Marktkommentar von Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel

 

Die Angst vor einer weiteren Eskalation im Handelskonflikt zwischen China und den USA sowie vor einem möglichen Übergreifen auf Europa hat die globalen Börsen nach wie vor fest im Griff. Aktien, Ölpreis, der chinesische Yuan und sogar der US-Dollar geben zum Teil deutlich nach. Gefragt sind hingegen die vermeintlich sicheren Häfen, wie der Schweizer Franken, Gold und Bundesanleihen – deren Rendite bei 10-jähriger Laufzeit wieder in den negativen Bereich abgetaucht ist. Angesichts der Ankündigung des Treffens zwischen den Präsidenten Xi und Trump auf dem G20-Gipfel Ende Juni in Osaka ist vorher kaum mit einem Durchbruch bei den Handelsgesprächen zu rechnen. Die in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden Daten zur April-Industrieproduktion in China, die im März mit einem Anstieg um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich überraschten, und in den USA geraten dabei in den Hintergrund. Auch die BIP-Wachstumsraten für das erste Quartal in Deutschland und der Eurozone werden nur eine Randnotiz wert sein, beziehen sich die Angaben doch allesamt auf die Zeit vor dem Scheitern der Konsultationen. Je länger die Verunsicherung anhält, umso deutlicher werden die Bremseffekte für die globale Konjunktur spürbar. Das dürfte die Stimmung der Anleger vorerst weiter belasten.

 

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