Anleger stecken aktuell in einer großen Zwickmühle: Die Aktienmärkte waren zuletzt über einen längeren Zeitraum im Sinkflug (das vierte Quartal war das schlechteste seit der Finanzkrise 2008), die Leitzinsen in Europa liegen seit März 2016 unverändert bei 0 Prozent und die Nachrichtenlage mit weiterhin schwelendem Handelskrieg, Zuspitzung beim Brexit und angespannter Lage in Italien lässt viele Anleger skeptisch auf die weitere Entwicklung der Märkte schauen.

Zu Recht? Was wären überhaupt die Alternativen?

Nach Ansicht von Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Hamburger Sutor Bank, gilt gerade jetzt: „Anleger sollten ein vernünftiges Risiko-Rendite-Profil wählen und in unruhigen Zeiten entspannt bleiben. Rendite kann man nicht herzaubern und auch nicht um jeden Preis erzwingen.“ Wer jetzt panisch Aktien verkaufe, manifestiere seine Verluste und würde den Aufstieg verpassen, der sicher wiederkomme. Wer mit dem Gedanken spiele, sich von Anleihen mit aktuell niedriger Rendite zu trennen, müsse sich fragen, was die mögliche Alternative sei: „Sicher, Staatsanleihen in Argentinien bringen über 9 Prozent Rendite; die Ukraine bietet sogar mehr als 10 Prozent in US-Dollar, und 10-jährige griechische Anleihen rentieren immerhin mit rund 4,2 Prozent. Aber will man das wirklich?“ Auf dem Konto jedoch drohen negative Zinsen und das Geld wird zudem vom „unsichtbaren Feind“ – der Inflation – langsam, aber stetig „gefressen“.

Die Maßgabe heißt nach Meinung von Lutz Neumann: möglichst breit diversifizieren. Nicht nur Aktien aus Deutschland, sondern weltweit. Anleihen ja, aber keine exoti¬schen. Europäische Unternehmensanleihen mit Laufzeiten von maximal 5 Jahren und Renditen zwischen 1,5 und 3,0 Prozent würden aktuell für Stabilität sorgen.

Die starken Verluste der Aktienmärkte, insbesondere des DAX, hält Lutz Neumann für nicht gerechtfertigt. Auf der einen Seite mag vor allem die Diskussion um drohende Handelskonflikte übertriebene Ängste schüren: „Die deutsche Wirtschaft ist besonders stark vom Handel abhängig.“ Aber auch das Erreichen bestimmter Kursmarken dürfte einen guten Teil zu den DAX-Verlusten beigetragen haben: „Ein Großteil der zwischenzeitlichen Kursrückgänge am Aktienmarkt ist gar nicht vor dem Hintergrund von Fakten, sondern allein aufgrund des Erreichens von Kursmarken, die vorher einem Computer vorgegeben wurden, entstanden“, sagt Lutz Neumann.

 

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