen Anstiegs des Wirtschaftswachstums sind Value-Aktien eine der wenigen Kategorien, bei denen die Gewinnschätzungen noch ein erhebliches Steigerungspotenzial für ihre Bewertungen aufweisen. Und obwohl eine breitere Beteiligung an der Aktienrallye eine willkommene Entwicklung ist, sollten die Anleger nicht aus den Augen verlieren, dass die „Magnificent 7“ weiterhin die Erwartungen übertreffen und ihre anhaltend hohen Bewertungen bestätigen können.

12-monatige Gewinnwachstumsprognosen weltweit

Obwohl die US-Gewinnschätzungen über den langfristigen Durchschnittswerten liegen – ebenso wie die Kurs-Gewinn- Multiples in den meisten Märkten – deuten die bescheideneren Erwartungen für Aktien außerhalb der USA darauf hin, dass die Gewinne das Potenzial haben, ihre Bewertungen zu steigern.

Die ohnehin schon schwierige Lage der europäischen Aktien könnte sich noch verschlechtern, sollte sich die Deglobalisierung beschleunigen. Gleichwohl deutet der Konsum in der Region auf einen Aufschwung hin, und die chinesischen Konjunkturprogramme könnten Europas Exporteuren von Investitionsgütern und Luxusgütern als Rettungsanker dienen. In Japan könnte jeder konsumbedingte Vorteil aus einer Yen-Aufwertung durch Gegenwind für den umfangreichen Exportsektor gemindert werden.

Fixed Income: Höhere und strengere Rahmenbedingungen bewältigen

Der Preis für die Inflationsbekämpfung war für Anleiheinvestoren hoch. Da dieser Kampf jedoch größtenteils hinter uns liegt, ist die weltweit neue – höhere – Spanne der Anleiherenditen für die Anlageklasse besser geeignet, um einen stetigen Ertrag, eine Diversifizierung gegenüber risikoreicheren Vermögenswerten und – in manchen Ländern – das Potenzial für Kapitalzuwachs zu bieten.

In den USA hat sich die Renditekurve der Treasuries nach den Wahlen im November wieder nach oben bewegt und ist steiler geworden. Sollte sich die Marktprognose von deutlich weniger Zinssenkungen bewahrheiten, haben die Anleihen mit kürzerer Laufzeit ihren vielversprechenden Rückenwind verloren. In nur wenigen Wochen hat sich der erwartete Endzins für diesen Zyklus auf eine wesentlich höhere Spanne von 3,5 % bis 4,0 % eingependelt. Sollte das Wirtschaftswachstum weiter positiv überraschen oder sich die Handelspolitik und die stabilen Löhne als inflationär erweisen, könnten die Renditen von Anleihen mit längeren Laufzeiten zusätzlich unter Druck geraten – trotz des bereits erfolgten Ausverkaufs.

Unternehmensanleihen sind hoch bewertet, wobei die Differenz zwischen ihren Renditen und denen ihrer risikofreien Benchmarks so gering ist wie seit 1997 nicht mehr. Für eine zusätzliche Allokation in diesem Bereich kämen wahrscheinlich High-Yield-Emittenten höherer Qualität in Frage, da diese Kategorie mehr Carry und ein größeres Renditepolster bietet und von niedrigeren Kreditkosten profitieren dürfte. Die sinkenden Ausfälle bei Unternehmen zeigen, dass die Emittenten die intensivste Phase der restriktiven Finanzbedingungen überstanden haben. Bei den derzeitigen Spreads lässt sich die Zinssensitivität von Investment-Grade-Credits in einem nach wie vor volatilen Markt für Staatsanleihen nicht ignorieren. Verbriefte Kredite scheinen dagegen fairer bewertet zu sein und dürften von steigenden Werten ihrer zugrunde liegenden Vermögenswerte profitieren.

Spreads der amerikanischen und europäischen Unternehmen

Die Zinssenkungen der US-Notenbank und der stabile Unternehmenssektor haben die Bewertungen von Anleihen in die Höhe getrieben. High-Yield-Emissionen haben jedoch das Potenzial, einen zusätzlichen Carry und eine geringere Anfälligkeit für Bewegungen auf dem immer noch volatilen Zinsmarkt zu bieten.

