Aberdeen Standard Kommentar

 

Luke Bartholomew, Investment Strategist bei Aberdeen Standard Investments, kommentiert die Zinserhöhung der Bank of England: „Das ist keine Überraschung. Die wirtschaftliche Lage hat der Bank of England gerade genug Anlass gegeben, um eine Zinsanhebung zu rechtfertigen. Aber niemand sollte sich zu sehr darauf freuen, dass die Entscheidung ein Zeichen für die Zukunft ist. Es ist kaum vorstellbar, dass die Bank of England in den nächsten Monaten weitere Zinserhöhungen folgen lassen wird, betrachtet man die Risiken, die sich am Horizont abzeichnen. Das bedrohlichste Risiko ist dabei der Brexit. Die Bank of England gründet ihre Annahmen darauf, dass der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union reibungslos verlaufen wird. Und dies ist momentan eine recht gewagte Annahme. Die zweite große Unsicherheit in Großbritannien ist die chronisch schwache Produktivität, die schlussendlich bestimmen wird, wie schnell die Wirtschaft wachsen kann ohne die Inflation anzuheizen.

Die Einführung eines neutralen Realzinses ist eine sinnvolle Ergänzung zur Forward Guidance der Notenbank. Auch andere Zentralbanken nutzen ähnliche Instrumente, um die Investoren bei ihren Überlegungen zu unterstützen, wie sich die Zinssätze mittel­ bis langfristig verändern könnten. Dies sollte die Botschaft verstärken, dass die Zinsen nur langsam ansteigen und sich wahrscheinlich auf einem niedrigeren Niveau einpendeln werden als wir es in der Vergangenheit für normal gehalten hätten. Für die Bank of England ist es ein kluger Schachzug, die Botschaft zu verstärken, dass der neutrale Zins kein Versprechen, sondern eine Orientierungshilfe darstellt.“

 

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Richards kommt von M&G Investments

 

Fidelity International hat die Ernennung von Anne Richards zum Chief Executive Officer (CEO) bekannt gegeben. Richards, derzeit CEO von M&G Investments, wird im Dezember bei Fidelity International einsteigen und an Abigail P. Johnson, Chairman von Fidelity International, berichten.

Abigail P. Johnson kommentiert: “Anne Richards wird die Verantwortung für Fidelity International zu einem wichtigen Zeitpunkt in unserer fast 50-jährigen Unternehmensgeschichte übernehmen. Wir wollen unsere Kundenbeziehungen erweitern und vertiefen, noch ambitionierter in der Innovation von Produkten und Investmentlösungen voranschreiten sowie unsere Investmentplattform als auch das Altersvorsorgegeschäft weiterentwickeln. Ich bin absolut überzeugt von ihren Fähigkeiten, das Unternehmen in dieser spannenden Phase der zukünftigen Entwicklung und des Wachstums zu führen. ”

Anne Richards hat 26 Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltungsbranche, darunter über zwei Jahrzehnte als Analystin, Portfoliomanagerin und Chefanlagestrategin (CIO). Ihr beruflicher Werdegang erstreckt sich über etliche internationale Blue-­Chip­-Unternehmen in der Finanzdienstleistungsbranche. Sie ist Vorsitzende des britischen „Financial Conduct Authority Practicioner Panel“ und Mitglied des „2020 Women in Boards“ der US­amerikanischen Vereinigung „Board of Leaders“, das sich für die Erhöhung des Frauenanteils in Unternehmensvorständen einsetzt.

“Dies ist eine spannende Gelegenheit, die Führung eines internationalen Unternehmens zu übernehmen, wenn es in die nächste Wachstumsphase geht. Fidelity ist eine starke globale Marke. Das Haus hat das Potenzial, den Markt anzuführen. Denn die Menschen erkennen die Notwendigkeit, sich immer stärker um ihre finanzielle Sicherheit zu kümmern“, sagt Richards.

 

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BNY Mellon IM Marktkommentar

 

Der wirtschaftliche Aufschwung der Schwellenländer in den letzten Jahrzehnten, insbesondere in Asien, hat das Leben vieler Menschen verbessert. Der neue Wohlstand hat jedoch zwei Seiten: Krankheiten, mit denen bisher nur die Industriestaaten zu kämpfen hatten, nehmen sprunghaft zu. Nun stellen sich Gesundheitswesen, Pharmahersteller sowie Anbieter von Therapien auf die veränderten Bedürfnisse ein. Sophia Whitbread, Portfolio­-Managerin des Schwellenländer-­Aktienteams bei Newton IM – einer Boutique von BNY Mellon Investment Management –, erläutert, wie sich der gesellschaftliche Trend auch auf Anlagemöglichkeiten in den Emerging Markets auswirkt:

„Unternehmen, die gezielte Therapien, Versicherungen oder Finanzdienstleistungen für Menschen in Schwellenländern anbieten, die aufgrund ihres gewandelten Lebensstils zum Beispiel an Fettleibigkeit oder Diabetes erkrankt sind, verbuchen eine deutlich steigende Nachfrage“, sagt Whitbread. „Im Vergleich zum herkömmlichen Gesundheitswesen, wie beispielsweise Krankenhäuser, sehen wir darin inzwischen bessere Anlagechancen.“

Mit der Entwicklung einer umfassenderen Infrastruktur für das Gesundheitswesen in Schwellenländern nimmt auch der Regulierungs-und Wettbewerbsdruck zu. Ein Beispiel: In Indien hat die Regierung im Februar dieses Jahres die Preise für Stents gedeckelt und um bis zu 85 Prozent gesenkt; außerdem wurden Knieoperationen eingeschränkt. Die Folge: Die Profitabilität der Krankenhäuser ist stark gesunken.

Whitbread weiter: „Wir sind davon überzeugt, dass höhere Renditen bei Anbietern von Gesundheitslösungen zu erzielen sind, die dem wachsenden Bedarf an “Lifestyle-­Krankheiten” und der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach Krankenversicherungen gerecht werden – ein Markt, der aufgrund der Problemlage ein enormes Potenzial hat.“ Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich die Anzahl von Menschen, die an Diabetes leiden, im Zeitraum 2007 bis 2017 im Vergleich zu 1980 vervierfacht. Wie die Fettleibigkeit nimmt Diabetes weltweit am stärksten in Schwellenländern zu, vor allem in Städten mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Besonders hoch ist die Anzahl in der Region Asien­ Pazifik.

„Wir haben bisher zwischen 5 und 7 Prozent unserer Global Emerging Market Strategie im Gesundheitswesen gehalten – das meiste im traditionellen Gesundheitswesen, also Krankenhäusern. Heute haben wir 7 Prozent allokiert, aber der Anteil an Therapie-­Anbietern relativ zur Gesundheitsinfrastruktur ist höher. So haben wir unseren Anteil etwa bei Herstellern biologischer Arzneimittelhersteller und bei Versicherern ausgebaut“, sagt Whitbread. Im Vergleich dazu hat der MSCI Emerging Market Net Returns einen Anteil von lediglich 2,9 Prozent im Gesundheitssektor.

Unternehmen dieses Sektors, die sie für sehr attraktiv hält, sind zum Beispiel:

• China Biologic Products – das 2002 gegründete biopharmazeutische Unternehmen hat sich unter anderem auf Autoimmunkrankheiten spezialisiert.

• Das chinesische Unternehmen 3-S-Bio ­ es stellt Produkte zur Behandlung von Krankheiten wie Arthritis, chronischen Nierenerkrankungen sowie Chemotherapie­induzierte Anämie her.

• Im Finanzsektor sind es der pan­asiatische Krankenversicherer AIA Group mit Hauptsitz in Hongkong und der indische Finanzdienstleister Edelweiss.

 

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Europas Aktienmärkte bieten interessante sektorspezifische Chancen

 

Rund acht Prozent für 2018 und 2019: So lautet die Prognose für das durchschnittliche Gewinnwachstum europäischer Unternehmen angesichts der Ergebnisse der aktuellen Halbjahres-Berichtssaison. Die jüngste Korrektur bei wichtigen Indikatoren für künftiges Wachstum sowie zunehmende geopolitische Unsicherheiten – darunter die Sorge über einen möglichen Handelskrieg, die politische Situation in Italien, die Umsetzung des Brexit und Krisenherde in einigen Schwellenländern deuten jedoch darauf hin, dass die Erwartungen an das Gewinnwachstum nach unten korrigiert werden könnten. Gianmarco Mondani, Chief Investment Officer des Non­-Directional-Equity­-Teams und Manager europäischer Long­ und Long-­/Short­-Aktienstrategien bei GAM Investments, bleibt angesichts einiger chancenreicher Sektoren dennoch recht optimistisch: „Wir glauben, dass eine globale Rezession vermieden wird und die Unternehmensgewinne ein moderates Wachstum aufweisen werden.“

In den kommenden Monaten könnte vor allem der Technologiesektor für Überraschungen sorgen. Zwar sei die Branche in Europa nicht sehr stark vertreten, Investoren könnten sie jedoch über einige führende Aktien in den Bereichen Online­ Zahlungen, Gaming und IT­-Dienstleistungen abdecken. „Auch einige Luxusunternehmen könnten sich weiterhin positiv entwickeln, ebenso wie der Luftfahrtsektor. Dort könnten Kapazitätsreduzierungen aufgrund von Insolvenzen bei Alitalia, Monarch und Air Berlin, Problemen bei Ryanair mit den eigenen Piloten sowie hohen Ölpreisen zu einer neuerlichen Preissetzungsmacht führen“, so Mondani. Darüber hinaus sei die Verpackungsindustrie ein Bereich, in dem die Nachfrage das Angebot übersteige und positive Ergebnisüberraschungen bereit halten könnte.

