Wer hätte voraussehen können, dass die Wirtschaftssysteme rund um den Globus im ersten Halbjahr 2020 durch eine globale Pandemie weitgehend zum Stillstand kommen würden und sich die Märkte so schnell wieder erholen?

 

Im Halbjahres-Investment-Ausblick für 2020 von J.P. Morgan Asset Management geben Karen Ward, Chief Market Strategist EMEA, und Tilmann Galler, globaler Kapitalmarktstratege, eine Einschätzung der Situation an den Kapitalmärkten bis Ende des Jahres.

Demnach war die politische Reaktion zwar sehr lobenswert, die beiden Experten sind jedoch der Meinung, dass die Erwartung des Marktes an die Erholung, wie sie sich im Juni zeigte, zu optimistisch sei. Dabei gehen sie nicht davon aus, dass die Menschen ihr Verhalten dauerhaft ändern werden – denn Menschen seien nach wie vor soziale Wesen. Die Rückkehr zur Normalität dürfte nur etwas länger dauern.

Eine kurze Zusammenfassung des Halbjahres-Investment-Ausblicks von J.P. Morgan Asset Management:

  • Anfang Juni preisten die Märkte eine V-förmige Erholung nach der pandemiebedingten Rezession ein. Wir gehen allerdings von einer zögerlichen Erholung aus, die mehrmals ins Stocken geraten könnte. Die extrem niedrigen Zinsen werden hilfreich sein, doch Arbeitslosigkeit und der Schuldenabbau bei Unternehmen könnten das Wachstum bremsen.
  • Das Ausmaß kurzfristiger Unsicherheit sowie die Möglichkeit eines Anstiegs politischer Risiken im Vorfeld der Wahlen in den USA, könnten zudem weitere Marktvolatilität auslösen.
  • Der Ausblick für einzelne Marktsektoren hängt vom Verlauf der Pandemie ab. Eine Stilrotation in zyklische und von der Krise besonders schwer betroffene Sektoren ist nur dann wahrscheinlich, wenn eine vollständige und nachhaltige Wiederaufnahme der Wirtschaftsaktivität gelingt. Ohne medizinische Lösung ist das jedoch nur schwer vorstellbar. Gegenwärtig ist es deshalb aus unserer Sicht am sinnvollsten, flexibel zu bleiben, den Schwerpunkt auf Qualität zu legen und ESG-Risiken im Auge zu behalten.
  • Das Erzielen ordentlicher Erträge mit geringen Risiken wird für ertragsorientierte Anleger immer schwieriger. Zumindest partiell lässt sich das Eingehen zusätzlicher Risiken durch die Nutzung einer breiteren Palette von Anlageklassen zum Aufbau eines gut diversifizierten Portfolios abfedern. Investitionen in weniger liquiden Marktsegmenten wie Immobilien und Infrastruktur können helfen.
  • Es wird immer unwahrscheinlicher, dass Staatsanleihen aus Industrieländern ihre übliche Rolle weiter übernehmen können, Erträge zu liefern und in Phasen von Marktturbulenzen Portfolios zu schützen. Anleger müssen zunehmend von der üblichen Portfolioaufteilung Abschied nehmen und sich stärker mit alternativen Anlagen und flexiblen festverzinslichen Strategien befassen.

 

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