Abgesehen von den USA schaffen unterschiedliche wirtschaftliche und geldpolitische Entwicklungen Chancen. Europa beispielsweise hat wahrscheinlich kaum eine andere Wahl, als seinen akkommodierenden Kurs fortzusetzen. Höhere US-Zinsen und die damit einhergehende Dollar-Stärke würden jedoch eine Herausforderung für Emittenten aus Schwellenländern darstellen, die auf Finanzierungen in der US-Währung angewiesen sind.

Verantwortlich für den Inhalt:

Janus Henderson Investors, Tower 185, 25th floor, Friedrich-Ebert-Anlage 35-37, D-60327 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 86003 0,Fax: +49 69 86003 355, www.janushenderson.com

Die Bundesregierung hat am 4. Dezember 2024 die Nationale Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie beschlossen.

In dieser unterstreicht die Bundesregierung, dass Sustainable Finance Regulatorik keine Auswirkung auf die Finanzierung der Verteidigungsindustrie haben darf. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG) bedauert dies sehr, da Waffen Schaden an Menschen und Umwelt anrichten und damit nicht mit den Prinzipien nachhaltigen Investierens vereinbar sind. In einem Diskussions- und Debattenpapier erläutert das FNG ausführlich seine Position und geht auf die gängigsten Argumente ein.

Das “Do-No-Significant-Harm” – Prinzip der EU-Taxonomie

Krieg und damit Waffen sind ein unumgänglicher Bestandteil unserer Realität. Keinem Land kann das Recht abgesprochen werden, sich im Angriffsfall mit Waffen zu verteidigen. Es ist klar, dass der Erwerb dieser Waffen finanziert werden muss. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Investitionen dadurch nachhaltig sind und den Standards genügen, die nachhaltige Investor:innen für ihre Anlagen festlegen.

Die EU-Taxonomie bewertet wirtschaftliche Aktivitäten mit Blick auf ihre Umweltauswirkungen. Nach dem dort enthaltenen „Do-No-Significant-Harm“-Prinzip sind wirtschaftliche Aktivitäten nur nachhaltig, wenn sie nicht nur in einem Umweltbereich – zum Beispiel niedriger CO2-Austoß – sehr positiv zu bewerten sind, sondern als zweite Bedingung auch erfüllen, dass sie in keinem anderen Umweltbereich – zum Beispiel Biodiversität – Schaden anrichten.

Die EU-Taxonomie bewertet nur einen kleinen Anteil wirtschaftlicher Aktivitäten – unter anderem sind Rüstungsgüter nicht bewertet und es wird nicht erwartet, dass sich dies mittelfristig ändert. Wendet man aber das Prinzip des „Do-No-Significant-Harm“ an, dann können Investitionen in Rüstung nicht nachhaltig sein, erläutert Verena Menne, Geschäftsführerin des FNG: «Waffen zerstören Infrastruktur, Kultur – und Menschenleben. Soziale Nachhaltigkeit beinhaltet aber die Wahrung und im besten Fall Förderung von Menschenrechten, und das Leid, verursacht durch Kriege und Konflikte, widerspricht diesen Prinzipien fundamental.»

Es gibt kein Finanzierungsproblem der deutschen Rüstungsindustrie

Die Frage der Nachhaltigkeit von Waffen ist erst im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aufgekommen. Gleichzeitig gibt es global zahlreiche weitere Kriege und bewaffnete Konflikte. Die Bewertung, ob Rüstung zur Sicherheit beiträgt, ist eine abstrakt-generelle und muss sich somit auch an diesen Auseinandersetzungen messen lassen. Eine einseitige Sichtweise schadet Nachhaltigen Geldanlagen, da sie so an Glaubwürdigkeit verlieren.

Das häufig verwendete Argument, es gäbe ein Finanzierungsproblem von Rüstung, kann vom FNG nicht nachvollzogen werden. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind die Aktien von Rüstungsunternehmen in ihrem Wert enorm gestiegen. Zudem zeigt der Rüstungsexportkontrollatlas der Wissenschaftszeitschrift „W & F“ 2023/4, dass die Finanzierung von Rüstung nicht gefährdet ist, da viele große Banken und Investmenthäuser Milliarden an Krediten an die Rüstungsindustrie vergeben.

