Die deutschen Versicherer sprechen sich gegen verschärfte Finanzierungsauflagen für Versicherungs-Startups aus.
Zusätzliche Eintrittshürden behinderten den Wettbewerb und Innovationen, ohne mehr Schutz für Verbraucher zu schaffen. Insurtechs, die nicht nur Versicherungen vermitteln, sondern selbst Risikoträger sein wollen, benötigen eine Lizenz der BaFin.
„Wir sind gegen Sonderregeln für Insurtechs, sowohl was großzügige Erleichterungen, aber auch was höhere Anforderungen betrifft“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in Berlin. Damit kritisiert der Verband die Ankündigung der Finanzaufsicht BaFin, Versicherungslizenzen zukünftig nur noch dann zu vergeben, wenn Startups am Tag des Lizenzantrags die vollständige Ausfinanzierung nachweisen können.
„Mit den geplanten Sonderregeln verscheuchen wir Innovationen aus Deutschland“, sagte Asmussen. Der Grundsatz „same risks, same rules“ müsse weiterhin gelten.
Asmussen: „Mitten im Spiel die Regeln geändert“
Insurtechs, die nicht nur Versicherungen vermitteln, sondern selbst Risikoträger sein wollen, benötigen eine Lizenz der BaFin. Die Finanzaufsicht hatte angekündigt, bei der Lizenzvergabe demnächst eine höhere Kapitalausstattung der Insurtechs zu verlangen, als das unter der Versicherungsregulierung Solvency II bislang erforderlich war.
Solvency II stelle für neue Wettbewerber bereits eine anspruchsvolle Hürde dar, sagte Asmussen. „Richtig ist, dass neue Versicherer die gleichen Anforderungen erfüllen müssen wie Traditionsunternehmen“, so der GDV-Hauptgeschäftsführer.
Auch für bereits zugelassene, aber noch in der Aufbauphase befindliche Versicherungs-Startups würden die BaFin-Pläne eine Verschärfung bedeuten. „Gerade für Insurtechs, die teilweise bereits viel investiert haben, werden damit mitten im Spiel die Regeln geändert“, sagte Asmussen.
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