Das Ende der quantitativen Lockerung werde wahrscheinlich zu einer Ausweitung der Spreads in den peripheren Ländern Europas führen. „Darunter würden vor allem Versorgungsunternehmen leiden. Der Bankensektor in den Peripherieländern könnte ebenfalls negativ betroffen sein, aber dies könnte durch den Anstieg der Zinssätze ausgeglichen werden, was eine Erholung der Zinsmargen ermöglichen würde“, so Mondani.

Ertragsdynamik nutzen

Um einen Mehrwert für Investoren zu erzielen nimmt Mondani mit seiner Strategie Long-­Positionen in Unternehmen ein, bei denen die Fundamentalanalyse seines Teams darauf hinweist, dass die Erträge in den nächsten zwölf bis 18 Monaten über den Konsensschätzungen liegen sollten. Short geht er bei jenen Positionen ein, bei denen die gleiche Analyse die Wahrscheinlichkeit angibt, dass die Erträge unter dem Konsenswert liegen werden. „Diesen Prozess wenden wir über ein diversifiziertes Portfolio an. Bei der Long-­/Short­-Strategie gleichen wir das Long-und Short-­Exposure mit dem Ziel aus, unter allen Marktbedingungen positive Ergebnisse zu erzielen. Für die Long­only­-Strategie versuchen wir, Long-­Positionen auszuwählen, die in der Lage sind, den Konsens zu übertreffen, mit dem Ziel, eine Performance zu erzielen, die über dem Benchmark liegt“, erklärt der Experte.

Frankreich und Irland auf „long“

Aktuell setzt Mondani in Frankreich aufgrund von Positionen in den Bereichen Rüstung, Luxus, IT und Autobahnen auf „long“. „Auch für Irland fahren wir eine Long­-Position. Dies spiegelt sich in unseren Investments in globale Unternehmen sowie Banken, Hotels und Wohnungsbau wider, die von den inländischen Trends profitieren sollten. Dagegen haben wir Short­-Positionen bei einigen schwedischen Bauunternehmen sowie einigen Medienunternehmen, Postdiensten und Einzelhändlern in Großbritannien“, so Mondani weiter.

Aus Branchensicht sieht der Experte Chancen im Einzelhandel, sowohl im Lebensmittel­ als auch im Bekleidungssektor. „Die Online­-Konkurrenz erweist sich als ein Faktor, der das Potenzial hat, die Margen vieler Betreiber deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig halten wir einige Short-­Positionen bei zyklischen Werten, bei denen die Bewertungen bisher nicht von der Verlangsamung der Konjunkturindikatoren beeinflusst wurden“, schließt der Experte.

 

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Kommentar von Lars Reiner, Gründer und Geschäftsführer des digitalen Vermögensverwalters Ginmon

 

„Sicherer Hafen“, „Krisenwährung“ oder „Vermögensschutz“ – Gold hat bei Anlegern viele Namen. Doch erfüllt es auch diese Zwecke? Braucht man als Anleger heutzutage überhaupt noch Gold?

Fakt ist, dass das glänzende Image von Gold starke Kratzer erlitten hat. Trotz Handelsstreit zwischen den USA und China und der damit einhergehenden Unsicherheit, geht es für Gold bergab. Rund fünf Prozent hat der Preis seit Jahresbeginn nachgelassen.

Weiterhin verstehen auch immer mehr Anleger: Gold wirft keine Zinsen ab und zahlt auch keine Dividenden. Hinzu kommt, dass die USA den Zinserhöhungszyklus ausgerufen haben und die US­-Notenbank die Zinsen weiter anheben wird. Damit werden festverzinsliche Papiere für Anleger attraktiver als Gold.

In den Krisenjahren 2011 und 2012 kostete Gold fast schon 2000 Dollar pro Feinunze ­ heute steht es bei rund 1230 Dollar. Verglichen zum Aktienmarkt eine schlechte „Rendite“. Zum Vergleich: Seit September 2011 hat sich der DAX mehr als verdoppelt. Das zeigt wieder: Auf eine einzelne Anlageklasse zu setzen ­ selbst wenn sie so populär wie Gold ist – kann sehr gefährlich sein. Dann kann aus der Idee, sich Sicherheit zu erkaufen, schnell ein riskantes Vermögensexperiment werden.

Natürlich hat Gold für viele Anleger eine beruhigende Wirkung. Und auch wenn derzeit durch die Notenbanken jede „Krise“ durch die Geldflut weggespült wird, so heißt das nicht, dass es immer so bleibt. Vielleicht sind die „goldenen Zeiten“ vorbei, doch nichts garantiert uns, dass sie nicht wiederkommen.

Ganz auf Gold und Rohstoffe im Portfolio sollte man deshalb als Anleger nicht verzichten, sie sollten aber auf keinen Fall überrepräsentiert sein. Der wirklich sichere Hafen für Anleger ist nicht Gold, sondern ein diversifiziertes Portfolio über alle Anlageklassen hinweg. Deshalb braucht man als Anleger keine Krisenwährung, sondern ein krisenfestes Depot, was nur durch breite und intelligente Streuung möglich ist. Gold-und Rohstoff­-ETFs haben zwar damit durchaus ihre Berechtigung, sind in solch einem Mix aber nicht der Teig, sondern eher die Kirsche auf der Torte.

 

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Ginmon GmbH, Voltastraße 31, D­-60486 Frankfurt a. M., Tel.: 069 ­ 15322 7340, www.ginmon.de

NN IP Marktkommentar Clement Chong, Senior Credit Analyst Asian Debt bei NN Investment Partners:

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Chinesische Behörden drängen auf einen gesamtwirtschaftlichen Schuldenabbau.
­ Hochzins-­Emittenten aus dem Immobiliensektor spüren die restriktiver gewordenen Finanzierungsbedingungen.
­ NN Investment Partners (NN IP) bevorzugt in diesem Umfeld Anleihen größerer Immobilienentwickler mit guter Liquidität.

Seit einigen Jahren verfolgen die chinesischen Behörden den Plan, das Wachstum der gesamtwirtschaftlichen Verschuldung im Griff zu behalten. Die Juni­-Daten deuten auf eine Verlangsamung des Kreditwachstums in China hin, wobei die Schattenfinanzierung sogar geschrumpft ist. Auf wenn es für die langfristige Tragfähigkeit des chinesischen Wirtschaftswachstums natürlich gut ist, wenn das Kreditwachstum unter Kontrolle bleibt, hat dies zugleich aber kurzfristig negative Auswirkungen für Unternehmen. Wenn die Finanzierungsbedingungen restriktiv sind, ziehen Kreditgeber meist größere Emittenten mit Investment­-Grade-­Rating oder staatliche Unternehmen vor. Kleinere oder schwächere Unternehmen, häufig Hochzins­-Emittenten, könnten in größere Probleme geraten.

Schuldenabbau und Liquidität gewinnen an Bedeutung

Im Juni haben wir mehrere chinesische Städte besucht, mit Unternehmen gesprochen und verschiedene Immobilienprojekte in Augenschein genommen. Insgesamt erschien die Stimmung vorsichtiger als noch vor einem Jahr: Der Schuldenabbau und die Liquidität werden von den Unternehmen zunehmend mit Sorge betrachtet. Bei Gesprächen mit mehreren staatlichen Unternehmen außerhalb des Immobiliensektors wurde deutlich, dass die Behörden sie zu einem Abbau ihrer Verschuldung angehalten haben. Ziel ist es, die Gesamtverschuldung bis 2020 um 2 bis 3 Prozentpunkte zu reduzieren. Der Schuldenabbau fällt damit moderat aus und trägt dem laufenden Investitionsbedarf Rechnung. Viele Unternehmen sollen sich auch an Finanzierungsinitiativen der Regierung beteiligen, z.B. an Infrastrukturentwicklungen im Kontext der „Neuen Seidenstraße“. Ob die Verschuldung wie geplant verringert werden kann, hängt weitgehend von einer Belebung der operativen Entwicklung ab, die zu einem Schuldenabbau von der Gewinnseite her führen würde.

Deutliche Auswirkungen auf Hochzins-­Emittenten

Investment­-Grade­-Unternehmen verfügen noch über Zugang zu Finanzmitteln, wenn auch zu höheren Kosten. Hochzins-Emittenten dagegen sind in ihren Finanzierungsmöglichkeiten eingeschränkt und müssen deutlich mehr für Kapital zahlen. Für private Unternehmen und Unternehmen in Sektoren mit Überkapazitäten ist das Liquiditätsmanagement schwieriger geworden.

Der Immobiliensektor ist stark von der Politik abhängig und von staatlichen Abkühlungsmaßnahmen betroffen, die ein nicht tragbares Wachstum der Transaktionsvolumina und Verkaufspreise verhindern sollen. In größeren Städten werden dazu in der Regel Verkaufsauflagen erlassen, die Preise gedeckelt oder Einschränkungen für die Käuferseite vorgenommen. Gleichzeitig erwerben die Immobilienentwickler jedoch weiter Grundstücke und bauen verstärkt, um zu wachsen. Der daraus resultierende negative operative Cashflow erzeugt weiteren Finanzierungsbedarf. Wenn die Finanzierungsmöglichkeiten begrenzt sind, bleibt den Immobilienentwicklern keine andere Wahl als mehr für Kapital zu zahlen.

Bankkredite sind schwerer zu bekommen, wenn es sich nicht um große Unternehmen oder solche mit staatlichem Hintergrund handelt, und der Markt für Onshore-­Unternehmensanleihen, den Immobilienentwickler in den Jahren 2015 und 2016 intensiv in Anspruch nahmen, bleibt ihnen jetzt weitgehend verschlossen. Damit bleibt den meisten Immobilienentwicklern nur noch der Offshore-­Markt in US-­Dollar als eine der letzten verfügbaren Finanzierungsquellen. Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass viele in den Jahren 2015 und 2016 platzierten Onshore-Unternehmensanleihen in den kommenden 12 Monaten gekündigt werden können – ein weiterer Grund für Immobilienentwickler, den US­-Dollar-­Rentenmarkt zur Refinanzierung in Anspruch zu nehmen.