Umfrage unter FNG-Mitgliedern zeigt, dass Rüstungsinvestitionen nicht nachhaltig sind

Ein Waffen und Rüstungsgüter sind traditionell ein wertbasiertes Ausschlusskriterium innerhalb der nachhaltigen Geldanlagen. In den letzten Jahren hat die Bedeutung dieses Kriteriums sogar zugenommen. Im FNG-Marktbericht 2024 war der Ausschluss von kontroversen Rüstungsgütern 2023 das am häufigsten angewandte Kriterium. 56% der Befragten schlossen sogar jegliche Investitionen in Waffen aus.

Ein Stimmungsbild unter den Mitgliedern des Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. hat ergeben, dass der überwiegende Teil der Asset Manager und Berater:innen (rund 70%) Investitionen in Rüstung als nicht vereinbar mit Nachhaltigkeit ansehen und ihre bisherige Strategie nicht ändern werden. 20% der Asset-Manager sind noch unentschieden oder werden eine mögliche Anpassung intern diskutieren.

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG), der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, repräsentiert rund 200 Mitglieder, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft einsetzen und feierte 2021 sein 20-jähriges Bestehen. Das FNG fördert den Dialog und Informationsaustausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und setzt sich für verbesserte rechtliche und politische Rahmenbedingungen für nachhaltige Investments ein. Es gibt die FNG-Nachhaltigkeitsprofile heraus und hat das FNG-Siegel für nachhaltige Investmentfonds entwickelt. Das FNG ist außerdem Gründungsmitglied des europäischen Dachverbands Eurosif.

Verantwortlich für den Inhalt:

Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V., Rauchstr. 11, 10787 Berlin, Tel: +49 -30 264 70 544, Fax: +49 30 262 70 04, www.forum-ng.org

Wie wird 2025? Die Experten von Neuberger Berman sind der Meinung: Die Finanzmärkte stehen vor einer Phase der Veränderung.

Während sich die Inflation abschwächt und die Zentralbanken den Spielraum für Wachstum erweitern, ergeben sich neue Chancen auf breiter Front – von Aktien über Anleihen bis hin zu alternativen Investments. Ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum, eine Renaissance der Industriepolitik und eine Welle von Fusionen und Übernahmen schaffen ein dynamisches Umfeld für Investoren. Fünf Thesen der Experten von Neuberger Berman, die Anleger im kommenden Jahr beachten sollten:

Makroökonomie: hohes Wachstum bei gedämpfter Inflation

  1. Ein Jahr mit überdurchschnittlichem Wachstum

Auch wenn sich die politische Lage ändert, dürfte die Industriepolitik mit dem Fokus, die inländischen Fertigungsprozesse zu beeinflussen, weitestgehend fortgesetzt werden – sei es durch Staatsausgaben und -investitionen, Steuer- und Handelspolitik oder Deregulierung. Sollte sich die Inflation weiter abschwächen, könnten die Zentralbanken zunächst abwarten, um die Wirtschaft etwas warmlaufen zu lassen. Dies würde zu einem überdurchschnittlichen BIP-Wachstum in den USA beitragen, was wiederum einige der anderen Volkswirtschaften positiv stimulieren dürfte. Die Auswirkungen auf Schulden und Defizite sowie die effiziente Nutzung des Kapitals könnte Investoren dabei positiv überraschen, da die Herausforderungen in diesen Bereichen wohl eher überschaubar bleiben.

„Die Schlagzeilen für 2025 sind: US-Wirtschaftsdaten sehen gut aus. Stabiles Wachstum, sinkende Inflation, niedrige Arbeitslosigkeit, positives Reallohnwachstum, robustes Verbrauchervertrauen, ein Rekordhoch für den S&P 500 Index.” – Joseph Amato, President and Chief Investment Officer—Equities

  1. Eine sanftere Landung durch höheres Realeinkommenswachstum

Die nachteiligen Auswirkungen der hohen Inflation auf Verbraucher mit niedrigem Einkommen und kleine Unternehmen waren ein wichtiger Faktor für die politische Unsicherheit in 2024. Länder und Regierungen, die eine moderate Inflation bei einer breiten Beteiligung am positiven Reallohnwachstum und am positiven realen Umsatzwachstum aufweisen, werden zunehmend zum Erfolgsmaßstab. Darauf deuten ein höheres Verbrauchervertrauen sowie politische Zustimmungsraten und BIP-Wachstumsraten hin. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Ziele mit bestimmten politischen Maßnahmen erreichen lassen, doch es gibt Anzeichen dafür, dass die neue US-Regierung dieses Ziel zumindest anerkennt – und auch anderswo wird eine aktive Industriepolitik zunehmend geschätzt.

