Umsatz legt in allen Sparten zu / Hohe Widerstandskraft durch Digitalisierung und Kapitalstärke / Umfangreiche Angebote für Kunden in der Corona-Zeit
Die Allianz Deutschland hat im ersten Halbjahr 2020 trotz der schwierigen Rahmenbedingungen aufgrund der Corona-Pandemie robuste Geschäftsergebnisse erzielt. Der Umsatz stieg in allen drei Versicherungssparten leicht um insgesamt 1,7 Prozent auf 22,4 (Vorjahr: 22,0) Milliarden Euro. Nach einem deutlichen Rückgang im Neugeschäft während der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen zeichnet sich bereits wieder ein Aufwärtstrend ab.
„Wir haben in diesen schwierigen Wochen eine hohe Widerstandskraft bewiesen“, sagt Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG. „Ein großer Vorteil war, dass wir digital sehr gut vorbereitet sind und unsere Mitarbeiter aus dem Homeoffice heraus sowie unsere Vertreter mit Videoberatung und per Telefon weiterhin für unsere Kunden da sein konnten. Ich danke allen Mitarbeitern und Vertretern für ihren außergewöhnlichen Einsatz in diesen herausfordernden Zeiten.“
In der Spitze haben rund 90 Prozent der Mitarbeiter der Allianz Deutschland von zu Hause gearbeitet. Auch die rund 8200 Vertreter der Allianz haben ihre Kunden digital beraten und konnten Tarifänderungen sowie Vertragsabschlüsse digital durchführen. Inzwischen bieten mehr als 90 Prozent der Vertreter Onlineberatungen an, von Anfang März bis Mitte Mai ist die Nutzung durch Kunden und Vertreter um 66 Prozent gestiegen.
Großes Vertrauen der Kunden in die Allianz Deutschland
„Die Kunden werden durch die Erfahrungen in der Corona-Zeit sehr viel offener für den digitalen Austausch“, sagt Röhler. „Das haben wir in vielen Bereichen unseres Unternehmens gesehen.“ So haben sich auch die Zugriffszahlen auf die Webseite allianz.de deutlich erhöht: Im zweiten Quartal stiegen sie um zwölf Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres.
Die Allianz Deutschland hat sehr schnell auf die Bedürfnisse der Kunden in der Krise reagiert. Auf einer Corona-Sonderseite auf allianz.de hat das Unternehmen frühzeitig zu wichtigen Fragen rund um die Pandemie informiert – vom Versicherungsschutz für Urlauber, die im Ausland auf ihre Rückreise warten mussten, bis hin zu Stundungsmöglichkeiten der Versicherungsbeiträge. Auch wurden spezielle Angebote gemacht wie etwa ein kostenloser Kinder-Unfallschutz.
Seit Beginn der Pandemie führt das Unternehmen wöchentlich eine Umfrage zu verschiedenen Themen rund um Corona durch. Mehr als 90 Prozent der Allianz Kunden geben dabei an, dass die Allianz die Corona-Zeit gut überstehen wird und bewerten das Unternehmen damit als krisenfestesten Versicherer. Zudem zeichnete mediaworx die Allianz als besten Versicherer für kundenorientierte Krisenkommunikation aus.
Schaden- und Unfallversicherung startet Privatschutz
In der Schaden- und Unfallversicherung ist in den ersten sechs Monaten des Jahres der Umsatz um 1,0 Prozent auf 6,7 (6,7) Milliarden Euro leicht gewachsen. Die Corona-Pandemie hatte dabei deutliche Auswirkungen auf die einzelnen Geschäftsbereiche. So machte sich in der Kfz-Versicherung etwa der Rückgang der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland im Neugeschäft bemerkbar, die Nachfrage nach Arbeits- und Vertragsrechtsschutzversicherungen stieg hingegen merklich an. Insgesamt verringerten sich die Neu- und Mehrbeiträge gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent. Sehr erfreulich entwickelt sich in der Autoversicherung die Kooperation mit dem ADAC.
