Illiquiditätsprämie häufiger genutzt / Studie „Pension Risk Management und Anlage von Pensionsvermögen 2018“ von Willis Towers Watson

 

Pensionsanleger haben ihre Anlagestrategie unter dem Druck des anhaltenden Niedrigzinsumfelds angepasst und sehen sich mit den neuen Asset-Allokationen auch für die Zukunft gut aufgestellt, wie Willis Towers Watson in einer aktuellen Studie zeigt. Die befragten Unternehmen investieren ihre Pensionsvermögen zu 63 Prozent in Renten (2017: 69 Prozent), zu 17 Prozent in Aktien (2017: 20 Prozent) und zu 20 Prozent in Immobilien, Alternatives und Kasse (2017: 11 Prozent). Durch eine insgesamt höhere Diversifikation und die verstärkte Hinzunahme alternativer Anlagen sind die erwarteten Portfoliorenditen über den Zehnjahreshorizont im Vergleich zu 2017 im Schnitt um 0,5 Prozent gestiegen. Dies ergibt die Studie „Pension Risk Management und Anlage von Pensionsvermögen 2018“ der Unternehmensberatung Willis Towers Watson.

„Die Portfolien wurden weiter diversifiziert und insbesondere illiquide alternative Anlageklassen stärker berücksichtigt. Das ist angesichts des weiterhin niedrigen zukünftigen Renditeumfelds sinnvoll und notwendig“, sagt Nigel Cresswell, Leiter Investmentconsulting bei Willis Towers Watson, Frankfurt. Cresswell betont: „Insgesamt sind die Anleger damit besser aufgestellt auch in Zukunft auskömmliche Renditen zu erwirtschaften. Allerdings müssen die Diversifizierung und die stärkere Berücksichtigung illiquider Anlageklassen konsequent weiterverfolgt werden“. Cresswell gibt zu bedenken: „Die prognostizierten Renditen sind zwar deutlich gestiegen. Dennoch stellt sich bereits heute die Frage, ob die aktuellen Portfoliopositionierungen zur Erzielung des Rechnungszinses ausreichen werden.“

Willis Towers Watson hat 36 Pensionsanleger (CTA, Pensionskassen, Versorgungswerke und Zusatzversorgungskassen) mit insgesamt 124 Mrd. Euro Pension Assets detailliert zu ihrer Anlagestrategie und Asset-Allokation befragt und die Angaben getrennt nach Anlegergruppen ausgewertet. Besonders Pensionsvermögen regulierter Anleger werden stärker in alternative Anlagen und Immobilien angelegt (+ 5 Prozent), die Allokation in Anleihen wurde hingegen zurückgefahren (- 2 Prozent). Innerhalb der alternativen Anlagen ist der Anteil an illiquiden Anlagen deutlich gestiegen (+ 24 Prozent).

Illiquide Kreditstrategien auf dem Vormarsch

Das größte Volumen innerhalb der Allokation in alternative Anlagen ist der Studie nach weiterhin Private Equity (36 Prozent). Illiquide Kreditstrategien wie etwa die direkte Unternehmensfinanzierung (Direct Lending) haben stark zugenommen (+ 11 Prozent). „Pensionsanleger verfügen über einen sehr langfristigen Anlagehorizont – daher ist es absolut sinnvoll, den Renditevorteil der illiquiden Anlagen zu nutzen“, erläutert Tobias Bockholt, Senior Investment Consultant bei Willis Towers Watson. „Wir erwarten, dass künftig weitere Pensionsanleger ihre Asset-Allokation anpassen und noch stärker auf illiquide Anlagestrategien setzen werden. Der Druck, auskömmliche Erträge zu erwirtschaften, bleibt weiterhin hoch. Da illiquide Anlagestrategien allerdings im Vergleich zur klassischen Anlage in Staats- und Unternehmensanleihen relativ neu sind, stehen die Portfolio-Manager zusätzlich vor der Aufgabe, Erklärungs- und Überzeugungsarbeit in den teils fachfremd besetzten Entscheidungsgremien zu leisten“, führt Bockholt weiter aus.

Hintergrundinformationen zur Studie

Für die Studie „Pension Risk Management und Anlage von Pensionsvermögen 2018“ wurden im Sommer 2018 Entscheider in zahlreichen Unternehmen mit mittleren bis großen Pensionsvermögen aus Deutschland befragt. Das Planvermögen der Studienteilnehmer beläuft sich auf insgesamt 124 Mrd. Euro. Damit gibt die Studie wertvolle Hinweise zum Anlageverhalten der Unternehmen im gegenwärtigen Pensions- und Kapitalmarktumfeld. Eine kurze Ergebnisübersicht ist hier verfügbar. Der ausführliche Studienreport ist auf Anfrage bei Willis Towers Watson erhältlich.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

WillisTowersWatson, Eschersheimer Landstraße 50, D-­60322 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 1505 5119 , www.willistowerswatson.com