Am europäischen Bürovermietungsmarkt stieg der Flächenumsatz trotz Unsicherheiten über den Pre-Covid Durchschnitt

Gemäß unserem ‚Spotlight: European Office Outlook‘  lag der Flächenumsatz am europäischen Bürovermietungsmarkt 2022 bei rund 9,9 Mio. m² und damit 2 % über dem Pre-Covid Durchschnitt (2013-2019). Gegenüber dem Vorjahr wurde ein Umsatzplus von 14 % erzielt.

Auch in Deutschland stieg der Umsatz in den Top-6-Bürovermietungsmärkten auf ca. 3 Mio. m² – ein Umsatzplus von 3 % verglichen mit 2021. Dennoch macht sich Vorsicht bemerkbar. „Auch aktuell ist auf Grund der weiterhin unübersichtlichen gesamtwirtschaftlichen Lage viel Unsicherheit am Markt zu spüren, was sich unter anderem in der gestiegenen Anzahl von Mietvertragsverlängerungen widerspiegelt. Eigentümer sind aktuell stärker dazu geneigt, ihre bestehenden Mieter im Objekt zu halten und gewähren daher teils attraktive Verlängerungsangebote“, sagt Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills.

Die durchschnittliche Leerstandsrate in Europa stieg im Verlauf des Jahres 2022 um 50 Basispunkte auf 8 %, wobei die stärksten Zunahmen in Dublin (+ 290 Bp. auf 12,5 %), Paris-La Défense (+ 250 Bp. auf 16,7 %), Amsterdam (+ 220 Bp. auf 7,8 %) und in Budapest (+ 210 Bp. auf 11,3 %) verzeichnet wurden. Da viele Nutzer ihre Standorte in erstklassige, zentral gelegene Objekte verlagerten, nahm der Leerstand insbesondere im sekundären Bürobestand und in eher peripheren Lagen zu. Dies war insbesondere in der zweiten Jahreshälfte zu beobachten, als einige Unternehmen ihre Flächen zur Untermiete anboten, um die Gesamtkosten zu senken.

„Die europäischen CBD-Märkte weisen nach wie vor geringe Büroleerstände auf, wobei hier das Pariser CBD mit 2,3 %, Köln mit 3,0 %, Berlin mit 3,1 % und Stockholm mit 3,6 % zu nennen sind. Auf Grund des aktuell unsicheren makroökonomischen Umfeldes sind die Entwicklungspipelines in vielen Ländern zurückgegangen, jedoch stellen wir fest, dass in bestimmten Märkten hochwertige kurzfristige Untermietflächen zur Verfügung gestellt werden“, sagt Matthew Fitzgerald, Director, EMEA Cross Border Tenant Advisory bei Savills und ergänzt: „Die Nutzer koppeln ihre Flächenentscheidungen an vielfältige Komponenten wie begrenzte Kapitalallokation, den zukünftigen – und oftmals noch unklaren – Flächenbedarf, die zunehmenden ESG-Vorschriften und die Flächenqualität als Faktor für die Gewinnung und Bindung von Talenten.”

Die Spitzenmieten für Top-Büroflächen in Europa stiegen im vergangenen Jahr um durchschnittlich 5,1 %. „Der Mietpreisanstieg ist auf die Präferenz der Nutzer zurückzuführen, Objekte mit hochwertigeren, energieeffizienten Flächen in erstklassigen CBD-Lagen anzumieten, welche die Vorschriften für Mindestanforderungen an Energieausweise (EPC) einhalten. Zum Vergleich: Die Mieten in Durchschnittsgebäuden in CBD-Lagen stiegen im gleichen Zeitraum nur um 3,7 %“, sagt Mike Barnes, Associate Director European Research bei Savills. Am stärksten stiegen die Spitzenmieten in München (+16 %), Prag (+13 %), Düsseldorf (+12 %), im Londoner West End (+11 %) und in Amsterdam (+10 %) – ein Resultat des Unterangebotes an Spitzenbeständen und der begrenzteren Projektentwicklungspipelines.

Verantwortlich für den Inhalt:

Savills Immobilien Beratungs-­GmbH, Taunusanlage 19, D-­60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 273 000 ­ 12, www.savills.de