Aktuelle Anleihebewertungen spiegeln ungünstigen technischen Ausblick wider

Seit Anfang 2018 hat sich der High-­Yield­-Spread des J.P. Morgan Asia Credit Index um rund 150 Basispunkte ausgeweitet. Das spiegelt die ungünstige technische Lage bei Anleihen wider, die unter anderem aus der geringen Nachfrage nach US­-Dollar-­Anleihen bei einer gleichzeitig gut gefüllten Angebotspipeline resultiert. Bei den jüngsten Neuemissionen waren beträchtliche Konzessionen der Emittenten erforderlich. Angesichts der schwachen Nachfrage ist es schwierig, große Volumina zu platzieren, und die Anleger achten sehr genau auf die Bonität.

Manchen Berichten zufolge könnte die National Development and Reform Commission (NDRC), die für die Genehmigung der Platzierung von Offshore-­Unternehmensanleihen zuständige Behörde, im zweiten Halbjahr 2018 weniger Genehmigungen für Offshore-­Anleihen erteilen. Dies ist eine Reaktion auf die Rückmeldung der Märkte, denen zufolge die Kommission im ersten Halbjahr 2018 zu großzügig mit den Genehmigungen umgegangen ist. Falls dies eintrifft, könnte sich das Überangebot verringern. Es sind jedoch noch reichlich ungenutzte Genehmigungen vorhanden, so dass kurzfristig noch mit weiteren Emissionen zu rechnen ist.

Vorsicht bei Anleihen chinesischer Immobilienentwickler

Auch wenn die Bewertungen attraktiver geworden sind, zieht NN Investment Partners angesichts des schwachen technischen Umfelds größere Entwickler mit einer guten Liquiditätsausstattung vor, bei denen keine kurzfristigen Refinanzierungsrisiken bestehen. Schwächere Immobilienentwickler könnten angesichts ihres Refinanzierungsbedarfs in Schwierigkeiten geraten. Allerdings rechnen wir nicht mit systemischen Risiken für die Immobilienbranche als solches, da praktisch alle Entwickler falls nötig Grundstücke verkaufen können, um Kapital aufzubringen. Bei einer Verschlechterung der Lage im Immobiliensektor könnte die Regierung zudem einige Abkühlungsmaßnahmen zurücknehmen, da der Sektor von großer Bedeutung für die Gesamtwirtschaft ist. So könnte es zu einer Erholung kommen.

 

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Frank Häusler neuer Leiter für makroökonomischen und Cross­Asset Research

Vontobel Asset Management baut seine Multi Asset Kapazitäten weiter aus und gewinnt den langjährigen Investment­Experten Frank Häusler als neuen Leiter für makroökonomischen und Cross­Asset Research. Frank Häusler verfügt über mehr als fünfzehn Jahre Investment­Erfahrung. Vor seinem Wechsel zu Vontobel war er als Chief Investment Officer und Partner bei Marcuard Family Office tätig.

„Die Verstärkung des Teams mit der Expertise von Frank Häusler ist ein weiterer wichtiger Schritt beim Ausbau unserer Multi Asset Kapazitäten. Die ständige Weiterentwicklung unserer Prognose­ und Investmentmodelle besitzt einen hohen Stellenwert um ein führender Anbieter von Multi­Asset­Investment­Lösungen zu bleiben und dem Kunden Mehrwert zu bieten“, sagte Christophe Bernard, Chief Strategist und Head of Multi Asset Boutique bei Vontobel Asset Management.

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First Private Marktkommentar

Das zweite Quartal 2018 lieferte das Musterbeispiel eines „perfekten Sturms“ für quantitatives, rationales, faktorbasiertes Stock Picking. Marktfaktoren wie „Momentum“ und „Value“, die kombiniert üblicherweise eine gute Diversifikation bieten, entwickelten sich unisono negativ, wobei die Ausprägungen unterschiedlich waren. Besonders
auffällig war die erneute, aber überdurchschnittlich dynamische Underperformance des langfristig wichtigen Faktors „Value“, also der Sorte Aktien, die auf Basis diverser Bewertungskriterien als besonders günstig gelten können. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass die aktuelle Bewegung sowohl in puncto Dynamik als auch Ausmaß historischen Seltenheitswert hat: Bei den Large Caps aus der Eurozone entwickelten sich Value­ Aktien zwischen April und Juni um 8,6 Prozent schlechter als Growth­Titel. Bei deutschen Aktien betrug der Unterschied in nur drei Monaten sogar 9,2 Prozent. Insgesamt handelte es sich bei dieser Entwicklung um ein globales Phänomen, das in Europa besonders spürbar war – und Value­Strategien unter Druck gesetzt hat.

Geopolitische Themen belasten Value­Titel

Angesichts der Größe der Bewegung stellt sich die Frage, welche Ursachen für sie verantwortlich sind und welche Investment­Implikationen sich daraus ergeben. Auch wenn es keine spezifische Marktphase gibt, in der Value­Aktien ausnahmslos eine sichere Wette sind, lässt sich dennoch ableiten, dass zum Beispiel Phasen steigender Zins­ und Inflationserwartungen sowie robuster Unternehmensgewinne – wie aktuell vor allem in den USA – typischerweise ein eigentlich gutes Umfeld für Value­Outperformances bieten. Insofern war die jüngste Entwicklung, auch gemessen am makroökonomischen Rahmen, untypisch.

Bei der Ursachenforschung für dieses sichtbare Auseinanderdriften sind geopolitische Themen schnell bei der Hand: Der eskalierte Handelskonflikt der USA mit Europa und China schwächt exportorientierte, oft zyklische Branchen, die häufig im Value­Segment zu finden sind. Lokale Krisen in einigen Emerging Markets und nicht zuletzt der politische Richtungswechsel in Italien gehen in eine ähnliche Richtung. So korrespondiert der Anstieg der Risikoprämien auf italienische Staatspapiere, die unter anderem eine potenzielle Bedrohung für einige Banken darstellen, spürbar mit den Verlusten bei Value­Papieren. Unter dem Strich fielen im Mai und Juni also kurzfristig einige globale und lokale Themen zusammen, die zyklische und vermeintlich günstige Assets massiv – und aus unserer Sicht ungerechtfertigt stark – belastet haben.

Langfristige Perspektive: Seltene Opportunitäten für Value­Investments

Häufig ist es hilfreich, eine langfristig tragfähige Analyse anhand des breitesten, liquidesten Aktienmarktes vorzunehmen. Eine auf Basis von US­Aktien mehr als drei Jahrzehnte zurückreichende Betrachtung der Relation „Value vs. Growth“ zeigt teils kürzer, teils länger anhaltende Zyklen. Lässt man die historisch einzigartige TMT­Hausse von 1999/2000 außen vor, sind Value­Aktien heute so günstig wie selten oder sogar nie zuvor – je nach Maßstab. Misst man die Relation anhand der Russell 1000 Value/Growth Indizes, liegen die jüngsten Werte jenseits der ersten unteren Standardabweichung.

Aus unserer Sicht bedeuten die mittlerweile erreichten Bewertungen aufgrund hoher Spreizung nicht nur zahlreiche Opportunitäten bei der aktiven Aktienauswahl, sondern auch eine seltene, strategische Gelegenheit, mit value­ orientierten Strategien überdurchschnittlich erfolgreich zu sein. Denn in der Vergangenheit zogen derartig markante Entwicklungen eine mittel­ und langfristige Gegenbewegung (mean reversion) nach sich und stellten somit eine Kaufgelegenheit dar. Dabei ist zu bedenken, dass Trendwendepunkte in Faktorrelationen immer recht schwer prognostizierbar beziehungsweise zu timen waren. Dies spricht einerseits dafür, den Faktor „Value“ zu jeder Zeit im Portfolio zu berücksichtigen, da eine Vernachlässigung schnell zum Problem werden kann. Andererseits sollte jede Strategie breiter aufgestellt sein, das heißt, ergänzend auf andere Faktoren, wie Momentum, Gewinnwachstum oder Bilanzqualität, setzen und auch in diesen Segmenten nach den weltweit besten Aktien suchen. Für langfristig orientierte Investoren ist heute mehr denn je die Zeit für Investments mit Value­Fokus.

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M&G Investments Marktkommentar

Der US­Aktienmarkt erlebt bereits seit neun Jahren eine Hausse und läuft – trotz der Skepsis vieler Strategen – weiterhin gut. Wie lange kann dieser Trend noch anhalten? John Weavers, Fondsmanager des M&G North American Dividend Fund (Foto anbei), erläutert seinen Ausblick auf den Markt und die wichtigsten Zielsetzungen bei der Aktienauswahl:

1. Hohe Kapitalrenditen von US­Unternehmen nutzen

Die USA werden oft als teurer Markt abgetan – obwohl US­Unternehmen die höchste Kapitalrendite der Welt erzielen. Ihre Fähigkeit, Cash mit hohen Renditen zu reinvestieren, hat ihnen ein erhebliches Wachstum ermöglicht, das man in anderen Länder suchen muss. Aus unserer Sicht ist ein Aufschlag bei US­Aktien deshalb völlig gerechtfertigt.

Die Stärke des Technologiesektors, der immerhin 26 Prozent des S&P 500 ausmacht, hat wesentlich zur Outperformance der USA beigetragen. Dabei ist Technologie längst nicht mehr das spekulative Feld wie in den Jahren der Blase. Facebook und Alphabet (Google) schütten zwar immer noch keine Dividenden aus, aber anderswo in der Branche hat sich die Einstellung des Managements inzwischen geändert. Immer mehr Technologieunternehmen investieren in Wachstum, ohne Kompromisse bei der Dividende einzugehen.