„Während der ersten Amtszeit von Trump wurden die Höhe und der Umfang seiner Zölle durch Verhandlungen reduziert. Ich denke, dass wir diesmal etwas Ähnliches erleben werden.“ – Jeffrey Blazek, Co-Chief Investment Officer—Multi-Asset Class

Aktien: Chancen bei mehr als sieben Aktien

  1. Die Voraussetzungen für eine breitere Aktienmarktperformance sind gegeben

Deregulierung, eine unternehmensfreundliche Politik, eine sich abschwächende Inflation und niedrigere Zinsen dürften das Gewinnwachstum antreiben und damit höhere Kurse rechtfertigen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass sich die Wachstumsraten der Big-Tech-Unternehmen verlangsamen und, wenn die Kapitalausgaben steigen, weiter normalisieren. Dadurch dürften Value- und Small-Cap-Aktien sowie Finanz- und Industrieunternehmen aufholen. Ein beschleunigtes globales Wachstum und niedrigere Rohstoffpreise dürften zudem stimulierend auch auf die Märkte außerhalb der USA wirken. Stabile Fundamentaldaten sowie die relative Bewertung könnten diesen Trend stützen.

„Sobald die unmittelbare Rotation in risikoreiche Anlagen nach der Wahl abgeschlossen ist, müssen Anleger beurteilen, ob die positiven Aspekte

niedrigerer Steuern und einer lockereren Regulierung die negativen Aspekte hoher und möglicherweise steigender längerfristiger Finanzierungszinsen überwiegen.“ – Erik Knutzen, Co-Chief Investment Officer—Multi-Asset Class

Festverzinsliche Wertpapiere: Keine Lust mehr auf Fed-Watching

  1. Anleihemärkte konzentrieren sich auf Fiskal- statt Geldpolitik

Seit mehr als zwei Jahren werden die Anleihemärkte von Inflationsdaten und den Reaktionen der Zentralbanken dominiert. Eine erneute Beschleunigung der Inflation im nächsten Jahr dürfte vermieden werden, während die Zentralbanken in die langweilige Routine der Debatte über den neutralen Zinssatz übergehen. Anleiheinvestoren werden ihren Fokus daher wahrscheinlich in 2025 eher auf die Wachstumsaussichten verlagern und sich gegen Ende des Jahres und bis ins Jahr 2026 hinein mit dem Staatsdefizit und der Frage der Laufzeitprämie befassen. Dies wir in moderat steilere Renditekurven und eine Verlagerung der Anleihemarktvolatilität vom kurzen Ende der Kurve hin zum mittleren und langen Ende resultieren.

„Dieses Wahlergebnis macht die Aufgabe der Fed im Jahr 2025 sicherlich komplexer, aber wir glauben, dass Trumps Programm eher mit den Zielen der Zentralbank übereinstimmen wird, als viele Investoren derzeit erwarten.“ – Ashok Bhatia, Co-Chief Investment Officer – Fixed Income

Alternatives: Die Kunst des Handelns?

  1. Fusionen und Übernahmen nehmen zu

In 2025 dürften zahlreiche Faktoren den aufgestauten Strom von Fusionen und Übernahmen auflösen: über dem Trend liegendes Wachstum, robuste Bewertungen am Aktienmarkt, stabilere Inflations- und Zentralbankerwartungen, die Rückkehr der Banken zum Markt für Leveraged Loans, sinkende Zinssätze und enge Kreditspreads – und vielleicht am wichtigsten, eine erwartete Änderung der regulatorischen Haltung in den USA. Vor diesem Hintergrund bleiben Private-Equity-Secondaries und Co-Investments erfolgversprechend; insbesondere auch, weil weiterhin Liquidität erforderlich ist, um den enormen Rückstand an reifen Investitionen abzuarbeiten. Neue Mittel zu beschaffen, dürfte schwierig bleiben, während Event-driven Hedgefonds-Strategien von einer großen neuen Auswahl an Möglichkeiten profitieren dürften.

