Die Nachfrage nach Industrie- und Logistikimmobilien hat in ganz Europa weiter zugenommen.

 

 

62 Mrd. Euro flossen 2021 in Logistik- und Industrieimmobilien – ein Anstieg der Investitionen um 79 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre

Das Vereinigte Königreich verzeichnete ein Volumen von 19,5 Mrd. Euro und ist vor Deutschland (8,6 Mrd. Euro) umsatzstärkster europäischer Markt

Der Flächenumsatz in diesem Sektor erreichte mit 38 Mio. m² einen neuen Rekordwert und lag somit 28 % über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre

Im Jahr 2021 wurden sowohl bei den Investitionen als auch bei den Vermietungsaktivitäten neue Rekorde erzielt. Treiber dieser Entwicklung ist der nicht nachlassende E-Commerce-Boom.

Europaweit wurden rund 62 Mrd. Euro in Industrie- und Logistikimmobilien investiert, was einem Anstieg von 79 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre entspricht. Umsatzstärkster Markt war dabei mit einem Investitionsvolumen von rund 19,5 Mrd. Euro das Vereinigte Königreich – 31 % der gesamten Investitionen in dem Sektor in Europa wurden hier getätigt. Deutschland folgt mit 8,6 Mrd. Euro auf dem zweiten Rang, vor Frankreich (6,5 Mrd. Euro), Schweden (5,8 Mrd. Euro) und den Niederlanden (5,7 Mrd. Euro).

„Die Pandemie hat der Nachfrage nach Logistikimmobilien noch einmal zusätzlich Auftrieb verliehen, sodass sowohl bei Nutzern als auch Investierenden der Wettbewerb um Flächen an erstklassigen Standorten in Deutschland und mit hoher Qualität stark zugenommen hat. Mittlerweile fließt ähnlich viel Kapital in das Logistiksegment wie in Handelsimmobilien“, erklärt Mithat Anliacik, Director Industrial Investment bei Savills in Frankfurt. Das Transaktionsvolumen bei Einzelhandelsimmobilien in Deutschland lag 2021 mit 8,9 Mrd. Euro (-23 % ggü. 2020) auf einem ähnlichen Niveau wie bei Industrie-/Logistikimmobilien (+18 % ggü. 2020).

„Das Verbraucherverhalten während der Pandemie hat den E-Commerce-Boom verstärkt, der ein wichtiger Katalysator für das Wachstum dieses Sektors ist”, sagt Mike Barnes von Savills European Research und ergänzt: „Bislang gibt es kaum Anzeichen für eine Verlangsamung dieses Trends, selbst als erste Corona-Beschränkungen aufgehoben wurden.“ Infolgedessen hat das hohe Kapitalaufkommen, welches auf diese Assetklasse abzielt, die Spitzenrendite in Europa in den letzten sechs Monaten um durchschnittlich 27 Basispunkte auf 4,2 % gedrückt.

Diese Nachfrage spiegelte sich im vergangenen Jahr auch in den Vermietungsaktivitäten im Industrie- und Logistiksektor auf dem gesamten Kontinent wider, wobei der Flächenumsatz 38 Mio. m² erreichte und damit 28 % über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre lag. Deutschland (8,6 Mio. m²), die Niederlande (6,9 Mio. m²) und das Vereinigte Königreich (5,1 Mio. m²) waren europaweit für den größten Anteil verantwortlich, während Rumänien (+63 %), Frankreich (+63 %) und Spanien (+62 %) am höchsten über ihren Fünfjahresdurchschnitten lagen. Laut Savills hat dabei vor allem der Mangel an erstklassigen Logistikflächen die Mietpreise zusätzlich befeuert, welche im Jahresvergleich um durchschnittlich 5 % gestiegen sind. London (+25 %), Dublin (+17 %) und Prag (12 %) waren die Städte, mit den stärksten Mietsteigerungen im Jahr 2021.

„Die guten Fundamentaldaten haben den Sektor in den letzten Jahren äußerst begünstigt und werden auch in diesem Jahr für eine starke Performance sorgen. Unser European Logistics Census hat gezeigt, dass 47 % der Nutzer ihre Lagerfläche in den nächsten zwölf Monaten vergrößern wollen. Angesichts des begrenzten Angebots erwarten wir trotz steigender Baukosten zunehmende Entwicklungstätigkeiten. Zudem dürfte die Nachfrage nach Objekten abseits der Kernstandorte steigen, da die Investierenden auf der Suche nach höheren Renditen vermehrt dazu bereit sind, ein größeres Risiko einzugehen”, sagt Marcus de Minckwitz, Head of Industrial & Logistics, Savills EMEA.

 

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