Gutes Konzernergebnis nach neun Monaten 2022 in Höhe von 160,2 Millionen Euro trotz hoher Marktvolatilität und negativer bilanzieller Bewertungseffekte durch IFRS.
Stärkster Wert im Bauspar-Neugeschäft in der Unternehmensgeschichte – Wüstenrot entwickelt sich deutlich besser als der Markt.
Weiterhin steigendes Neugeschäft und höhere Beiträge in der Schaden-/ Unfallversicherung.
Bewertungseffekte nach IFRS-Rechnungslegung infolge der Turbulenzen an den Finanz- und Kapitalmärkten belasten bilanzielles Ergebnis.
W&W-Vorstandsvorsitzender Jürgen A. Junker: “Kundennähe, Innovationskraft, bilanzielle Widerstandsfähigkeit und Kostendisziplin sind Stärken, die die W&W-Gruppe trotz des krisenbehafteten Marktumfelds weiterhin erfolgreich agieren lassen. Unsere Gruppe ist wetterfest.”
Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) hat in den ersten neun Monaten 2022 trotz des widrigen und hochvolatilen Marktumfelds das operative Geschäft weiter ausgebaut und zusätzliche Marktanteile gewonnen. Sehr positiv entwickelte sich vor allem das Bauspargeschäft. So erreichte die Wüstenrot Bausparkasse das beste Brutto-Neugeschäft für einen Neun-Monats-Zeitraum in ihrer Unternehmensgeschichte. Auch die Schaden-/Unfallversicherung der Württembergischen Versicherung verzeichnete deutliche Beitragssteigerungen. Die W&W-Gruppe wächst dabei mit hoher Kostendisziplin: Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen im Konzern lag mit nur 2,0 Prozent deutlich unter der Inflationsrate in Deutschland. Dem unverändert erfolgreichen operativen Geschäftsverlauf standen bilanzwirksame Belastungen durch die Bewertung von Kapitalanlagen als Folge der Zinswende und des Krieges gegen die Ukraine gegenüber. Diese Faktoren führten an den Aktienmärkten zu deutlichen Kursrückgängen. Die Bewertung und damit die Abbildung von Marktschwankungen ist nach IFRS-Rechnungslegung zwingend vorgeschrieben. Sie spiegelt jedoch nicht den Erfolg der operativen Tätigkeit wider. Der Konzernüberschuss erreichte von Januar bis September dieses Jahres 160,2 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum 2021: 236,9 Millionen Euro). Für das Gesamtjahr 2022 hält das Unternehmen das bisherige Prognoseniveau für erreichbar, verweist aber auf hohe Unsicherheiten an den Kapital- und Finanzmärkten sowie auf Risiken durch den einsetzenden konjunkturellen Abschwung in Deutschland.
Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG: “Das wirtschaftliche Umfeld ist für alle Unternehmen schwierig. Es ist gut, dass wir bei unserem vor mehreren Jahren gestarteten Aufbruch Richtung mehr Digitalisierung, Kundennähe und Innovationskraft die bilanzielle Widerstandsfähigkeit und Kostendisziplin immer im Auge behalten haben. Diese Stärken lassen die W&W-Gruppe trotz des krisenhaften Marktumfelds weiterhin erfolgreich agieren. Mit dem, was unser Konzern in den ersten neun Monaten erreicht hat, können wir mehr als zufrieden sein. Wir gewinnen unverändert neue Kundinnen und Kunden sowie Marktanteile und haben die Kosten trotz hoher Inflation, stark steigender Energiepreise sowie mehr Schadenregulierungen weiterhin im Griff. Darüber hinaus treiben wir die digitale Transformation mit neuen Produkten und Angeboten voran. Auch für den weiteren Verlauf des Jahres 2022 sind wir im Grundsatz zuversichtlich, wobei wir die Entwicklungen an den Kapital- und Finanzmärkten, die rezessiven Tendenzen in Deutschland und auch die weitere Schadenentwicklung sehr genau beobachten müssen. In diesem Umfeld wäre es unseriös, für das Jahr 2022 und darüber hinaus weitere, exakte Zukunftsaussagen zu treffen. Wichtig ist: Unser Unternehmen ist wetterfest und auch in dieser schwierigen Phase stabil und zukunftsstark aufgestellt.”
Neugeschäftsentwicklung der ersten neun Monate 2022
Das Geschäftsfeld Versichern erreichte in der Schaden-/Unfallversicherung für die ersten neun Monate 2022 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum einen Zuwachs der Bruttobeiträge um 6,8 Prozent auf 1,97 Milliarden Euro, vor allem bedingt durch ein lebhaftes Firmenkundengeschäft (plus 19,1 Prozent). Auch die Bereiche Kraftfahrt und Privatkunden legten zu. Die Digitalmarke Adam Riese erzielte weiterhin erfreuliche Vertriebserfolge. Der Schadenverlauf war im Mehrjahresvergleich weiterhin sehr gut. Die Kosten-Aufwands-Relation (Combined Ratio) erreichte 84,4 Prozent nach 88,8 Prozent in den ersten neun Monaten 2021. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Vorjahreszeitraum hohe Elementarschäden durch die Sommer-Hochwasser in Deutschland angefallen waren.
In der Personenversicherung nahmen die gebuchten Bruttobeiträge insgesamt auf 1,62 Milliarden Euro nach 1,89 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten 2021 ab. Der Rückgang ist wesentlich auf das aktive Zurückfahren von Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung zurückzuführen, die im Vorjahreszeitraum noch stark ausgeweitet wurden. Die Krankenversicherung erreichte von Januar bis September einen Zuwachs der Bruttobeiträge um 4,7 Prozent auf 222,2 Millionen Euro.
Im Geschäftsfeld Wohnen konnte Wüstenrot in den ersten drei Quartalen dieses Jahres das Brutto-Neugeschäft von 8,61 Milliarden Euro auf 13,83 Milliarden Euro erhöhen – ein Wachstum von 60,6 Prozent, das signifikant über dem Marktniveau und auch über der Steigerung zum Halbjahr (plus 40,3 Prozent) lag. Nachfragebelebend wirkte sich aus, dass das Bausparen angesichts des starken Anstiegs der Hypothekenzinsen als Zinssicherungsinstrument für Finanzierer sowie potenzielle Erwerber und Modernisierer an Bedeutung gewonnen hat.
Das Neugeschäft in der Baufinanzierung (inklusive der Vermittlungen ins Fremdbuch) zeigte ein Wachstum von 7,0 Prozent auf 5,28 Milliarden Euro (neun Monate 2021: 4,94 Milliarden Euro) und lag damit über der Marktentwicklung. Stimulierend wirkte sich insbesondere die gestiegene Nachfrage nach energetischen Sanierungen, getrieben durch die hohen Energiekosten, auf das Neugeschäft aus.
Ausblick auf das Gesamtjahr 2022
Die aktuellen Umfeldbedingungen führen zu einer hohen Volatilität der Bewertungsergebnisse in der IFRS-Gewinn- und Verlustrechnung der W&W-Gruppe. Diese hält dennoch an der bisherigen Prognose für den Konzernüberschuss fest.
Gleichwohl ist diese Prognose mit hohen Unsicherheiten behaftet, die insbesondere von den aktuellen Entwicklungen an den Kapital- und Finanzmärkten sowie möglichen konjunkturellen Einbrüchen herrühren. Unvorhersehbare, große Schadenereignisse würden die Prognose negativ beeinflussen.
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