Die US­Steuerreform, ein Eckpfeiler des Konjunkturprogramms von Donald Trump, wirkt sich bereits spürbar auf die Unternehmensgewinne aus. Teilweise wurden die Vorteile niedrigerer Steuern in Form höherer Dividenden bereits an die Aktionäre weitergegeben – beispielsweise bei Anthem (Gesundheitswesen), Union Pacific (Eisenbahnen), Six Flags (Themenparks) und Altria (Tabak). Unternehmen, die diese Vorteile langfristig für sich nutzen können, dürften auch ein überdurchschnittliches Dividendenwachstum erzielen.

2. Energie und Konsum bevorzugen

Hohe Kapitalrenditen erreichen in den USA nicht nur Tech­Unternehmen. Außerdem werden Dividenden häufig aus üppigen, vielfach schnell wachsenden Cashflows gezahlt. Die Herausforderung besteht darin, Zugang zu diesen attraktiven Wachstumsraten zu erhalten, ohne zu viel zu bezahlen.

Attraktiv finden wir zum Beispiel den Energiebereich, insbesondere bei Petrochemie und Energieinfrastruktur. Der höhere Ölpreis hat die Wertentwicklung des Segments zwar schon begünstigt, aber für Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten und günstigen Bewertungen sind die Perspektiven weiterhin positiv.

Die steigenden Anleiherenditen am US­Markt haben zu einem wahllosen Abverkauf von Bondproxys geführt – eine Situation, die Stock Pickern wie uns hervorragende Chancen eröffnen kann. Langfristig erfolgreiche Unternehmen, deren Aktien ohne fundamentalen Grund abgestraft wurden, finden sich vor allem in defensiven Sektoren, beispielsweise den Verbrauchsgütern. In einer Branche, in der sich die Entwicklung vieler Unternehmen aufgrund mangelnder Investitionen und hohem Wettbewerbsdruck verschlechtert, suchen wir Firmen mit echten Wachstumsperspektiven. Nicht alle Konsumgütertitel sind gleich, aber der Markt schert Gewinner und Verlierer sehr oft über denselben Kamm. Selektion ist deshalb das A und O.
Das Gleiche gilt für Unternehmen mit Exposure in China, bei denen die Aktienkurse teils heftig auf die Angst vor einem Zollkrieg reagiert haben. Auch hier kann der undifferenzierte Ausverkauf am Markt Einstiegsmöglichkeiten für Unternehmen mit langfristig spannendem Potenzial bieten. Die Halbleiter­ und Konsumindustrie sind Bereiche, die wir aus dieser Perspektive beobachten.

3. Steigende US­Anleiherenditen umgehen

Steigende Renditen bei US­Staatsanleihen können Aktien mit hohen Erträgen unter Druck setzen, insbesondere wenn die Dividenden nicht steigen. Wir bevorzugen Unternehmen, die schnell wachsen und dadurch in der Lage sind, auch ihre Dividenden schnell zu steigern. Damit erzeugen sie einen kontinuierlichen Aufwärtsdruck auf ihren Aktienkurs, selbst wenn die Treasury­Renditen nach oben gehen. Im Portfolio des M&G North American Dividend Fund halten wir zudem Unternehmen, deren Wachstumsrate ein gutes Stück über der Inflation liegt, so dass die Renditen in Zukunft deutlich höher sein werden als heute. Anleger dürfen daher mit inflationsgeschützte Renditen rechnen.

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Assets under Management auf neuem Höchststand

Union Investment ist weiter auf Wachstumskurs. Die Assets under Management der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft stiegen im Vergleich zur Jahresmitte 2017 um 7,5 Prozent von 309,6 Mrd. Euro auf 332,7 Mrd. Euro auf einen neuen Höchststand. Mit 11,3 Mrd. Euro lag der Nettoabsatz in den ersten sechs Monaten zwar unter dem Rekordwert des Vorjahres (1. Halbjahr 2017: 14,0 Mrd. Euro), übertraf den Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 7,0 Mrd. Euro aber deutlich. „Trotz eines schwieriger werdenden Umfelds konnten wir das Momentum unseres Wachstums aufrechterhalten und das drittbeste Absatzergebnis in einem ersten Halbjahr seit der Jahrtausendwende erreichen“, sagt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Im Neugeschäft mit Privatkunden hat sich der positive Absatztrend der letzten Jahre im ersten Halbjahr 2018 mit 4,7 Mrd. Euro (4,1 Mrd. Euro) weiter verstärkt. „Wir erfahren im Privatkundengeschäft seit Jahren einen kontinuierlich hohen Zuspruch, da wir mit unseren Lösungen zum Vermögensaufbau, zur Vermögenstrukturierung und nicht zuletzt zum Vermögenserhalt die Sparer immer besser erreichen“, erklärt Reinke. Die Assets under Management im Privatkundengeschäft stiegen um 8,5 Prozent auf den Höchstwert von 140,2 Mrd. Euro (129,2 Mrd. Euro). Absatzfavoriten waren einmal mehr Multi­Asset­Lösungen. Ihnen flossen im ersten Halbjahr wie im Vorjahreszeitraum netto 3,4 Mrd. Euro zu. Davon entfielen 2,3 Mrd. Euro (2,4 Mrd. Euro) auf die sechs PrivatFonds. Die starke Nachfrage nach Offenen Immobilienfonds konnte auch dieses Jahr nur teilweise befriedigt werden. Privatanleger legten über 500 Mio. Euro (1,0 Mrd. Euro) an. „Wir konnten in diesem Jahr in unseren offenen Immobilienfonds wieder nur für wenige Wochen neue Gelder annehmen und haben dabei bewusst auf mehr Neugeschäft verzichtet. Damit sichern wir die hohe Qualität unserer Fonds und die Renditechancen für unsere Anleger“, erläutert Reinke.

Immer mehr Menschen erkennen zudem die Chancen des ratierlichen Fondssparens für den langfristigen Vermögensaufbau. „Das Umdenken in den Köpfen vieler Anleger hat begonnen. Die von uns postulierte und prognostizierte Evolution des Sparens ist auf dem Weg“, so Reinke. Als ein Ergebnis davon wuchs bei Union Investment die Zahl der Fondssparverträge in den letzten zwölf Monaten um fast ein Viertel auf 2,1 Millionen (1,7 Mio.). „Es freut uns, dass 92 Prozent der Anleger renditestarke Substanzanlagen wie Aktien­, Misch­ und Immobilienfonds favorisieren – bei den Neuanlegern sind es sogar 97 Prozent“, sagt Reinke. Durchschnittlich legen Sparer monatlich 158 Euro pro Fondssparplan bei Union Investment an. Bei neuen Sparplänen, die in den letzten zwölf Monaten abgeschlossen wurden, liegt der Durchschnitt sogar bei 250 Euro. Auf gleichem Niveau wie in den Vorjahren wuchs auch das ratierliche Geschäft mit der Riester­Rente. Hier investierten die Sparer im ersten Halbjahr 640 Mio. Euro (617 Mio. Euro). Insgesamt verwaltet Union Investment knapp 4,6 Millionen Fondssparpläne im Privatkundengeschäft. Dies umfasst die klassischen Sparpläne, VL­Verträge sowie Riester­Verträge.

Der Nettoabsatz des institutionellen Geschäfts lag im ersten Halbjahr mit 6,6 Mrd. Euro zwar klar unter dem Spitzenwert des Vorjahres (9,9 Mrd. Euro), stellt jedoch immer noch eines der stärksten Absatzergebnisse der letzten Jahre dar. Die Assets under Management, die Union Investment für institutionelle Kunden verwaltet, stiegen um 6,7 Prozent auf einen neuen Höchststand von 192,5 Mrd. Euro (180,4 Mrd. Euro). Gefragt waren im ersten Halbjahr 2018 vor allem Produkte, die höhere Risikoprämien boten, wobei insbesondere Fonds mit Schwerpunkt Verbriefungen auf vermehrte Nachfrage stießen. Lebhaft war auch die Nachfrage nach Wandelanleihefonds. Immobilien­Fondslösungen wurden weiter von vielen institutionellen Anlegern gesucht, wobei das limitierte Angebot an Objekten mit adäquatem Ertrags­Risiko­Profil die Investitionsaktivität bremste.

Neben diesen langfristig angelegten Strategien nutzten viele institutionelle Kunden auch Geldmarkt­ und geldmarktnahe Fonds, um ihre liquiden Assets zu managen. Dies ist vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen eine besondere Herausforderung. Als Antwort auf diesen Bedarf bietet Union Investment zum Beispiel den UniInstitutional Euro Reserve Plus als einen geldmarktnahen Fonds an, der sehr kurzlaufende Unternehmensanleihen oder Floater enthält und mittlerweile auf 7,4 Mrd. Euro (4,5 Mrd. Euro) angewachsen ist.

Immer stärker werden ebenfalls nachhaltige Lösungen nachgefragt. Durch das weiter wachsende Interesse an nachhaltig gemanagten Fonds ist deren Bestand bei Union Investment in den letzten zwölf Monaten von rund 30 Mrd. Euro auf über 42 Mrd. Euro gestiegen. „Für immer mehr institutionelle Kunden wird Nachhaltigkeit ein unabdingbarer Bestandteil ihrer Investmentstrategie. Und wir sind in Deutschland der führende Fondsanbieter für nachhaltige Geldanlagen“, konstatiert Reinke. „Insgesamt blicken wir im institutionellen Geschäft in den ersten sechs Monaten auf ein solides Wachstum. Unsere Lösungen werden von genossenschaftlichen und nicht­genossenschaftlichen Kunden im In­ und Ausland rege nachgefragt“, so Reinke.