Mit der Corona-Pandemie hat die Allianz Deutschland ihren Kunden in der Kfz-Versicherung eine sofortige Prämienrückerstattung angeboten, wenn sie in diesem Jahr deutlich weniger fahren als geplant. Bisher haben nahezu 60.000 Kunden eine Rückzahlung erhalten. Auch bei der Betriebsschließungsversicherung hat das Unternehmen den Kunden in einer äußerst schwierigen Lage geholfen. „Obwohl nach unserer Auffassung kein Versicherungsschutz aus der Betriebsschließungsversicherung besteht, stellt die Allianz Deutschland mit dem ,bayerischen Modell‘ den betroffenen Hotel- und Gastronomiebetrieben bundesweit einen höheren zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung. Und zwar schnell und unkompliziert. 75 Prozent der betroffenen Kunden haben das Angebot bereits angenommen“, so der Vorstandsvorsitzende.
In Zusammenarbeit mit Politik und Verbänden denkt die Allianz zudem darüber nach, wie künftig eine Absicherung im Pandemiefall im Rahmen zum Beispiel einer Private Public Partnership organisiert werden könnte. Röhler erläutert: „Wir glauben, dass dafür ein übergreifender europäischer Rahmen sinnvoll sein könnte. Die Umsetzung sollte dann aber lokal erfolgen und muss an den länderspezifischen Kontext angepasst sein. Wir beteiligen uns aktuell an den konstruktiven Diskussionen mit den relevanten Interessenvertretern über eine konkrete Ausgestaltung.“
In der ersten Jahreshälfte 2020 ist außerdem der neue Privatschutz an den Start gegangen. Mit der Kfz-Versicherung und dem Privatschutz hat die Allianz Deutschland nun alle wichtigen Produkte für den Privatkunden auf das Allianz Kundenmodell umgestellt. „Diese vereinfachte Produktarchitektur bringt für den Kunden vor allem mehr Transparenz und eine deutliche Erweiterung der Deckung“, betont der Vorstandsvorsitzende. „Der Privatschutz, der unter anderem Haftpflicht, Hausrat, Wohngebäude, Rechtsschutz und Unfall beinhaltet, war bereits in seiner ersten Fassung sehr erfolgreich und ist zwischen 2013 und 2019 jährlich um fast zwölf Prozent gewachsen. Daran knüpfen wir jetzt an. Im ersten Halbjahr 2020 konnten wir bereits mehr als 70.000 Policen des neuen Privatschutz verkaufen“,so Röhler.
Finanzstärke in der Lebensversicherung kommt Kunden zugute
Die Altersvorsorge hat auch und gerade in der Corona-Zeit bei den Deutschen nach wie vor einen wichtigen Stellenwert. Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung erhöhten sich leicht um 1,6 Prozent auf 13,8 (13,6) Milliarden Euro. Das Neugeschäft litt über mehrere Monate unter einer durch Corona bedingten Zurückhaltung der Vorsorgesparer und sank um rund 13 Prozent. Doch auch hier zeigt sich bereits wieder eine Erholung. Um ihren Kunden in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit eine flexible Reaktion auf finanzielle Herausforderungen zu ermöglichen, hat Allianz Leben die bestehenden Möglichkeiten zur Stundung der Versicherungsbeiträge noch einmal deutlich ausgeweitet. Insbesondere im April haben Kunden dieses Angebot angenommen.
Was sich in der unsicheren Lage im ersten Halbjahr erneut gezeigt hat: Herzstück aller Angebote von Allianz Leben ist ein starkes Sicherungsvermögen. Röhler: „Mit diesem hocheffizienten, stabilisierenden Element können wir die Schwankungen an den Kapitalmärkten entsprechend ausgleichen.“ Hinzu kommt ein langfristiger Anlagehorizont mit gut planbaren Ein- und Auszahlungen.
Auch Produktinnovationen wie die PrivateFinancePolice kommen bei den Kunden gut an. Mittlerweile haben sich mehr als 3500 Kunden für dieses Produkt entschieden, mit dem Privatkunden einen einfachen Zugang zu alternativen Kapitalanlagen wie zum Beispiel Infrastrukturinvestments haben. Angebote wie die Risikolebensversicherung für Diabetiker oder der neue Online-Service Rentenkompass runden das Portfolio der Allianz Leben ab. Mit dem kostenlosen Rentenkompass können sich alle Interessierten – nicht nur Allianz Kunden – eine realistische Nettorente ausrechnen lassen. Sie können damit abschätzen, wie viel Geld sie im Alter wirklich zur Verfügung haben werden und ob sie ausreichend vorgesorgt haben.
