Interview FinanzBusinessMagazin Ausgabe “Vertriebserfolg 2020” mit Daniel Kappes, Geschäftsführer , CEO Lawtechgroup GmbH

 

FBM: Was bieten Sie in diesem Jahr an Dienstleistungen die für Makler interessant sind?

Daniel Kappes: Wir bieten die Rückabwicklung von Versicherungspolicen (britischer Versicherer), die Rückabwicklung von Arztpraxisfinanzierungen und Rückabwicklung von Schweizer Steuervermögen. Denn die Kick Backs an Schweizer Banken und Vermögensverwalter waren unzulässig, davon sind ca. 135.000 deutsche Kunden mit Selbstanzeige betroffen. Des Weiteren bieten wir den Ankauf von Ansprüchen aus Versicherungsverträgen, beim Mercedes Diesel Abgasskandal Schadensersatz und Rückabwicklung und offerieren eigene Produkte. Diese erzielen Rendite im Niedrigzinsumfeld mit Prozesskostenfinanzierung. Wir emittieren die ersten Prozesskostenanleihen in Europa mit kurzer Laufzeit und attraktivem Coupon. In der ersten Version als klassisches Papier mit Wertpapierkennnummer im Rahmen einer Teilinhaberschuldverschreibung mit dem Namen „Lawtechgroup Litigation Bond I“. Die zweite Ausbaustufe wird ein vollständig digitales Papier auf Blockchain-Basis sein. Damit sind wir europaweit einzigartig in der digitalen Finanzierung von Rechtsstreitigkeiten. Mit unseren Partnern Deutsche Börse Venture Network und CASHLINK aus Frankfurt haben wir hier ein nennenswertes Projekt im Rahmen der digitalen Finanzprodukte auf die Beine gestellt, auf welches wir sehr stolz sind und die BaFin sicherlich erfreuen wird. Im Angebot haben wir nun attraktive Produkte für die Kapitalanlage institutioneller als auch Publikumsanleger, welche keine Korrelation mit klassischen Finanzprodukten hat.

FBM: Sie empfehlen Vermittlern ihre Kunden auf eine Rückabwicklung britischer Policen anzusprechen. Was sind die dafür interessantesten Konstellationen?

Daniel Kappes: Die interessantesten Konstellation sind langlaufende Auszahlpläne. Kunden, welche damals Auszahlungen beantragt hatten haben im Regelfall Anspruch auf alle in der Zukunft liegenden Auszahlungen. Dies ist eine gute Grundlage, um diese zukünftigen Einmalauszahlungen als Einmalbeitrag jetzt schon (abgezinst) einzufordern. Ein Beispiel aus dem November 2019: Rückkaufswert der Police 192.000 EUR – Zahlung der Versicherung knapp 2,0 Mio EUR – Im Vorfeld hatte die Versicherung dem Kunden bereits mitgeteilt, dass er nur den Rückkaufswert erhält.

FBM: Wie häufig haben Sie vor Gericht Erfolg und was haben Policen-Inhaber davon?

Daniel Kappes: Wir haben fast immer Erfolg vor Gericht (ca. 89%). Der Verfahren gehen im gerichtlichen Bereich positiv aus. Unser Geschäft beruht natürlich auf der Übernahme von Risiken, deshalb verlieren wir mitunter auch mal. Das ist zwar ärgerlich aber Teil unseres Geschäftes. Wichtig ist, das der Kunde auch bei einem Negativausgang keinerlei Kosten zu tragen hat. Das gesamte Risiko wir von uns übernommen. Policen-Inhaber tragen keinerlei Risiko und bekommen bestenfalls eine sehr ordentliche Zusatzzahlung auf Ihren Rückkaufswert.

FBM: Wie lange dauert es ab der Einreichung der Vertragsunterlagen bis zur Auszahlung der Versicherung?

Daniel Kappes: Ich wäre froh, wenn ich diese Frage pauschal beantworten könnte. Leider ist das Geschäft sehr dynamisch. Auszahlungszeiträume variieren. Mitunter ist die Liquiditätslage des Versicherers oder steuerliche Thematiken eine nicht zu unterschätzende Variable. Im groben kalkulieren wir mit 11,8 Monaten. Es gibt im außergerichtlichen Bereich aber auch Policen, die innerhalb einer Woche abgewickelt werden. Das schnellste war nur 72 Stunden nach erfolgtem Widerruf mit dem Geldeingang auf dem Kundenkonto. Die Längste Abwicklung dauerte über zwei Jahre.

FBM: Welche Policen sind für eine Rückabwicklung für Sie am interessantesten?

Daniel Kappes: Wir bearbeiten gerne Policen von Clerical Medical, was auch unsere Stärke ist mit über 600 Verfahren. Natürlich nehmen wir grundsätzlich gerne auch hochvolumige Policen.

FBM: Was bieten Sie Vertriebspartnern an und wie unterstützen Sie Vermittler in der Beratung?

Daniel Kappes: Wir bieten Vermittlern an, relevante Policen kostenfrei für Ihre Kunden zu überprüfen und finanzmathematisch zu berechnen. Wenn sich ein Mehrertrag kalkulieren lässt, kann der Vermittler sodann die Unterlagen bei seinem Kunden unterzeichnen lassen. Nachdem der Fall abgewickelt ist, erhält er eine Provision von uns, welche sich prozentual am Mehrwert generiert.

FBM: Was schätzen Vermittler bei Ihnen besonders?

Daniel Kappes: Wir geben dem Vermittler eine Selektionsliste für seinen Bestand. Anhand dieser Liste kann er die „erfolgversprechendsten“ Policen selektieren. Auf dieser Selektionsliste stehen Versicherungsgesellschaften, Tarifnamen und Abschlussjahre bei denen sich ein Widerspruch besonders lohnt. Bei größeren Vertriebspartner oder Privatbanken selektieren wir gemeinsam den Versicherung oder Beteiligungsbestand. Sie erhalten ein Bestandsrating bzgl. Widerrufes. Dies ist auch ein gutes Asset in der Bestandsbewertung bei späterer Veräußerung.

Weiterhin haben wir Verfahren entwickelt, mit welchen Makler stringent im Rahmen der DSGVO anonym Kundenverträge prüfen können. Der Makler sollte wenig Aufwand haben und sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Ich möchte noch einmal betonen das die bereicherungsrechtliche Rückabwicklung in fachgerechte Hände gehört. Leider hat der Markt hier Tiefschläge erfahren, welche durch Unprofessionalität und Gier ausgelöst wurden. Wir sind Partner im Deutschen Börse Venture Network, Mitglied im Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, dem KI (Künstliche Intelligenz) Bundesverband und der European Legal Tech Association ELTA. https://lawtechgroup.de/

Verantwortlich für den Inhalt:

Lawtechgroup GmbH, Promenadeplatz  11, 80333 München, Tel: +49(089) -215 429 72, Fax: +49(089) – 215 429 73 , info@clerical-widerruf.de, www.clerical-widerruf.de