Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region Nord/Ost 1.Quartal 2022

 

Trotz höherer Finanzierungszinsen ist im Norden und Osten Deutschlands noch kein Ende der Preissteigerung für Immobilien in Sicht. Anstiege um die 15 Prozent innerhalb eines Jahres machen Käufern noch nicht viel Hoffnung auf Besserung. Rainer Wilke, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Hannover, geht trotzdem davon aus, dass Verkäufer demnächst wieder realistischere Preise aufrufen müssen.

Hannover: Ende der Preissteigerung absehbar?

Das erste Quartal des Jahres hielt einige Überraschungen parat. Steigende Zinsen haben die Bedingungen, Wohneigentum zu erwerben, deutlich erschwert. Rainer Wilke, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Hannover, beobachtet, dass viele Interessenten mittlerweile zögerlich werden: „Aktuell übertrifft die Nachfrage zwar noch immer das Angebot. Aber höhere Zinsen machen es Normalverdienern immer schwerer, zu diesem Preisniveau zu kaufen. Hinzu kommt, dass auch die monatlichen Nebenkosten, zum Beispiel für Strom und Gas, zuletzt stark gestiegen sind und zusätzlich zur regulären Rate durchaus ins Gewicht fallen. Ich gehe davon aus, dass Verkäufer im Laufe des Jahres wieder realistischere Preise fordern werden müssen. Massive Preiseinbrüche erwarte ich jedoch nicht“, so der Spezialist aus Hannover.

Noch kennen die Immobilienpreise in der niedersächsischen Hauptstadt aber nur eine Richtung: nach oben. Für Wohnungen zahlen Käufer im ersten Quartal 2022 durchschnittlich 3.333 Euro pro Quadratmeter, für Häuser 2.911 Euro. Zwar sind diese Summen in den von Dr. Klein untersuchten Metropolregionen im Vergleich eher niedrig – der Index, der die tatsächliche Teuerung unter Berücksichtigung von Lage und Alter der Immobilie wiedergibt, spricht jedoch eine andere Sprache: Eigentumswohnungen verteuern sich innerhalb eines Jahres um gut 15 Prozent, Häuser um knapp zehn Prozent.

Hamburg: Teuerung weiter dynamisch

In der Hansestadt ziehen die Preise weiterhin stark an – sowohl bei Häusern als auch bei Wohnungen. Häuser verteuern sich innerhalb eines Quartals um 4,03 Prozent, innerhalb eines Jahres beträgt die Preissteigerung sogar 16,85 Prozent. Auch Wohnungen zeigen in der Hansestadt weiterhin dynamische Preissteigerungen mit 2,76 Prozent im Quartals- und 14,36 Prozent im Jahresvergleich.

Für eine Wohnung zahlen Käufer in Hamburg durchschnittlich 5.541 Euro pro Quadratmeter und damit knapp 500 Euro mehr als noch vor einem Jahr. Auf ein 80-Quadratmeter-Appartement gerechnet ergibt das eine Preissteigerung von 40.000 Euro. Häuser legen im selben Zeitraum um rund 600 Euro zu – im ersten Quartal 2022 zahlen Hauskäufer 3.972 Euro pro Quadratmeter.

Berlin: Besonders Wohnungen sind teuer

Ein Index jenseits der 300er-Marke – das gibt es in den nord-östlichen von Dr. Klein untersuchten Metropolregionen bisher nur in Berlin. Wohnungen in der Hauptstadt erreichen einen Wert von 312,13. Im ersten Quartal des Jahres wurden Kaufpreise von bis zu 16.785 Euro pro Quadratmeter erzielt. Im Durchschnitt zahlen Käufer für Appartements in Berlin 5.476 Euro.

Auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im Berliner Raum ziehen weiter an: Im ersten Quartal 2022 liegt der gemittelte Quadratmeterpreis, den Käufer für ein Haus in Berlin und Umgebung zahlen, bei 4.062 Euro – und knackt damit erstmalig die 4.000 Euro-Marke. Der Index steigt auf 275,42 – ein Plus von 4,18 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal.

Dresden: Teure Häuser

Ein Ende der Preissteigerung ist auch in Dresden im ersten Quartal noch nicht spürbar, die Entwicklung zeigt sich weiterhin dynamisch. Mit 3.179 Euro pro Quadratmeter für Häuser und 3.195 Euro für Appartements liegen die gemittelten Immobilienpreise in der sächsischen Hauptstadt ziemlich gleich auf. Der Index zeigt aber Unterschiede: Dieser liegt für Ein- und Zweifamilienhäuser mit einem Wert von 232,73 deutlich über dem von Wohnungen mit 224,91.

Und auch im Quartals- und Jahresvergleich haben Häuser in der Dresdner Metropolregion die Nase vorn: Sie verteuern sich im Vergleich zum vierten Quartal 2021 um 2,95 Prozent, gemessen am Vorjahresquartal beträgt die Teuerung 15,68 Prozent. Wohnungen liegen mit einem Plus von 2,42 Prozent bzw. 15,37 Prozent leicht dahinter.

 

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