Goldpreis seit 2011 im Abwärtstrend
Am Freitag den 9.Februar 2018 beginnt für die WinterOlympioniken in Südkorea nach vier Jahren Pause wieder die Jagd auf das olympische Gold. Und auch wenn Anleger inzwischen fast doppelt so lange warten, ist die GoldJagd an der Börse noch immer nicht eröffnet. Das wird sich nach Ansicht von Tilmann Galler, Kapitalmarktstratege bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt, auch nicht so schnell ändern.
Seit seinem Allzeithoch von 1.900 USDollar im September 2011 fiel der Goldpreis stetig. Anleger verloren auf USDollar Basis über die vergangenen sechs Kalenderjahre 15 Prozent – während sich mit Aktieninvestments 100,8 Prozent (auf EuroBasis sogar 117,1 Prozent) und Renteninvestments immerhin 2,9 Prozent (auf EuroBasis 11,2 Prozent) verdienen ließen (Stand: 31. Dezember 2017).
Opportunitätskosten bei Gold beachten
Dabei schien das wirtschaftliche Umfeld ideal für das Edelmetall zu sein: Die Eurozone befand sich in der schwersten Krise seit ihrem Bestehen und die Zentralbanken öffneten die Geldschleusen – alles Argumente für Gold, das als sicherer Hafen für die Geldwertstabilität gilt. Ist doch für Goldinvestoren das primäre Investmentziel der reale Kapitalerhalt.
Im Gegensatz zu anderen Anlageklassen bietet ein GoldInvestment jedoch keine Verzinsung. „Wer Gold kauft nimmt Opportunitätskosten in Höhe des entgangenen Zinsertrags in Kauf. Bei der Investmententscheidung ist entsprechend abzuwägen, ob das Investmentziel nicht auch über den Kauf von sicheren Staatsanleihen erreicht werden könnte“, sagt Tilmann Galler.
Wie hoch diese Opportunitätskosten tatsächlich ausfallen lässt sich berechnen, wenn die 10jährige USRealrendite als Referenzgröße angelegt wird: Dabei zeigt sich für die vergangenen sechs Jahre eine stark negative Korrelation zwischen Realrenditen und Goldpreis: Fallende Realrendite war verbunden mit steigenden Notierungen des Edelmetalls und umgekehrt. „Ob der Realzins in 2018 fällt und sich für Gold in eine vorteilhafte Richtung bewegt, hängt von zwei Faktoren ab: Erstens, wohin bewegen sich die Nominalrenditen der USTreasuries, und zweitens, wie entwickelt sich die Inflation“, sagt Galler.
Das robuste Wachstum der USWirtschaft und der graduelle Rückzug der USNotenbank aus den Staatsanleihekäufen werden laut Galler zu steigenden Nominalrenditen in den USA führen. Die Inflation dürfte jedoch auch aufgrund wachsender Kapazitätsauslastung der USWirtschaft und einem Arbeitsmarkt nahe der Vollbeschäftigung etwas ansteigen, weshalb der Realzins – also die Differenz von Nominalzins und Inflation – relativ konstant bleiben sollte. Sollte es allerdings zu einem überraschenden Anstieg der Inflation kommen, würde sich das Umfeld für Gold deutlich verbessern.
„Für den Goldausblick bedeutet unser Kernszenario für die USWirtschaft keine signifikante Verbesserung auf der Opportunitätskostenseite. Anleger die keinen kräftigen Anstieg der Inflation erwarten, sollten dementsprechend auch 2018 die Jagd nach Gold den Athleten überlassen“, erklärt Tilmann Galler.
Das aktuelle Chart im Fokus basiert auf dem Guide to the Markets, einer umfangreichen und aktuellen Sammlung von Marktdaten, die ein vielfältiges Spektrum rund um Anlageregionen, Investmentthemen und die Entwicklung verschiedener Anlageklassen aufzeigt. Um einen objektiven Blick auf die Ereignisse an den weltweiten Finanzmärkten zu ermöglichen, sind die Publikationen der Market InsightsReihe frei von jeglicher „Hausmeinung“ von J.P. Morgan Asset Management.
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