„Wir rechnen für das laufende Jahr mit einem ähnlich guten Absatzergebnis wie in den letzten drei Jahren. Es werden diejenigen Asset Manager erfolgreich bleiben, die ihre Lösungen konsequent an den Bedürfnissen ihrer Kunden ausrichten. Dies gelingt uns seit vielen Jahren mit unseren Partnern der genossenschaftlichen FinanzGruppe und insbesondere den 915 Genossenschaftsbanken, bei denen ich mich herzlich bedanke“, resümiert Reinke.

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Union Asset Management Holding AG, Wiesenhüttenstraße 10, D­60329 Frankfurt am Main Tel.: 069/2567­0, Fax: 069/2567­2275
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Sutor Bank Quartalsausblick

Das globale Wirtschaftswachstum zeigt sich stabil, die US­Wirtschaft läuft blendend und der steigende Dollar macht Europas Unternehmen wettbewerbsfähiger. Gute Aussichten also für das zweite Börsenhalbjahr. „Ja, wenn das Störfeuer aus den vielen verunsichernden Krisen nicht zu stark aufbrandet – und auf ausreichende Streuung geachtet wird“, schreibt Dirk Wittich, Kapitalmarktexperte der Sutor Bank, im jüngsten Quartalsbericht.

„Auch wenn sich die Stimmungsindikatoren in den letzten Wochen von hohen Niveaus kommend abgeschwächt haben, läuft die Wirtschaft sehr stabil“, sagt Wittich. Gründe für Verunsicherungen bei den Anlegern gab es trotzdem genug: Die Wahlen in Italien mit ihrer langwierigen Regierungsbildung, die Turbulenzen um die Wahlen in der Türkei, in Brasilien die mögliche Entlassung des Ex­ Staatspräsidenten Lula aus der Haft und die Zahlungsschwierigkeiten in Argentinien sorgten für negative Stimmung. „Dazu kommt auch der mittlerweile eskalierende globale Handelskonflikt, der Ängste schürt, dass der freie Welthandel stark gestört wird“, sagt Wittich. Insbesondere die Entwicklung mit einer sich verschärfenden Zollspirale zwischen den USA und China bereitet Sorgen.

Der Dax beendete das 2. Quartal bei 12.306 Punkten nachdem er seinen Quartals­Höchststand bei 13.170 Punkten gezeigt hatte. Der marktbreite US Index S&P 500 schloss bei 2.718 Punkten nach einem Höchststand im Quartal von 2.786 Punkten.

„Trotz der Widrigkeiten ist das erste Halbjahr wirtschaftlich erfolgreich verlaufen. Knapp 3,5 Prozent weltweites Wirtschaftswachstum sind sehr zufriedenstellend und sollten für die zweite Börsenhalbzeit in diesem Jahr zuversichtlich stimmen“, sagt Wittich.

Unterschiedliches Entwicklungstempo

So geht es der US­Wirtschaft dank Steuerreform, niedriger Arbeitslosenquote und steigender Ölpreise blendend, die Auswirkungen der aktuellen Handelspolitik werden sich erst später bemerkbar machen. Für das gesamte Jahr 2018 rechnen die Experten mit einem Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent.

Die US­Notenbank hat im Juni die Leitzinsen zum siebten Mal in Folge erhöht und für dieses Jahr noch zwei weitere Anhebungen in Aussicht gestellt. Die Zinsdifferenz weitet sich somit zugunsten des US­Dollars aus. Bessere Arbeitsmarktdaten und eine zusätzlich von den Strafzöllen anziehende Inflation machen es möglich.

Die Bremsspuren in Europa sind nicht zu übersehen: Der Handelsstreit mit den USA und das Italien­Risiko hinsichtlich der weiteren Entwicklung im Euro­Raum belasten die Stimmung. Auch stellen die gestiegenen Energiepreise eine reale Belastung für die Unternehmen dar. Trotzdem liegen die Wirtschaftsfrühindikatoren weiterhin eindeutig im expansiven Bereich, da die Wirtschaft des Euro­Raums durch die sehr lockere Geldpolitik der EZB weiter angeschoben wird. Die EZB wird die Aufkäufe von Staats­ und Unternehmensanleihen zum Ende des Jahres auslaufen lassen, eine Zinserhöhung vor Herbst 2019 soll es laut EZB­Chef Mario Draghi aber nicht geben.

„Die europäischen Unternehmen werden daher weiter wachsen und der erstarkte US­Dollar wird insbesondere die Exportwerte stützen, da die Unternehmen wieder wettbewerbsfähiger im internationalen Vergleich agieren können“, sagt Wittich.

In der Ruhe liegt die Kraft

Unsere im vergangenen Quartalsbericht gemachte Aussage zu einem Erstarken des US­Dollars erwies sich im Nachhinein als richtig: Der zum Euro wieder stärkere US­Dollar bestätigt uns weiterhin in unserer Beibehaltung der Dollar­Rentengewichtung und lässt uns vom deutlich höheren US­Zinsniveau profitieren.

Gerade in unsicheren Zeiten, in denen täglich vermeintlich kursbeeinflussende Nachrichten aufkommen, fällt es jedem Anleger schwer, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wichtig ist jedoch, sich bewusst zu machen, dass Verluste des einen die Gewinne des anderen sind, also letztendlich der Saldo gleichbleibt.

Durch die Diversifikation über verschiedene Anlageklassen, geografisch segmentierte Märkte und Wertpapiere verschiedener Unternehmensklassen reduzieren wir das Risiko und nutzen die Renditemöglichkeiten in unterschiedlichen Märkten. „Das geduldige Investiert­Bleiben in intelligent gestreute Portfolios zahlt sich langfristig aus durch einen überdurchschnittlichen Ertrag“, sagt Wittich.

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Meilenstein für die digitale Geldanlage

Die quirion AG hat von der Stiftung Warentest im Finanztest 8/2018 das beste Testergebnis beim Vergleich von 14 Robo­Advisorn mit der Gesamtnote GUT (2,0) erhalten. Dieser Erfolg ist ein weiterer Meilenstein für die seit 01.07.2018 eigenständige AG. “Im Wettbewerb um potenzielle Anleger entwickelt sich das kundenorientierte,
provisionslose Konzept von quirion ausgesprochen positiv. Das unterstreicht das Ergebnis der Stiftung Warentest. quirion kann zudem als erster und einziger Robo am Markt schon eine 5­Jahres­Performance ausweisen”, so Karl Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der quirion AG und der Quirin Privatbank AG.

Über den Test von Stiftung Warentest

Getestet wurden laut Finanztest von der Stiftung Warentest die Anlageempfehlungen von 14 digitalen Vermögensverwaltern, die eine digitale Finanzportfolioverwaltung anbieten und von der Finanzaufsicht überwacht werden. Die Stiftung Warentest hat dabei einen Musteranleger definiert, dem von den Vermögensverwaltern ein ausgewogenes Portfolio vorgeschlagen wurde. quirion überzeugt im Test vor allem bei den Kosten, der Portfolioqualität und den Vertragsbedingungen.

Seit 01.07.2018 ist quirion selbständig

“Die Gründung der eigenständigen quirion AG zum 01.07.2018 war für die Digitalisierungsstrategie der Quirin Privatbank der konsequente Schritt”, so Schmidt weiter. Seit Juli 2018 ist die quirion AG eine 100%ige Tochter der Quirin Privatbank. Karl Matthäus Schmidt und Stefan Schulz steuern im Vorstand den weiteren Auf­ und Ausbau des ersten deutschen Robo­Advisor. Dazu wird der heutige Geschäftsbereich quirion mit allen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in die neu gegründete Tochtergesellschaft, die quirion AG, eingebracht. Die quirion AG ist damit ein regulierter Finanzdienstleister mit Erlaubnis nach § 32 KWG.

quirion auch Testsieger über 3 Jahre im Echtgeld­Test von brokervergleich.de

quirion hatte Ende Juni 2018 bereits über 3.200 Kunden mit einem Vermögen von über 120 Mio. Euro. Die digitale Geldanlage der Quirin Privatbank weist im Brokervergleich Echtgeld­Test die beste 3­Jahres­Performance aller Robo­ Advisor auf . “Wir haben im Vergleich zu den Wettbewerbern auch das beste Preis­Leistungs­Verhältnis.”, so quirion Vorstand Karl Matthäus Schmidt. “Mit quirion machen wir die langjährige Expertise der Vermögensverwaltung der Quirin Privatbank auch kleineren Vermögen zugänglich. Denn jeder sollte sein Geld professionell und einfach vermehren können.” quirion will Anlegern dabei helfen, Hürden bei der Geldanlage abzubauen. Die ersten 10.000 Euro sind bei quirion für Anleger daher sogar komplett kostenfrei.

Robo­Advisor kommen aus der Nische

Der Markt für die digitalen Vermögensverwalter wächst dynamisch, während der Verdrängungswettbewerb begonnen hat. Experten schätzen, dass bereits 2020 ungefähr 22 Mrd. Dollar durch Robo­Advisor in Deutschland verwaltet werden. Robo­Advisory war bisher eine Nische in Deutschland. In den USA hingegen verwalten manche Anbieter bereits mehr als 10 Milliarden Euro.

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Erstmals 25 digitale Vermögensverwalter im Test

Beim Robo­-Advisor-­Test von ‘Capital’ kommt es in diesem Jahr zu einem Wechsel an der Spitze: Erstmals erreicht der Anbieter Liqid den ersten Platz, nachdem es im Vorjahr nur für den zweiten Rang gereicht hatte. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Analysehaus Tetralog hat das Wirtschaftsmagazin ‘Capital’ die rasch wachsende Branche der Robo­Advisor in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal untersucht (Ausgabe 8/2018, EVT. 19. Juli). Der Münchner Anbieter und Vorjahressieger Scalable, der mit mehr als einer Milliarde Euro an Kundengeldern der Marktführer ist, landet in diesem Jahr nur auf dem zweiten Platz. Auf den dritten Platz kommt das Berliner Start­up Growney.

