Interview mit Michael Wahab, CrowdDesk GmbH, Teamleiter LDUG

 

wmd-brokerchannel: Nun bietet die erste Crowdinvesting-Plattform erstmals einen Alternativen Investmentfonds (AIF) zur digitalen Zeichnung an. Welche Vorteile ergeben sich dadurch für Anleger gegenüber einer analogen Zeichnung?

Michael Wahab: LeihDeinerUmweltGeld.de bietet damit Investitionsmöglichkeiten für die Anlegerinnen und Anlegern, die selbstständig und selbstbestimmt eine Investitionsentscheidung treffen wollen. Diese Zielgruppe agiert unabhängig von Zeit und Ort. Und für sie bieten wir ein Finanzprodukt – in diesem Fall den ersten AIF von Ökorenta – direkt und unmittelbar zur digitalen Zeichnung. Gleichzeitig will ich betonen, dass die klassische Finanzberatung ein wichtiger Bestandteil ist und ein Komplementär zu digital angebotenen Finanzprodukten bleibt. Aber die Möglichkeit, Finanzprodukte online zu zeichnen, bietet digitalaffineren Investoren die Chance, dass nun auch bei einem AIF zu tun.

Ist ein AIF an bestimmte Kriterien gebunden, um über die CrowdDesk-Software digital offeriert werden zu können?

Michael Wahab: Grundsätzlich nicht. Über die CrowdDesk-Software können sowohl Vermögensanlagen, Wertpapiere und AIFs vermittelt werden. Welche Finanzprodukte darüber angeboten werden, entscheidet der Vermittler und dessen Lizenz. Derzeit gibt es allerdings noch wenige Emissionshäuser, die den vollständig digitalisierten Finanzvertrieb für sich nutzen. Die meisten Initiatoren prüfen diese Option noch intensiv. Dort herrscht noch eine gewisse Skepsis gegenüber der digitalen Zeichnungsstrecke. Was noch nicht zu allen durchgedrungen ist: Wir bilden den Zeichnungsschein lediglich digital nach. Inhaltlich ändert sich daran nichts.

Welche Vorteile haben Emissionshäuser und Vertrieb, AIFs über Crowdinvesting-Plattformen anzubieten?

Michael Wahab: Für Emissionshäuser ergibt sich durch den digitalen Vertrieb ein zusätzlicher Vertriebskanal. Damit geht eine höhere Reichweite, schnellere Kapitalakquise und die Erschließung einer neuen Zielgruppe einher, die die Emissionshäuser auf dem analogen Weg nicht unbedingt erreichen würden. Dazu gehören z. B. die bereits angesprochenen digitalaffinen Anleger. Darüber hinaus haben Emissionshäuser eine enorme Zeit- und Kostenersparnis. Denn wir haben gesehen, dass etwa 10 bis 20 Prozent der händisch ausgefüllten Formulare fehlerhaft sind. Das beginnt bei lückenhaften Adressen und geht weiter bis zu fehlenden Personalausweiskopien. Diese Fehleranfälligkeit wird durch den digitalen Zeichnungsprozess vollständig ausgemerzt.

Ähnlich wie bei den Emissionshäusern ist es auch hier eine zusätzliche Möglichkeit Finanzprodukte zu vermitteln und Investoren zu akquirieren. Denn für den Vertrieb ergibt sich – wenn sie beispielsweise CrowdDesk PRO nutzen – die Möglichkeit, mehr Reichweite zu schaffen. Durch das Internet sind Vermittler nicht mehr nur auf ein bestimmtes Gebiet festgelegt. Sie können bundesweit aktiv sein. Durch diese neu hinzugewonnene Reichweite kann es auch mehr Investitionen geben. So ergeben sich Zeit- und Kostenersparnisse, weil Vermittler nicht mehr darauf angewiesen sind, ständig zu Reisen. Damit einhergehend können Finanzvermittler durch Online-Marketing-Maßnahmen eine wesentlich kostengünstigere Ansprache sicherstellen. Außerdem ist eine Website, auf der sich eine digitalen Finanzanlage befindet, 24 Stunden an sieben Tagen die Woche erreichbar. Hier kann kein normaler Arbeitsalltag mithalten.

Rechnen Sie mit weiteren AIFs über Crowdinvesting-Plattformen?

Michael Wahab: Wir sind fest davon überzeugt, dass AIFs – aber auch generell prospektierte Finanzprodukte – im kommenden Jahr vermehrt über Crowdinvesting-Plattformen oder den digitalen Zeichnungsweg angeboten werden. In diesem Jahr haben wir dahingehend schon die ersten Entwicklungen gesehen. Emissionshäuser und Vertrieb stellen sich zunehmend für die Zukunft auf. Sie wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen. Andererseits beobachten wir auch bei den Anlegern den Drang danach, sich selbstbestimmt und unabhängig zu informieren, was natürlich ideal über das Internet funktioniert. Wir sind also guter Dinge, dass sich 2020 bei diesem Thema viel tut.

 

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