Die Ratingagentur Scope hat die im dritten Quartal 2020 emittierten geschlossenen Publikums-AIF und Vermögensanlagen erfasst:

 

Insgesamt wurden fünf Publikums-AIF sowie zehn Vermögensanlagen von der BaFin zum Vertrieb zugelassen.

Das Neuangebot der Publikums-AIF wird weiterhin von Immobilienfonds dominiert. Auf Neun-Monats-Sicht ging das Emissionsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei den Publikums-AIF um rund 46% und bei den Vermögensanlagen um rund 24% zurück.

Nachdem im zweiten Quartal (Q2) 2020 noch neun neue Fonds zum Vertrieb zugelassen wurden, ist die Anzahl im dritten Quartal (Q3) 2020 auf fünf gesunken. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen dieser fünf Fonds beträgt insgesamt rund 166 Mio. Euro und hat sich damit gegenüber Q2 (rund 221 Mio. Euro) um rund 25% reduziert.

Betrachtet man die ersten neun Monate des Jahres 2020, ergibt sich folgendes Bild: Mit insgesamt 20 Publikums-AIF wurde sogar ein AIF mehr als im Vorjahreszeitraum von der BaFin zum Vertrieb zugelassen. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen sank jedoch um rund 46%. In den ersten neun Monaten dieses Jahres summierte es sich auf rund 590 Mio. Euro – im gleichen Vorjahreszeitraum lag es über alle 19 AIF hinweg bei 1.093 Mio. Euro und hatte mit diesem Wert die Milliarden-Marke überschritten.

Die in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 emittierten 20 Fonds planten im Durchschnitt rund 30 Mio. Euro Eigenkapital einzusammeln. Im gleichen Vorjahreszeitraum betrug das durchschnittlich prospektierte Eigenkapitalvolumen über 19 Fonds hinweg rund 58 Mio. Euro. Damit hat sich das Durchschnittsvolumen halbiert.

Erstmals in diesem Jahr kommt in Q3 mit dem „UST XXV“ der US Treuhand ein AIF auf den Markt, dessen prospektiertes Eigenkapital mit 66 Mio. Euro (umgerechnet zum Stichtag seiner Vertriebszulassung) über der 50 Mio. Euro-Marke liegt. Der US-Immobilienfonds plant ein Eigenkapitalvolumen von 78,8 Mio. US-Dollar (inkl. Ausgabeaufschlag) einzusammeln. Damit ist dieser Fonds der bisher größte dieses Jahres. Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 hatten bereits vier Publikums-AIF die 100 Mio. Euro-Marke überschritten. Dazu zählte u.a. der „Jamestown 31“, der mit 239 Mio. Euro (263 Mio. US-Dollar) deutlich über dem Branchendurchschnitt lag. Jamestown ist derjenige Initiator, der seit KAGB-Einführung die großvolumigsten Fonds, in der Regel im Zweijahres-Rhythmus, auflegt.

Der Rückgang des Angebotsvolumens in den ersten neun Monaten dieses Jahres ist neben dem Fehlen großvolumiger Fonds auch auf die Covid-19-Krise zurückzuführen. Geplante oder bereits strukturierte AIF werden nicht zum Vertrieb angemeldet und Produkte mit bereits erhaltener Vertriebszulassung werden nicht in diesen gegeben. Ursächlich ist hierbei die zu erwartende geringe Nachfrage nach Investmentprodukten in unsicheren bzw. Krisenzeiten. Besonders betroffen hiervon sind der Hotel- und Non-Food-Einzelhandelssektor, während die Nutzungsarten Wohnen und Lebensmittel-Einzelhandel als unkritisch und damit krisenresistenter einzuschätzen sind.

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