Für den ‘Capital’­Test hat das Analysehaus Tetralog mehr als 80 Kriterien bewertet. So haben die Tetralog­Mitarbeiter unter anderem die Transparenz und Plausibilität der Anlagevorschläge, die Rendite und die Volatilität, aber auch die Erreichbarkeit der Anbieter, den Service und die Breite der Anlage­Angebote untersucht.

In der aktuellen Untersuchung hat ‘Capital’ erstmals 25 digitale Geldverwalter getestet, nachdem 2017 lediglich 13 Anbieter analysiert wurden. Die 25 getesteten Robo­Advisor teilen sich in diesem Jahr erstmals in zwei Gruppen auf: in die Anbieter, die bereits ein Jahr oder länger am Markt sind und die Online­Geldverwalter, die noch kein ganzes Jahr am Markt sind. In dieser zweiten Gruppe der Newcomer erringt der Warburg Navigator, das Angebot der gleichnamigen Hamburger Privatbank, den Spitzenplatz. Zweitbester in dieser Kategorie ist der Robo­Advisor Prospery.

Insgesamt belegt der ‘Capital’­Test, dass sich die Branche professionalisiert, was sich in besseren Durchschnittsergebnissen niederschlägt. So erzielten die 25 Anbieter diesmal im Schnitt mehr als 70 Punkte, während es im Vorjahr kaum mehr als 65 Punkte waren.

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Italienische Staatsanleihen könnten in diesem Sommer unter Druck geraten

 

„Im gegenwärtigen Umfeld sprechen viele Entwicklungen für ein eher defensives Portfolio“, sagt Yves Longchamp, Chef­-Volkswirt bei Ethenea. „Ob Italien, der globale Handel oder die Wachstumsprognosen: Aktuell empfehlen wir ein gezieltes Aktienexposure, eine vereinzelt längere Duration – solange diese unter dem Referenzwert bleibt – sowie eine sorgfältige Überwachung des Kreditrisikos.“

Italien und der Welthandel böten Chancen, würden aber auch Risiken in sich bergen, so Longchamp. „In Italien haben Regierungen den Ruf, von besonders kurzer Dauer zu sein“, erklärt der Experte. „Dessen dürfte sich die neue Regierung aus der Fünf-­Sterne-­Bewegung und der Lega bewusst sein. Wir gehen deshalb davon aus, dass sie einen Teil ihrer Wahlversprechen schon in diesem Sommer umsetzt.“

Finanzielle Lage Italiens dürfte sich weiter verschlechtern

„Das dürfte den Staatshaushalt der Republik sehr wahrscheinlich weiter belasten und wir wissen, dass diese fundamental ohnehin schwach ist“, sagt Longchamp, der in diesem Zusammenhang auf die hohe Verschuldung, die niedrige Produktivität und das langsame potenzielle Wirtschaftswachstum verweist. „Wir erwarten, dass italienische Staatsanleihen in diesen Sommer unter Druck geraten werden“, so Longchamp. „Deswegen sind wir sehr vorsichtig. Denn ein wichtiges Element der Asset Allokation sind neben dem wirtschaftlichen Szenario auch die politischen und geopolitischen Entwicklungen.“

„Natürlich wissen wir nicht, wie der Handelskrieg ausgehen wird“, sagt Longchamp. „Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass er sich negativ auf das globale Wachstum auswirkt und zu einer Welt führt, in der es weniger Kooperation gibt.“ Der erkennbare Dominoeffekt sorge dafür, dass die gesamte Weltwirtschaft fragiler werde. Ein gutes Beispiel dafür sei die jüngste Abwertung des Renminbis.

Weltkonjunktur verliert an Schwung

Unterdessen verliere die Weltkonjunktur an Schwung, wie der Experte bemerkt. „Die Frühindikatoren zeigen: Überall mit Ausnahme der USA ist in dieser Hinsicht eine Verlangsamung zu beobachten“, so Longchamp. „Für das zweite Quartal in den USA wird zwar ein robustes Wirtschaftswachstum erwartet und verschiedene Institute rechnen mit einem Wachstum von drei bis vier Prozent. Interessant sind aber zugleich die Erwartungen für 2019: Für Europa und die USA hat Bloomberg seine Wachstumsprognosen jüngst gesenkt.“

 

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Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Die Stimmung an den internationalen Kapitalmärkten ist ruhig, aber gespannt. Neue Impulse könnte vor allem der morgige Besuch von EU­-Kommissionspräsident Juncker und EU­-Handelskommissarin Malmström in den USA bringen. Angesichts der jüngsten verbalen Attacken von US-­Präsident Trump in Richtung China und EU sowie der Erfahrungen aus den letzten Gesprächsrunden mit US­-Vertretern zum Thema Handelskonflikt sind aus EU­-Sicht erfolgreiche Gespräche – also etwa eine konkrete Einigung bzgl. der nach wie vor im Raum stehenden Autozölle – kaum zu erwarten. Die zunehmende Eskalation der Situation dürfte auch den am Mittwoch erscheinenden ifo­ Geschäftsklimaindex belasten. Erwartet wird ein erneuter leichter Rückgang. Je länger der Handelskonflikt in dieser Schärfe anhält und je mehr Handelsbeschränkungen erhoben werden, umso negativer sind die Auswirkungen auf Konjunktur und  Aktienbörsen. Ob 2018 im Laufe des zweiten Halbjahres doch noch ein gutes Aktienjahr wird, hängt somit entscheidend von diesem Thema ab. Dagegen dürfte die EZB-­Pressekonferenz am Donnerstag nur eine Randnotiz werden. Die Leitzinsen werden unverändert bleiben.

 

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DONNER & REUSCHEL AG , Privatbank seit 1798 , Ballindamm 27, D-­20095 Hamburg, Tel.: (040) 30 217.5337 , Fax: (040) 30 217.5600, www.donner­reuschel.de

J.P. Morgan AM Income-­Barometer

 

Wie das aktuelle Income­-Barometer von J.P. Morgan Asset Management zeigt, sind die Deutschen ein Volk der Sparer: So gaben 81 Prozent der Befragten an, regelmäßig zu sparen. Fast die Hälfte der Deutschen folgt dabei dem Sprichwort „Spare in der Zeit – dann hast du in der Not“ und sieht dieses Geld als Rücklage für Notfälle an. Ein Drittel spart, um sich spontan Wünsche erfüllen zu können, rund ein Drittel gab an, für eine größere  Anschaffung wie ein Auto oder eine Traumreise zu sparen (Mehrfachantworten möglich). Jeder Zehnte weiß nicht so genau, wofür gespart wird. Diejenigen, die nicht sparen, können es sich nach eigenem Bekunden nicht leisten, weil sie kein Geld dafür übrig hätten. „So sinnvoll es ist, für Notfälle zu sparen, ist es doch wichtig, auch langfristige Sparziele zu verfolgen. Dass nach eigenen Angaben nur jeder fünfte Deutsche für die Altersvorsorge spart, zeigt, dass viele ihre Rentenlücke unterschätzen“, unterstreicht Christoph Bergweiler, Leiter Deutschland, Österreich, Zentral­ und Osteuropa sowie Griechenland bei J.P. Morgan Asset Management. Dabei gelte vor allem zu berücksichtigen, dass die Lebenserwartung immer weiter steigt – der Zeitraum, für den das Ersparte reichen soll, wird also immer länger, zumal das Rentenniveau stetig weiter sinkt.

Für das Income-­Barometer von J.P. Morgan Asset Management hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im März und April 2018 repräsentativ 2.097 Frauen und Männer zu ihrem Spar­ und Anlageverhalten, ihrer Zufriedenheit mit verschiedenen Anlageformen, ihrem Anlagehorizont, ihrer Risikobereitschaft sowie ihren Einstellungen zu und Wissen über Zinsen, Fondslösungen und regelmäßige Erträge („Income“) befragt.

Laut Bergweiler ist es sinnvoll, sich über die Sparziele klar zu werden, da bei einem langfristigen Horizont ganz andere Anlageformen sinnvoll sind als niedrig verzinste Sparbücher und Tagesgelder. „Wer nicht kurzfristig über sein Geld verfügen will, sollte die Kraft des Kapitalmarkts nutzen, denn im anhaltenden Niedrigzinsumfeld lassen sich nur hier noch attraktive Erträge erzielen. Und bei Wiederanlage der Erträge wachsen die Summen schneller als durch die einfache Verzinsung – der Zinseszinseffekt lässt das Vermögen im Laufe der Zeit exponentiell wachsen”, so Bergweiler. So lohnt es sich, früh mit der Altersvorsorge zu beginnen, denn auch mit kleinen Beträgen lässt sich über die Zeit das Kapital deutlich mehren. Für Einsteiger, die vom Sparer zum Anleger werden wollen, bieten sich breit gestreute, flexibel anlegende Investmentfonds mit Ausschüttungskomponente als Alternative an. Sie ermöglichen bereits mit kleinen Beträgen eine professionelle, diversifizierte Anlage, die über mittlere bis längere Zeiträume auch die Marktschwankungen ausgleichen sollten.