„Eine Lockerung der Kartellpolitik der vorherigen Regierung wäre für die privaten Märkte ein echter Vorteil.“ – Anthony Tutrone, Global Head of Alternatives.

Verantwortlich für den Inhalt:

Neuberger Berman Europe Limited, Friedrich-­Ebert­-Anlage 49, D-­60308 Frankfurt,Tel: +49 69 509 56 5648/5649, www.nb.com

Union Investment startet im Dezember 2024 eine der ersten Fondsvermögensverwaltungen auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) in Deutschland.

In Kooperation mit der LAIC Vermögensverwaltung wurde mit der „WertAnlage“ eine Lösung geschaffen, die im Investmentprozess menschliche Kompetenz mit KI kombiniert. Dabei können eine Vielzahl von Kundenpräferenzen in Bezug auf Risikoneigung, Assetklassen, Alternative Anlagen, Regionen, Nachhaltigkeitsaspekten und Themen berücksichtigt werden. Insgesamt sind so über 2.600 individuelle Allokationen möglich.

Bei der WertAnlage wählt der Anleger eines aus fünf klassischen oder eines aus fünf Portfolios mit Nachhaltigkeitsmerkmalen aus, die über verschieden hohe Aktienquoten verfügen. Wenn er möchte, kann er darüber hinaus unterschiedliche Anlageschwerpunkte präferieren. Dies können Regionen wie beispielsweise Nordamerika, Alternative Anlagen wie Rohstoffe oder Themen wie Infrastruktur sein. Anhand dieser Kombinationsmöglichkeiten sind insgesamt über 2.600 unterschiedliche Allokationen möglich.

Nachdem der Anleger zusammen mit dem Berater der genossenschaftlichen Bank die Ausrichtung des Portfolios festgelegt hat, erstellt LAIC – eine Tochtergesellschaft von LAIQON – das Portfolio. Dieses ist unter Chancen- und Risikoaspekten optimiert und besteht zu rund 30 Prozent aus Fonds von Union Investment sowie zu circa 20 Prozent aus Fonds der LAIQON-Gruppe. Die verbleibenden rund 50 Prozent werden in Fonds anderer Anbieter, in Indexfonds (ETF) und mittels Exchange Traded Commodities (ETC) in Gold und Industriemetalle angelegt. Einzelwerte sind ausgeschlossen.

Den exakten Allokationsvorschlag übernimmt die KI, die täglich über 125 Millionen Datenpunkte analysiert. „Mithilfe des umfangreichen Datenuniversums ist unser LAIC ADVISOR in der Lage, die Vielzahl von Kundenportfolios mit individuellen Strategien gleichzeitig zu steuern und diese je nach Marktlage und Kundenpräferenz anzupassen“, betont Dipl.-Ing. Achim Plate, Chief Executive Officer der LAIQON AG. „Nur durch die Unterstützung von KI kann solch eine Vielzahl an unterschiedlichen Anlagestrategien gemanagt werden“, ist Jochen Wiesbach, Geschäftsführer bei Union Investment, überzeugt. Das Thema Künstliche Intelligenz sei aus dem Portfoliomanagement nicht mehr wegzudenken. „Wir sind sehr stolz, als einer der ersten Anbieter eine kundenindividuelle Vermögensverwaltung mit KI anzubieten“, so Wiesbach.

Geeignet ist WertAnlage für vermögende Privatkunden. Die erstmalige Mindestanlage beträgt 50.000 Euro. Sparpläne sind nach Einzahlung der Mindestsumme möglich. Die monatliche Rate beträgt 500 Euro oder mehr. Neben den laufenden Fondskosten fallen für den Kunden eine Verwaltungsgebühr von 0,86 Prozent sowie eine bankenindividuelle Servicegebühr an. Ausgabeaufschläge für die Fonds werden nicht erhoben.

Verantwortlich für den Inhalt:

Union Asset Management Holding AG, Weißfrauenstraße 7, Tel: 069-2567-264160311, Frankfurt am Main, www.union-investment.de