Dienstagabend lehnte das Unterhaus den Vertrag von Theresa May erneut ab.

 

Stephanie Kelly, Senior Political Economist von Aberdeen Standard Investments, kommentiert das Votum des britischen Parlamentes:

„Diese Abstimmung war bereits zum Scheitern verurteilt, bevor sie überhaupt stattgefunden hat. Denn DUP und European Research Group (Zusammenschluss der Brexit-Hardliner im Parlament) haben von vornherein klargestellt, dass sie den neuen Vorschlag nicht unterstützen würden. Das Pfund Sterling dürfte in den kommenden Tagen volatil bleiben, da für die Investoren noch die Entscheidungen ausstehen, ob das Parlament auch gegen einen No Deal-Brexit stimmen wird und ob Artikel 50 verlängert werden soll.

Es ist davon auszugehen, dass das Parlament mit großer Mehrheit den No Deal-Brexit ablehnt. Damit sind dann bis Ende der Woche die Voraussetzungen für die Annahme einer Verlängerung von Artikel 50 geschaffen. Das Pfund sollte sich in diesem Szenario gut entwickeln, da das technische Risiko eines No Deal nachlässt.

Die interessante Frage ist, wie lange die Verlängerung ausfallen und welche Konditionen die EU, wenn sie überhaupt zustimmt, verlangen wird, da der Aufschub einer einstimmigen Zustimmung in Brüssel bedarf. Dies wird die Reaktion des Marktes beeinflussen.

Eine weitere Volatilität des Pfunds ist während der Verlängerungsperiode wahrscheinlich, da die britische Politik in dieser Zeit mit einer möglicherweise bedeutenden Neuausrichtung konfrontiert ist und das Potenzial für eine weitere Abstimmung besteht. Insbesondere eine Parlamentswahl würde eine Herausforderung für Investoren darstellen: Während eine Labour-Regierung wahrscheinlich einen weicheren Brexit verfolgen würde, bereitet deren verstaatlichungspolitische Agenda vielen Investoren Sorgen.“

 

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