In der vergangenen Woche haben die Kryptowährungen Volatilität zurückgenommen. Der Bitcoin-Kurs bewegte sich so wenig wie seit 17 Monaten nicht mehr.

 

„Das zeigt zwei Dinge“, sagt Leonard Zobel, Geschäftsführer der auf Kryptowährungen spezialisierten next Block GmbH aus Berlin: „Der eine ganze Weile anhaltende Rückgang bei den Kryptowährungen ist auf breiter Front gebremst und der Markt reift.“

Selbst am vergangenen Freitag, als die Bitcoin-Futures Settlement an der CBOE hatten, kam es nicht zu nennenswerten Ausschlägen beim Bitcoin-Kurs. Das mag daran liegen, dass sich die Akteure das Pulver trocken halten wollten. Diese Woche stehen – gerüchteweise – einige Themen an, die vor allem Bitcoin wieder stärker in Wallung bringen könnten.

So sollen möglicherweise die Bakkt Bitcoin Futures von der Aufsichtsbehörde genehmigt werden. Bakkt ist eine Tochter der ICE, die auch die New York Stock Exchange (NYSE) besitzt und betreibt. Bakkt ist also gewissermaßen die Krypto-Schwester der NYSE und wird deshalb vom Start weg ernst genommen werden. Der Handel mit den Bitcoin Futures könnte schon am 6. Dezember beginnen, das wäre dann ein überraschend schneller Start.

Interessant ist aber vor allem die Konstruktion der Futures: Das Settlement soll in Bitcoin stattfinden. Das würde aber bedeuten, dass die Akteure die notwendigen Bitcoin tatsächlich besitzen oder sich rechtzeitig besorgen müssen. In jedem Fall würden damit Bitcoin vom Markt genommen – ein knapperes Angebot trifft also auf eine gleiche oder wachsende Nachfrage. Für die Preise wäre das tendenziell ein bullisches Signal.

Eine weitere gute Nachricht kam aus einer ungewöhnlichen Ecke: Die englische Sicherheitsfirma G4S, ein großer Anbieter von Wertdiensten und Geldtransport, will eine Crypto-Custody-Lösung anbieten. Damit könnte vor allem für institutionelle Anleger der Einstieg in den Markt erleichtert werden, war die sichere Verwahrung der Kryptos doch immer noch eine hohe Hürde.

Beruhigt hat sich die Lage rund um die Stablecoin Tether. Diese hat die Dollarparität so gut wie erreicht, ist also wieder im Normalzustand angekommen. Dazu bedurfte es aber eines stärkeren stabilisierenden Eingriffs: Die ausgebende Firma Tether Ltd. hat offenbar Tether-Token im Gegenwert von rund 500 Millionen Dollar eingelöst und dann vernichtet. So ähnlich handeln auch Aktiengesellschaften bei Aktienrückkaufprogrammen – und hier scheint es gewirkt zu haben.

 

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