Rund zwei Milliarden Euro sind verschwunden: Das einstige Börsen-Wunderkind Wirecard steht am Abgrund, die nächste große Skandalgeschichte eines deutschen Unternehmens könnte derzeit geschrieben werden.

 

Besonders hart trifft es jedoch die Inhaber von Wirecard-Aktien: Viele Milliarden Euro hat der Kurssturz von 100 auf unter 20 in nur drei Börsentagen die Anleger gekostet. Nach Ansicht der Sutor Bank könnte der Fall der Aktie weiter anhalten und dürfte die Volatilität hoch bleiben. Nicht alles was glänzt, ist dauerhaft Gold, stellt die Sutor Bank fest. Bei besonders „schönen“ Börsengeschichten gelte es Vorsicht walten zu lassen. Der Blick in die Vergangenheit zeigt: Nicht nur Geschichte, sondern auch Geschichten wiederholen sich.

Als Lösungsanbieter für den elektronischen Zahlungsverkehr besetzt Wirecard ein wichtiges Zukunftsthema. Die Aussicht, bei einem neuen „big player“ der Technologie-Industrie dabei zu sein, wirkte elektrisierend. Von einem „Pennystock“ Anfang der 2000er-Jahre (damals noch unter dem Namen des Vorgängerunternehmens) stieg der Wirecard-Kurs auf über 180 Euro im Jahr 2018. Es zeigte sich: Viele Anleger lassen sich häufig von Stimmungen mitreißen, doch auch Experten können mit Bewertungen falsch liegen. Nun geht es rasant bergab mit dem Wirecard-Kurs. Um Risiken zu minimieren hilft daher eine breite Streuung von Werten. Das zeigt auch die DAX-Entwicklung: Während der Kurs der Wirecard-Aktie in den letzten Tagen stark einbrach, konnte sich der DAX leicht im Plus behaupten.

Ein Blick in die Historie zeigt eine andere „Märchengeschichte“, die zunächst ähnlich euphorisch wie Wirecard verlief: EM.TV. Das 1989 gegründete Medienunternehmen ging 1997 an die Börse, es folgte ein großes Kursfeuerwerk, das den Kurs vom Ausgabepreis unter 40 Cent zwischenzeitlich bis über 100 Euro trieb. Die Aussicht, an der Entwicklung eines besonderen Börsenstars beteiligt zu sein, ließ bei vielen Anlegern alle Vorsicht fahren. EM.TV war zeitweise mehr wert als die Lufthansa. Auch Wirecard war bereits an der Lufthansa mit Blick auf die Börsenkapitalisierung vorbeigezogen. EM.TV fiel schließlich tief durch Missmanagement, hinzu kam die Veröffentlichung geschönter Zahlen.

Der Ausgang bei Wirecard ist noch offen. Doch es gilt stets wachsam zu bleiben: Die nächste große Geschichte kommt bestimmt.

 

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