Deutsche Bank Research erwartet einen vorübergehenden Dämpfer für Preise und Mieten in Deutschland. Langfristig dürften besonders Wohnimmobilien aber begehrt bleiben.

 

Die Unsicherheit am deutschen Immobilienmarkt nimmt zu – mit spürbaren Folgen für die Preise. Das ist der Tenor des neuen Deutschland-Monitors von Deutsche Bank Research. In ihrer Veröffentlichung machen Marc Schattenberg und Jochen Möbert aber auch Hoffnung: Mittelfristig sollten Immobilien weiter als sicherer Hafen gelten, so ihre Einschätzung.

Flaute im Neubau

Nach Ansicht der Volkswirte droht in der ersten Jahreshälfte ein „wohl nie da gewesener Einbruch“. Ihre Befürchtung: „Auch auf den Baustellen, auf denen noch gearbeitet wird, dürften zusätzliche Komplikationen auftreten. Zum einen sind krisenbedingt weniger Fachkräfte verfügbar. Zum anderen bedeutet die Unterbrechung von Lieferketten, dass Ersatz- und Verschleißteile fehlen, wodurch Maschinen und Fahrzeuge nicht voll ausgelastet werden können.“

Zurückgehende Nachfrage

Angesichts der allgemeinen Verunsicherung dürften viele Haushalte zunächst einmal in den Krisenmodus schalten und sich verstärkt um Job- und Existenzsicherung kümmern: „Die Bereitschaft umzuziehen und zu bauen dürfe damit erst einmal kräftig zurückgehen“, so Schattenberg und Möbert. Damit dürften die Mieten im Bestand kurzfristig größtenteils stabil bleiben. Was professionelle Großvermieter angehe, wären Mieterhöhungen zum jetzigen Zeitpunkt „mit einem beachtlichen Reputationsrisiko“ verbunden.

Büromarkt könnte unter Homeoffice-Lösungen leiden

Besondere Aufmerksamkeit widmen die Volkswirte in ihrer Studie dem Büroimmobilienmarkt. Die Corona-Krise werfe die Frage auf, ob die verstärkte Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Homeoffice dauerhaft die Nachfrage nach Büroraum reduziere: „Je länger die Krise dauert, desto normaler und vermutlich auch effizienter wird die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen Teams über die Distanz hinweg“, geben Schattenberg und Möbert zu bedenken.

Was passiert langfristig?

„In der Corona-Krise könnte es zu einer W-förmigen und damit langwierigen wirtschaftlichen Erholungskurve kommen“, schreiben die Autoren. Zugleich machen sie deutlich: „Die gute Nachricht für Immobilieninvestoren lautet, dass solange die Krise andauert auch die Flucht in Sicherheit anhält und damit Immobilien zumindest relativ zu anderen Anlageklassen begehrt bleiben dürften.“ Mit anderen Worten: Langfristig dürften Immobilen weiterhin als Betongold gelten.

 

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