Analyst Nicholas Hancock und Leiter Aktien David Older haben ihre Kerngedanken zum Technologiesektor zusammengefasst. 

 

Nicholas Hancock, Analyst für Technologie, Medien und Telekommunikation bei Carmignac, kommentiert die aktuellen Trends und Themen im Tech-Sektor:

“Wir gehen davon aus, dass viele der digitalen Verhaltensweisen, die von den Verbrauchern im Lockdown angenommen wurden, auch künftig Bestand haben werden. Folglich bleiben die Tech-Mega-Caps, die vergangene Woche erneut die Gewinnerwartungen überflügelten, hochwertige Optionen für Anleger.

Eine wichtige Entwicklung in der Branche war unlängst das IDFA-Datenschutz-Update von Apple. Den ersten Hinweisen zufolge sind die Auswirkungen relativ überschaubar, und die Vergangenheit zeigte, dass Änderungen dieser Art tendenziell größere Anbieter mit mehr 1st-Party-Daten begünstigen.

Eine weitere Entwicklung ist der weltweite Mangel an Halbleitern. Verbraucher kauften aufgrund der Pandemie mehr PCs und Notebooks, aber gleichzeitig bedeutete das Herunterfahren der Wirtschaft, dass die Lieferanten ihre Kapazitäten reduzieren mussten. Viele Halbleiterunternehmen gehen nicht von einer Besserung der Versorgungslage in ein oder zwei Jahren aus. Zudem bleiben Anleger im Hinblick auf eine mögliche zyklische Korrektur vorsichtig. Die strukturelle Nachfrage nach Halbleitern ist jedoch stark, da die Nutzung von Technologien wie KI, autonomen Fahrzeugen und Cloud-Diensten ständig zunimmt.”

David Older, Head of Equities bei Carmignac, erörtert, auf welche Bereiche Anleger achten sollten, um von dem längerfristigen Trend zur digitalen Wirtschaft zu profitieren:

“Weltweit entstehen Daten in einem atemberaubenden Tempo. Wir befinden uns erst in der Anfangsphase, was dies für Unternehmen und Volkswirtschaften bedeutet, die davon profitieren wollen. Vermutlich wird sich dies in den Technologieausgaben als Prozentsatz des BIP widerspiegeln, das sich laut Prognosen in den kommenden zehn Jahren verdoppeln wird. Der Grund? Wir entwickeln uns zu einer datengesteuerten, digitalen Wirtschaft.

Die wachsende Menge an verfügbaren Daten muss gespeichert, strukturiert und analysiert werden. Anleger, die hiervon profitieren wollen, können Unternehmen ins Visier nehmen, die Cloud-Infrastruktur, Rechenleistung oder Software anbieten.

Nach der Einführung von Apples IDFA-Datenschutz-Update steht auch die Zukunft der Werbung im Fokus. Wir haben gesehen, wie der Marktanteil der digitalen Werbung durch die Entwicklung zielgerichteter Reklame gewachsen ist, und wir glauben, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Auch wenn die Aktualisierung die Investitionsrendite für digitale Werbetreibende einschränken könnte, sind diese immer noch deutlich besser als bei nicht zielgerichteten Werbetreibenden. Da Geschäfte zunehmend auf reine Online-Werbung umstellen, können sie durch digitale Werbung anstelle von Mietkosten in größerem Umfang in ihre “digitalen Schaufenster” investieren.

Was die Konsequenzen des IDFA-Updates für Mega-Cap-Tech-Unternehmen angeht, so haben wir gesehen, dass sowohl Facebook als auch Google die Auswirkungen herunterspielen. Ähnlich wie bei der DSGVO-Einführung erwarten wir, dass Verbraucher es als nützlich einschätzen, Daten an einige der großen Plattformen zu übergeben, deren Dienste sie schätzen.”

 

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