 

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JPMorgan Asset Management, (Europe) S.á.r.l. , Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, ­60311 Frankfurt, Tel.: 069/71240, Fax: 069/71242180, www.jpmam.de

Marktkommentar von Larry Hatheway, Group Head GAM Investment Solutions und Chefökonom bei GAM Investments

 

Verschiedene Faktoren haben das Vertrauen der Anleger geschmälert, insbesondere der aufkeimende Populismus in der Politik. Investoren sind zunehmend besorgt über eine Eskalation von Handelskonflikten mit entsprechend negativen Auswirkungen auf das globale Wachstum und künftige Ertragsaussichten. Während Zölle auf spezifische Branchen und Sektoren durchschlagen, besteht die größere Sorge darin, dass sich diese Entwicklungen auch negativ auf das Vertrauen in die Unternehmen allgemein auswirken. Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen sowie in das Humankapital der Firmen würden leiden. Dabei bilden sie die Grundlage der globalen Expansion.

Christine Lagarde, die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), und der Fed­-Vorsitzende Jerome Powell haben dieses potenzielle Risiko für die Weltwirtschaft und die Märkte erkannt. Diese Botschaft hat trotz der Anzeichen einer Erholung des Wachstums zur Jahresmitte und eines guten Starts in die Berichtssaison des zweiten Quartals Zweifel und Vorsicht bei den Marktteilnehmern verstärkt.

In Europa ist die Unsicherheit bezüglich des Brexit nach wie vor hoch. Enge Abstimmungen im Parlament des Vereinigten Königreichs zu Themen, die vom Brexit betroffen sind, deuten darauf hin, dass es schwierig wird, im Unterhaus klare Mehrheiten für Lösungsvorschläge zu erzielen. Dies wird es der britischen Regierung schwer machen, ein vernünftiges Verhandlungsergebnis mit der EU zu erzielen. Mit der Brexit­-Deadline im Herbst befindet sich das Pfund wieder in der Defensive, da Anleger die Risiken eines „No Deal“­ Brexit einpreisen. Die anhaltende Unsicherheit wird das Pfund weiter belasten.

Wie kann oder soll man nun in diesen schwierigen Märkten investieren? Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass aktives Management der richtige Weg ist. Im Gegensatz zur „klassischen“ 60­40-Allokation zwischen Aktien und Anleihen halten wir jedoch einen 30­30­40­-Ansatz für derzeit am besten geeignet: 30 Prozent globale Aktien, 30 Prozent Anleihen mit kurzfristigen Laufzeiten und 40 Prozent nicht­direktionale Strategien.

Bei Aktien bevorzugen wir eine Kombination von thematischen Positionen, zum Beispiel in ausgewählten Bereichen innerhalb von Technologie-­Investments, in ertragsstarken Qualitätsaktien sowie Regionen, die sich in einem säkularen Wandel befinden, wie beispielsweise Japan. Festverzinsliche Allokationen konzentrieren sich auf kurzfristige, unkorrelierte Positionen, wie zum Beispiel hypothekarisch besicherte Wertpapiere oder nachrangige Schuldverschreibungen. Schließlich widmet sich ein größerer Teil den nicht­direktionalen Strategien, die Erträge aus wertpapierspezifischen Risiken, Long-­Short­-Anlagen oder Sondersituationen (etwa Merger­-Arbitrage) generieren.

 

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GAM Anlagefonds AG, Klausstr. 10, CH­-8034 Zürich, Tel.: +41 (0) 58 426 30 30, Fax: +41 (0) 58 426 30 75, www.gam.com

Fidelity Marktkommentar

 

Hyun Ho Sohn, Manager eines rund 3,5 Mrd. Euro schweren Tech-­Fonds, kommentiert die aktuelle Entwicklung auf dem Technologiemarkt. Favoritenwechsel von Internetwerten hin zu Kommunikationsausrüstern, Software­ Titeln und IT-­Dienstleistern

­ Wachsender Konkurrenzdruck bei großen Internet­-Unternehmen Mega­-Caps mit höheren Investitionen bei sinkenden Kapitalrenditen

„Bei der Performance der Technologiewerte hatten die ganz großen Börsenwerte im letzten Jahr die Nase vorn. Die Märkte waren und sind noch immer zum großen Teil momentumgetrieben. Doch es hat ein Favoritenwechsel stattgefunden: Kommunikationsausrüster, Software­Titel und IT-Dienstleister liegen in diesem Jahr bisher in Führung. Internetwerte sind dagegen zurückgefallen, und Small­-Caps laufen inzwischen besser als Large­ und Mega­-Caps.

Bei den Mega-Caps erleben wir eine zunehmende Spreizung bei der Performance. So legen Netflix und Amazon weiter kräftig zu, während Tencent, Alphabet und Facebook schwächer abschneiden. Besonders Facebook leidet unter wachsenden Sorgen über mögliche negative Folgen einer schärferen Regulierung. Das sind fundamental solide Unternehmen, doch nach meiner Überzeugung ist dieser Umstand schon voll in die Bewertungen eingepreist. Auch der Wettbewerb untereinander wird schärfer.

Alphabet und Amazon konkurrieren zunehmend um Werbeerlöse und Cloud-­Einnahmen, während Facebook mit seiner Marketplace-App im E-­Commerce-­Bereich expandiert und YouTube (gehört zu Alphabet) im Videobereich Konkurrenz macht. Viele Anleger unterschätzen den Rückgang der Kapitalrenditen dieser Unternehmen, der durch den wachsenden Konkurrenzdruck zu erwarten ist. Immer höheren Investitionen stehen sinkende Renditen auf das eingesetzte Kapital gegenüber. Zudem treibt die zunehmende Regulierung die Compliance­-Kosten in die Höhe.

Die Bewertungen im Technologiesektor sind mit einem durchschnittlichen Kurs­-Gewinn­-Verhältnis (KGV) von 23 immer noch angemessen. Das gilt im langfristigen Vergleich ebenso wie im Verhältnis zu den aktuellen Bewertungen an den weltweiten Aktienmärkten. Darüber hinaus sind die Wachstumsraten in dem Sektor mehr als doppelt so hoch wie das Wachstum der globalen Wirtschaftsleistung. Teurer sind Internet­ und Software-­Mega­–Caps, aber auch IPOs, die von der Liquiditätsschwemme und den anhaltend niedrigen Zinsen (ausgenommen in den USA) profitieren.

Die lockere Geldpolitik hat zudem bei vielen Unternehmen zu einer laschen Kapitaldisziplin geführt. Das Aufkommen des Cloud-­Computing ermöglicht es diesen Firmen zudem, Kapazitäten günstig einzukaufen. Von einer strafferen Geldpolitik sollte die Aktien qualitativ hochwertigerer Unternehmen mehr profitieren als andere. Auf steigende Kapitalkosten dürften die Anleger nämlich reagieren, indem sie stärker auf die Cashflows und die Solidität der Bilanzen achten. Dieses Umfeld ist für Wachstums­ und Momentumwerte wahrscheinlich weniger günstig. In dem Sektor als Ganzem besteht eine Tendenz zu steigender Qualität. Die Gewinnmargen und Kapitalrenditen sind höher als an den globalen Aktienmärkten insgesamt.

Insgesamt bewegen sich damit die IT­-Investitionen weiter auf hohem Niveau. Viele Unternehmen sind bestrebt, ihre Betriebsprozesse umzustellen und die Früchte der Digitalisierung zu ernten. Dadurch erhält der Sektor sowohl in zyklischer als auch in struktureller Hinsicht Auftrieb. Der starke US-­Dollar und die Schwäche der Schwellenländer­ Währungen in Kombination mit einer Abkühlung der Konjunktur in den Schwellenländern (besonders in China) stellt ein kurzfristiges zyklisches Problem dar. Allerdings hat die Dollar-­Aufwertung bereits erste Auswirkungen auf die Unternehmensgewinne. Auf Sicht von drei Jahren erhält der Sektor jedoch weiterhin Unterstützung durch Faktoren wie die Digitalisierung, Investitionen in Datenzentren, neue Technologien wie KI und autonome Fahrzeuge sowie IT­ Investitionen von Unternehmen.“

 

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Fidelity Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, D­61476 Kronberg im Taunus, Tel.: 06173/509­0, Fax: 06173/509­41 99, www.fidelity.de

Experten von T. Rowe Price über Perspektiven und Erwartungen für das zweite Halbjahr 2018

1. Globale Wirtschaft

­ Die hohen Bewertungen in fast allen globalen Assetklassen und eine Reihe ökonomischer wie politischer Risiken – zu denen die Gefahr des Handelsprotektionismus zählt – machen es wahrscheinlich, dass die im ersten Halbjahr 2018 zurückgekehrte Volatilität an den Finanzmärkten auch in der zweiten Jahreshälfte anhält. Für langfristig orientierte Investoren könnten sich hier attraktive Kaufgelegenheiten ergeben. Insgesamt wirkt das globale Wachstum intakt, trotz nachlassender Dynamik in Europa und Japan und dem Eintritt einiger entwickelter Märkte in eine Phase der Zinsstraffung. Das anhaltende Wachstum in China befeuert den Konjunkturaufschwung in anderen Schwellenländern. Einzig in Ländern mit hohen Haushaltsdefiziten könnte die bestehende Währungsschwäche Risiken generieren. Die Wachstumsaussichten sind für die USA am robustesten – im Kielwasser der Steuerkürzungen für Privatpersonen und Unternehmen bleibt das Vertrauen in den Markt hoch.

2. US­-Aktien

­ Die Erträge von US-­Aktien sind kräftig gewachsen und haben im ersten Halbjahr 2018 wahrscheinlich einen vorläufigen Höhepunkt erreicht – allein im ersten Quartal erzielten Unternehmen des S&P 500 Index ein exzeptionelles Ergebnis und das für eine Wirtschaft, die nicht gerade aus der Rezession kommt. Zwar wird das außergewöhnliche Ergebnis nur schwierig zu schlagen sein, aber von einer deutlichen Abschwächung des Ertragswachstums in den nächsten Quartalen ist nicht auszugehen. ­ Angesichts des moderaten Zinserhöhungskurses der Fed sollte sich die markante Gewinnsteigerung stützend auf die Entwicklung der weiteren US-­Aktienmärkte auswirken.

