„Megatrend Healthcare“: Defensiver Sektor profitiert vom aktuellen und langfristigen Wachstum

 

Zwei Ereignisse beflügeln derzeit die Börsen: Neben dem US-Wahlausgang sorgte letzte Woche vor allem die Nachricht über die fortgeschrittene Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffes für Optimismus. So haben die beeindruckenden frühen klinischen Daten für den Impfstoff von BioNTech und Pfizer die Hoffnung und Erwartung für den Weg aus der Pandemie beflügelt. Laut Anne Marden, Portfolio-Managerin des JPMorgan Funds – Global Healthcare Fund, gibt es dabei allerdings zu bedenken, dass noch einige Hürden zu überwinden sind: „Zunächst werden weitere Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit aus verschiedenen Impfprogrammen benötigt. Zudem gilt es zu prüfen, wie die Wirksamkeit bei älteren Menschen ist, wie lange der Impfschutz anhält und ob die Impfung auch davor schützt, andere Menschen zu infizieren“, führt die Expertin aus. Sie wendet zudem ein, dass rund um den Globus wohl mehr als ein Impfstoff notwendig sei, um Milliarden von Dosen zur Impfung großer Populationen zu produzieren. Ein gutes Beispiel ist die virale Vektorimpfstofftechnologie, wie sie einige große Anbieter nutzen, die in bestehenden großen Produktionsstätten hergestellt werden könnten. Eine weitere mögliche Hürde könnten Verteilungsprobleme sein, beispielsweise eine extreme Kühllagerung für diese innovativen mRNA-Impfstoffe. Und so ist laut Anne Marden trotz der erfreulichen Wirksamkeitsanzeige von 90 Prozent noch mehr Geduld erforderlich. „Für 2020 und auch in 2021 sehen wir möglicherweise nur einen allmählichen Zugang zur Impfung, beginnend mit älteren Menschen, Risikopatienten und Beschäftigten im Gesundheitswesen. Eine vollständige Verfügbarkeit wird vielleicht erst 2022 möglich sein, und bei all diesen Entwicklungen besteht immer noch ein hoher Grad an Unsicherheit“, ist ihre Einschätzung. Nichtsdestotrotz ist die Expertin überzeugt, dass diese Signale für alle Branchen, die stark von COVID-19 betroffen sind, einen klareren Weg zurück zur Normalität signalisieren. Auch der Gesundheitssektor insgesamt sollte weiter profitieren, denn der neuartige genbasierte mRNA-Impfstoff könnte im Segment der Impfstoffe für einen Innovationsschub sorgen.

Welchen Einfluss hat das Ergebnis der US-Wahl auf den Gesundheitssektor?

Auch wenn die finalen Ergebnisse der US-Wahl noch auf sich warten lassen, feiern die Märkte, dass durch die Konstellation einer „geteilten Regierung“ mit einem demokratischen Präsidenten und einem wahrscheinlich republikanischen Senat Themen wie eine deutliche Anhebung der Steuersätze oder eine groß angelegte  Gesundheitsreform vom Tisch sein dürften. Für Healthcare-Anleger dürfte aber laut Anne Marden noch eine andere Information erfreulich sein. „Wir haben uns über die vergangenen 40 Jahre hinweg angeschaut, in welchen Jahren der Gesundheitssektor den S&P 500 übertrifft, und ob es dabei eine Abhängigkeit von den Wahlen gibt. Dabei zeigt sich, dass der breite Markt zwar nicht in jedem Jahr, aber über den Zyklus hinweg immer übertroffen werden konnte“, betont Anne Marden. Dies belegt laut der Expertin, dass der Healthcare-Sektor weniger durch die Wahlen als durch die Innovationen getrieben wird. Die Höhe der Outperformance gegenüber dem Markt lag langfristig bei rund drei bis vier Prozent pro Jahr, was den Gesundheitssektor gerade als langfristiges Investment interessant macht. Und ein weiteres spannendes Ergebnis ist, dass der Healthcare-Sektor in allen unterschiedlichen Regierungskonstellationen erfolgreich war – zwar in verschiedenen Ausprägungen, aber grundsätzlich unabhängig davon, ob Demokraten oder Republikaner regiert haben. „Es gilt also, sich vom ‚Lärm‘ rund um die Wahlen nicht abschrecken zu lassen“, ist Anne Marden überzeugt.

Von den Vorteilen und Chancen des defensiven Healthcare-Sektors profitieren

Insgesamt hat sich das Thema „Gesundheit“ in den letzten Jahren zu einem echten Megatrend entwickelt, beispielsweise getrieben durch den demographischen Wandel rund um den Globus. Im von der Pandemie geprägten Marktumfeld des Jahres 2020 konnte der Healthcare-Sektor wieder einmal seine Vorteile ausspielen: Da die Aktien defensiver als der breite Markt sind, tragen sie zur Diversifikation des Portfolios bei. Und auch jenseits von COVID-19 sind die Erträge im Gesundheitssektor erheblich weniger abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. So konnte sich der gesamte Sektor auch in diesem herausfordernden Jahr sehr positiv entwickeln. Dass es nach wie vor viele Chancen für aktives Management über einen passiven Index hinaus gibt, zeigt aber auch die Entwicklung des JPMorgan Funds – Global Healthcare Fund. Der Fonds hat per 12.11.2020 in der Anteilklasse A (acc) – USD ein Plus von 20,3 Prozent erzielt – das ist ein deutlicher Vorsprung gegenüber dem MSCI World Healthcare Index (Total Return Net) mit 10,4 Prozent.

Im Jahresverlauf haben sich alle Healthcare-Sub-Sektoren sehr solide entwickelt, allerdings mit unterschiedlichen Ausprägungen. Insbesondere profitierte das Segment der Biotechnologie, da Themen wie die COVID-19-Behandlungen und die Entwicklung eines Impfstoffs die Medien dominieren. Medtech-Aktien haben sich im Jahresverlauf sehr gut erholt. Gesundheitsdienstleistungen entwickelten sich aufgrund der Volatilität rund um die US-Wahl schwächer, dafür profitierte der Trend zur Telemedizin als Alternative zum klassischen Arztbesuch.

„Wir verfolgen einen langfristigen Investmentansatz und investieren in dauerhafte strukturelle Trends – deshalb haben wir den Global Healthcare Fonds nicht zum ‚Corona-Fonds‘ umallokiert. Unser Fokus liegt vielmehr auf Unternehmen mit innovativen Behandlungen oder Technologien. Wir haben allerdings das Portfolio moderat an die Marktentwicklung angepasst und vor allem die Ungleichgewichte im Markt für kleinere Anpassungen genutzt“, so Anne Marden. Sie ist überzeugt, dass aufgrund der zunehmenden Wichtigkeit des Sektors weltweit, verbunden mit der Innovationskraft vieler Unternehmen, langfristig weiterhin überdurchschnittliche Wachstumsraten mit dem Megatrend Gesundheit zu erwarten sind.

 

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