Der amerikanische Präsident will es, die EU ist mit dabei und jetzt springt auch die Finanzpolitik mit der Europäischen Zentralbank und der japanischen Notenbank auf diesen Zug auf: Nachhaltigkeit und Klimaschutz lautet das neue Credo.

 

Müssen Anleger auf den Zug aufspringen und in diesem Fall ausnahmsweise mal der Herde folgen – oder doch besser antizyklisch investieren?

Antizyklisch anlegen ist eigentlich ein Schlagwort, dass alle Finanzexperten kennen, ihren Kunden vorbeten und im besten Fall auch anwenden. Doch gilt das immer und für alle? Nun hat die Europäische Zentralbank auf ihrer letzten Sitzung beschlossen, Klimaschutz als weiteres Ziel ihrer Geldpolitik aufzunehmen. Die japanische Notenbank ist sogar schon einen Schritt weiter und wird Investitionen in klimafreundliche Vorhaben mit zinslosen Krediten fördern. Diese werden über die Geschäftsbanken ausgezahlt, die dafür noch einen Anreiz erhalten: Das Doppelte der als Kredite ausgezahlten Summen dürfen die Banken bei der Notenbank parken, ohne dafür Strafzinsen zahlen zu müssen. Wenn nun aber alle Welt in Klimawandel und Nachhaltigkeit investiert, heißt „antizyklisch anlegen“ dann Investments in Atomstrom & Co.?

„Ein klares Nein“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH. „Der Klimawandel ist ein Megatrend: Er ist nicht mehr wegzudiskutieren und womöglich unumkehrbar. Umso wichtiger ist es, sich noch viel stärker als bisher auf die Folgen vorzubereiten.“ Benötigt werden dafür: höhere Deiche, geplante Überflutungsgebiete, Abwasserkanäle, erdbebensichere Städte. Technologien, um die Ozeane vom Plastik zu befreien und die in die Jahre gekommenen Flügel der ersten Windkraftanlagen zu recyclen. „In all diesen Bereichen werden neue Unternehmen entstehen, um passende Lösungen zu liefern“, so Kreuz.

Gleichzeitig werden sich höhere Temperaturen und Übergangskosten einschließlich verlorener Vermögenswerte weltweit verstärkt auf das Wachstum auswirken. Während die Produktivität von Ländern in gemäßigten Breiten mit jährlich steigenden Temperaturen wachsen dürfte, wird die Produktivität in heißen Regionen der Welt aufgrund weiterer Temperaturerhöhungen geringer ausfallen.

„Insbesondere europäische Aktien werden dank der Umstellung auf saubere Technologien einen Produktivitätsschub verzeichnen und nur minimale Verluste bei verlorenen Vermögenswerten erleben“, so Kreuz. „Negativ dürfte sich der Klimawandel für Aktieninvestoren in den Emerging Markets auswirken, obwohl diese Region im Vergleich zu den meisten Industrieländern zurzeit noch höhere Renditen liefert“, sagt Kreuz. Auch die USA werden in einem Szenario teilweiser Schadensminderung ebenfalls niedrigere Renditen erleben.

Alles in allem wird die Wettbewerbsdynamik jeder Branche und jedes Unternehmens vom Klimawandel betroffen sein. Und wie bei jeder großen industriellen Umstrukturierung wird auch der Übergang auf emissionsärmere Energie Gewinner und Verlierer hervorbringen. „Mit einem wesentlichen Unterschied“, sagt Nikolas Kreuz: „Die Börse kann endlich als Beschleuniger zum Guten wirken.“

 

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