3. Internationale Aktien

­ Obwohl der Aufschwung in Europa zuletzt an Dynamik verloren hat, bleiben die Aussichten für die europäischen Ökonomien generell gut. Eine Ausnahme ist Großbritannien, wo Unsicherheiten über die Bedingungen des Brexits weiterhin auf dem Vertrauen von Unternehmen sowie der Investitionstätigkeit lasten. Die politische Instabilität in Italien und höhere Anleiherenditen in Peripherieländern könnten sich im zweiten Halbjahr negativ auf das Eurozonenwachstum auswirken. Stärker als in den USA, konzentrierte sich das Ertragswachstum bei Aktien in Asien in hohem Maße im Technologiesektor, vor allem in China. In Japan wird die die Ertragsstärke maßgeblich am Konjunkturzyklus hängen, insbesondere der Nachfrage nach Ausfuhren des Landes. Bereits begonnene Strukturreformen bei Unternehmen wirken sich konstruktiv auf die Entwicklung der kommenden sechs Monate aus. Zudem liegen die Preise japanischer Titel unterhalb des langjährigen Durchschnitts.

4. Festverzinsliche Wertpapiere (global)

­ Die Renditen auf US­-Staatsanleihen sind in der ersten Jahreshälfte stark gestiegen, während die Zinskurve weiter abflacht. Absolut betrachtet haben sich die Bewertungen erstklassiger, hochverzinslicher US-­Aktien aufgrund des Renditeanstiegs verbessert, relativ gesehen sind sie allerdings historisch teuer. Die Gesamtrenditen im High-Yield-­Sektor haben sich, in Einklang mit dem Anstieg risikofreier Zinssätze, nach oben bewegt. In der zweiten Jahreshälfte bleiben Renditen von Staatsanleihen in europäischen Kernländern und in Japan auf extrem niedrigen – teilweise negativen – Niveau. Die vielerwartete Lockerung der Quantitative Easing-­Programme durch die Europäische Zentralbank könnte im Jahresverlauf die Renditen europäischer Staatsanleihen unter Aufwärtsdruck setzen.

5. Schwellenländer

­ Die weitere Aufwertung des US­-Dollars sorgt für Gegenwind in den Schwellenländern. Eine Anzahl von Landeswährungen – unter anderem die türkische Lira, der argentinische Peso und der brasilianische Real – verhielten sich schwach gegenüber dem US-Dollar, was insgesamt zu negativen Rahmenbedingungen in den Schwellenländern führt. Neben Währungsschwierigkeiten waren diese drei Länder, wie auch Russland, mit weiteren Problemen konfrontiert, was einen großen Ausverkauf verursachte.

6. Technologiesektor

­ Die Größen des Technologiesektors haben in der ersten Jahreshälfte ein rasantes Wachstum hingelegt und die Wertentwicklung der Aktienmärkte angeführt. Marktführer waren eine Handvoll US-­amerikanischer und chinesischer Mega-­Caps, die mit ihren Plattformen die Bereiche Internetsuche, Social Media, Cloud Computing und Videostreaming dominieren. Angesichts ihrer herausragenden Wettbewerbsvorteile ist von einer Marktführerschaft dieser Tech-­Konzerne auch in der nächsten Zeit auszugehen. Die Wachstumspotentiale ihrer Plattformen stellen momentan die politischen oder regulatorischen Gegenreaktionen, denen mancher Akteur ausgesetzt ist, weit in den Schatten.

Zitate

Rob Sharps, Head of Investments und Group Chief Investment Officer „Im weiteren Jahresverlauf wird eine wichtige Frage sein, ob das globale Wirtschaftswachstum und der Bullenmarkt in risikoreichen Assetklassen in ein Spätstadium eingetreten sind. Eine solche Phase ist üblicherweise von Inflationsdruck, steigenden Zinsen und sich verschlechternden Gewinnmargen geprägt. Es gibt dafür ein paar Anzeichen, aber es wäre ein Fehler, nur von der Länge des gegenwärtigen Wachstumszyklus auf ein nahes Ende dieser Entwicklung zu schließen. Der Aufschwung nach der Krise war lang aber auch langsam. Es könnte daher sein, dass sich die Märkte in einer Phase in der Mitte des Zyklus befinden, in dem die Zentralbanken weltweit ihre Geldpolitik für ein nachhaltigeres Wachstum rekalibrieren.“

„Die Rahmenbedingungen sind großartig, viel besser wird es nicht mehr werden. Investoren sollten angesichts steigender Risiken darüber nachdenken, ob sie ihre Portfolios an den Rändern etwas konservativer positionieren – ohne es aber zu übertreiben. Wir befinden uns nicht notwendigerweise am Ende eines Bullenzyklus. Aber mit mehrjähriger Betrachtung ist wahrscheinlich von niedrigeren Renditen auszugehen, als wir sie in den letzten Jahren erlebt haben.“

Justin Thomson, Portfoliomanager (Chief Investment Officer, Equity, International Small-­Cap Equity) „Wir sehen an den Aktienmärkten weltweit, auch in den Schwellenländern, ein ähnliches Muster: Eine starke Gabelung der Märkte in Unternehmen, die strukturelles Wachstum vorweisen können, und Unternehmen, die strukturell herausgefordert werden. Und die Mischung, die in der Gesamtsumme herauskommt, ist vielleicht weniger aussagekräftig, als sie es in der Vergangenheit war. Europas starke Gewinnentwicklung 2017 wird in diesem Jahr nur schwierig zu replizieren sein. Unter anderem, weil der Technologiesektor als Katalysator des bisherigen Gewinnwachstums im Vergleich zu den USA in den wichtigsten europäischen Aktienindices untergewichtig ist. Dennoch scheinen die zugrundeliegenden Trends positiv.“

Mark Vaselkiv, Portfoliomanager (Chief Investment Officer, Fixed Income, High Yields and Global High Income Bond Strategies) „Wir könnten zukünftig einige interessante Dynamiken sehen, wenn die Welt beginnt, etwas Zuversicht in die geopolitische Situation der USA zu verlieren, insbesondere in das Billionen schwere US­Haushaltsdefizit. Das Ansteckungsrisiko einer Krise in den Schwellenländern kann nicht einfach von der Hand gewiesen werden. Das gilt gerade für Länder, die bislang wenig Fortschritte in der Reduzierung ihrer chronischen Haushaltsdefizite gemacht haben. Das ist eine der zentralen Entwicklungen, die wir in den nächsten Monaten beobachten werden. Und da alle Schwellenländer ökonomisch im chinesischen Orbit kreisen, würde ein echter Handelskonflikt zwischen den USA und China schwere Folgen nach sich ziehen.“

 

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Marktkommentar Vontobel

Chris Bowie, Fondsmanager bei TwentyFour Asset Management, zu den Auswirkungen des Brexit­Streits in Großbritannien auf britische Anlagen:

1. Wie schädlich sind die beiden Rücktritte von Boris Johnson und David Davis für die Umsetzung der britischen Brexit­Strategie?

Bis jetzt sind sie nicht von Bedeutung, obwohl sie weitere euroskeptische konservative Hinterbänkler im Unterhaus dazu verleiten könnten, gegen den Plan der Regierung im Sinne eines „weichen Brexits“ zu stimmen. Es scheint jedoch, dass die Abgeordneten noch nicht genug Stimmen haben, um die Regierungsstrategie ernsthaft zu beeinflussen. Daher ist ein weicher Brexit immer noch die wahrscheinlichste Option.

2. Welche Auswirkungen hat dies auf Investitionen in britische (oder auch europäische) Vermögenswerte?

Britische Kreditaktiva sind aufgrund der seit Juni 2016 zu beobachtenden hohen Brexit­Prämie bereits weltweit das günstigste Kreditvermögen. Die jüngsten Vorschläge von Premierministerin Theresa May werden als sehr weicher Brexit angesehen, und die in Pfund Sterling denominierten Vermögenswerte haben sich relativ gut entwickelt. Wir erwarten, dass die Brexit­Prämie zurückgeht, was zu einer weiteren Outperformance britischer Vermögenswerte führen würde.

3. Wie reagieren Sie innerhalb Ihres Portfolios?

Wir haben britische Titel übergewichtet, seit die Brexit­Prämie verfügbar wurde. Dabei konzentrieren wir uns auf kurz laufende BBB­Anleihen, die in der Regel vor Ablauf der Übergangsfrist im Dezember 2020 fällig werden. Auf diese Weise profitieren wir von der Brexit­Prämie ohne nennenswerten wirtschaftlichen Brexit­Risiken ausgesetzt zu sein. Gleichzeitig besteht der Großteil unserer Engagements aus Blue­Chip­Unternehmen mit großen Bilanzen und hohen Umsätzen, die ein bedeutendes Auslandsgeschäft haben und in vielen Fällen weniger als 25% ihrer Erträge in Großbritannien generieren. Deshalb ist ihre wirtschaftliche Sensibilität gegenüber dem Vereinigten Königreich nicht immer so groß, wie angesichts ihres Domizils in Großbritannien zu erwarten wäre.

4. Würden Sie lieber einen weichen Brexit sehen, wie Theresa May ihn sucht, oder einen härteren, wie ihn einige Konservative wie Boris Johnson oder David Davis wollen?

Der Anleihemarkt würde einen schwächeren Brexit vorziehen und den Freihandel mit so wenigen Veränderungen wie möglich gegenüber dem Status Quo erhalten. Wir glauben aber, dass britische Vermögenswerte in beiden Szenarien gut abschneiden können, vorausgesetzt, man investiert in qualitativ hochwertige, umsatzstarke Blue­Chip­Investments mit bedeutenden Auslandsaktivitäten.

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