Umfangreiche Corona-Services in der Krankenversicherung
Die Allianz Private Krankenversicherung (APKV) hatte in den zurückliegenden Monaten eine besonders wichtige Rolle. „Unsere Priorität war, unseren Kunden schnell zu helfen, sie zu informieren und möglichst umfassende digitale Gesundheitsservices anzubieten“, so Röhler. Denn auch die Gesundheitsversorgung erfährt durch die Pandemie einen Digitalisierungsschub. Gerade zu Beginn der Corona-Zeit wurde etwa der Service „Doc on Call“ stark genutzt. Über die Gesundheits-App der APKV können Versicherte kostenfrei 24 Stunden, sieben Tage die Woche anrufen und sich von medizinischen Experten fachkundig informieren lassen. Dieser Service wurde binnen Monatsfrist fast neunmal mehr in Anspruch genommen.
„Wir beobachten, dass die allgemeine Sensibilität in Bezug auf Gesundheitsthemen mit der Pandemie deutlich gestiegen ist“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Das gilt auch für die betriebliche Krankenversicherung (bKV), die im zurückliegenden ersten Halbjahr noch einmal deutlich zulegen und in diesem Segment die Marktführerschaft weiter ausbauen konnte. Die Verkäufe, gemessen in Monatsbeiträgen, konnten um rund 75 Prozent gesteigert werden. Gerade größere Firmen interessieren sich stark für eine bKV ihrer Mitarbeiter – in den vergangenen Monaten insbesondere Unternehmen, deren Mitarbeiter in der Corona-Krise sehr gefordert sind. Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen in der APKV gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,9 Prozent auf 1,9 (1,8) Milliarden Euro, das Neugeschäft blieb gegenüber dem Vergleichszeitraum stabil.
Kapitalmarktturbulenzen beeinflussen operatives Ergebnis und Nettoergebnis
Das operative Ergebnis über alle Versicherungssparten hinweg ist um 3,2 Prozent zurückgegangen – überwiegend aufgrund der starken Schwankungen am Kapitalmarkt sowie der Belastungen aus der Betriebsschließungsversicherung. Das operative Ergebnis der Sachversicherung ist insgesamt gestiegen. Grund hierfür ist abermals ein positiver Sondereffekt aus Immobilienverkäufen sowie Entlastungen aus einem rückläufigen Schadenanfall und wesentlich geringeren Elementarschäden. Zudem zeigen sich die deutlichen Abschreibungen aufgrund des Aktienmarkteinbruchs bei der Sachversicherung zum Großteil erst im Nettoergebnis. In der Lebensversicherung und in der Krankenversicherung lag das operative Ergebnis unter dem des Vorjahres. Grund dafür waren hauptsächlich Abschreibungen in Folge der durch COVID-19 verursachten Turbulenzen am Kapitalmarkt. Das Kapitalanlagenergebnis ging über alle Sparten hinweg um 22,1 Prozent auf 4,5 (5,7) Milliarden Euro zurück. Das Nettoergebnis verringerte sich insgesamt um 31,4 Prozent. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die im zweiten Quartal eingetretenen Werterholungen auf die im ersten Quartal vorgenommenen Abschreibungen auf Aktien nicht ergebniswirksam ausgewiesen werden. Grund dafür sind entsprechende Rechnungslegungsvorschriften. Wirtschaftlich hat die Allianz Deutschland jedoch von der Werterholung im zweiten Quartal profitiert.
„Unsere Finanzstärke und unsere langjährige Expertise in der Kapitalanlage haben uns geholfen, die hohen Schwankungen größtmöglich abzufedern“, so der Vorstandsvorsitzende. „Die Allianz hatte große Teile ihrer Wertpapierbestände abgesichert.“ Hinzu kommt das breite und langfristig ausgelegte Anlagespektrum des Unternehmens.
Ausblick
„Das Kundenverhalten wird durch die Erfahrungen mit Corona noch digitaler“, sagt Röhler. „Daraus entstehen für uns große Chancen, die wir nutzen werden.“ Dank des hohen Digitalisierungsgrads in der Allianz, ob in den Agenturen oder im Kundenservice, mit der hohen persönlichen Beratungskompetenz und durch die einfachen, transparenten Produkte nach dem Allianz Kundenmodell könne sich das Unternehmen im Wettbewerb weiter abheben. Ein wesentlicher Schritt dabei ist auch die konsequente Optimierung des Kundenservice durch die neue Aufstellung der Operations-Einheiten, um perfekte Kundenerlebnisse zu schaffen.
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