Über 100 Entscheidungsträgern aus der Finanzdienstleistungsbranche diskutierten mit 25 Diskutanten auf 8 Diskussionspanels auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des VOTUM-Verbands in Berlin

 

über die großen Zukunftsthemen Sustainable Finance und Open Insurance sowie gemeinsam mit Frank Schäffler (FDP), Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) und Jana Schimke (CDU) über den Ausgang der Bundestagswahlen, den aktuellen Stand bei den Ampel-Koalitionsverhandlungen sowie die Zukunft der Branche.

„Die VOTUM-Fachtagungen haben sich als wichtiges Branchen-Forum etabliert, bei dem über 100 Führungskräfte aus der Finanzdienstleistungsbranche gemeinsam mit der Bundespolitik den Blick nach vorne wagen und leidenschaftlich über Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit oder Open Insurance zu diskutieren. Hierbei wird jedes Mal eindrucksvoll deutlich, dass die Vermittlungs- und Beratungsunternehmen selbst bereit sind, sich mutig und innovativ verbraucherfreundlichen Lösungen zuzuwenden, während die Politik in ihrer eigenen Geschwindigkeit weiterhin dabei ist, Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten und Vorurteile abzubauen“, so VOTUM-Vorstand Martin Klein.

In der politischen Diskussionsrunde mit den Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler (FDP), Stefan Schmidt (Bündnis 90/Die Grüne) und Jana Schimke (CDU) wurde deutlich, dass bei FDP und Grünen der Wille für eine gemeinsame Gestaltung in der geplanten Ampel Koalition groß ist, jedoch unterschiedlichen Weltanschauung nicht einfach überwunden werden können.

Einig waren sich die zukünftigen Koalitionäre darin, dass mit der verschleppten Riester-Reform und der ungeklärten Frage der Altersvorsorgepflicht für Selbstständige in der zurückliegenden Legislatur wichtige Themen liegen geblieben sind.

Die Einigung auf einen Einstieg in eine teilweisen Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung bewertete der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler als „echten Quantensprung“, auch wenn bei einem anfangs geplanten Kapitalstock von 10 Milliarden Euro im Verhältnis zu dem jährlichen Steuerzuschuss von 100 Milliarden Euro in die Rentenversicherung die Effekte zunächst eher überschaubar sind und nur einen Anfang darstellen können.

Jana Schimke zeigte sich auf dem Podium als Real-Politikerin, die die Rolle der Opposition für die CDU bereits akzeptiert hat und in dieser Position insbesondere von dem Wirtschaftsflügel ihrer Partei innovative Politik für die Zukunft mit eigenen Lösungsvorschlägen erwartet. Rentenpolitische Entscheidungen aus der eigenen Regierungsverantwortung wie Grund- und Mütterrente sah sie hierbei durchaus kritisch und warnte vor weiteren Belastungen der jüngeren Generation.

„Die heutige Diskussionsrunde mit der Bundespolitik weckt die Hoffnung, dass sich die zukünftige die Ampelkoalition von ideologischen Themen der Vergangenheit wie Provisionsverboten und -deckel oder unnötigen Nebenkriegsschauplätzen wie eine BaFin-Aufsicht über 34f-Vermittler entfernt und das Potenzial der Branche als verlässlicher Partner der Verbraucher und der Politik bei der Lösung von zukünftigen Herausforderungen erkennt“, brachte VOTUM-Vorstand Martin Klein als Moderator der lebhaften Austauschs zum Ausdruck. Insbesondere die dringend benötigte Reform der Altersvorsorge könne nur gemeinsam gelingen, so Klein zum Abschluss der Debatte.

Zudem zeigte sich in den anschließenden Diskussionsrunden zu Open Insurance und der Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten in der Beratung, dass die Branche nicht auf Regulierung aus Berlin und Brüssel wartet, sondern selbst die Initiative ergreift um für Verbraucher die Beratungs- und Entscheidungsprozesse so kundenfreundlich wie möglich zu gestalten.

Marcus Rex (Hypoport SE), Stefan Butzlaff (tecis Finanzdienstleistungen AG), Julius Kretz (ALH Gruppe) und Dietmar Schmidt (mexxon consulting GmbH & Co. KG) bewiesen auf der Bühne des Open Insurance-Panels eindrucksvoll, dass die Branche weder Grund hat, angstvoll auf große amerikanische Konzerne zu schauen noch den Zwang verspürt, Veränderungen, die durch offene Datennutzung entstehen, grundsätzlich ablehnend gegenüberzustehen. Vielmehr erkennen die Unternehmen selbst die Vorteile für einen modernen Versicherungs- und Finanzdienstleistungsvertrieb und die daraus entstehenden Chancen, diese Entwicklung für möglichst viele Verbraucher nutzbar machen möchte.

„Der VOTUM-Verband wird hier mit seiner einzigartigen Scharnierfunktion zwischen den großen Vertriebs- und Pool-Unternehmen der Branche sowie den maßgeblichen Versicherern und Kapitalverwaltungsgesellschaften weiterhin den Meinungsaustausch und den Weg für gemeinsame Lösungen fördern“, so Kleins Fazit zum Abschluss der Fachtagung.

 

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