Eine Analyse der durchschnittlichen Angebotspreise von Eigentumswohnungen im Berliner S- und U-Bahn-Netz zeigt:

Ringbahn als Preislinie: Direkt außerhalb des S-Bahn-Rings fällt der Quadratmeterpreis bereits um bis zu 1.800 Euro

Höchstpreise in Mitte: Unter den Linden (8.514 Euro pro m²), Friedrichstraße (7.339 Euro) und Brandenburger Tor (7.333 Euro)

Teuerste Linien: Höchste Immobilienpreise entlang der U2 zwischen Pankow (4.711 Euro) und Ruhleben (4.514 Euro) sowie U1/U3 zwischen Warschauer Str. (5.527 Euro) und Wittenbergplatz (6.059 Euro)

Große Unterschiede: Mittlerer Quadratmeterpreis in Unter den Linden (8.514 Euro) mehr als dreifach so teuer wie in Bernau (2.600 Euro) am Ende der S2

Das U- und S-Bahn-Netz in Berlin zählt mit über 300 Bahnhöfen zu den größten innerstädtischen Gleisnetzen Deutschlands. Die Linien haben sogar gewissen Einfluss auf die Immobilienpreise in der Hauptstadt: Innerhalb der markanten Ringbahn ist das Preisniveau deutlich höher als direkt außerhalb. Binnen nur zwei U-Bahn-Haltestellen können bis zu 1.800 Euro Differenz beim Quadratmeterpreis von Wohneigentum herrschen. Das ist ein Ergebnis einer Analyse von immowelt, bei der die Angebotspreise von Eigentumswohnungen im 500-Meter-Umkreis von U- und S-Bahn-Haltstellen der Berliner Verkehrsbetriebe untersucht wurden.

Innen teuer, außen günstiger: Ringbahn als Preisbarriere

An der U2-Haltestelle Eberswalderstraße wird der Quadratmeter im Mittel für 6.557 Euro angeboten. Nur zwei Stationen weiter nördlich, an der Vinetastraße, fällt das Preisniveau deutlich auf 4.681 Euro. Das Verlassen des S-Bahn-Rings an der Schönhauser Allee (5.877 Euro) sorgt also dafür, dass der Immobilienpreis um nahezu ein Drittel günstiger wird. Die Eberswalderstraße liegt im Szene-Viertel Prenzlauer Berg, während die Vinetastraße bereits zu Pankow zählt.

Das Phänomen zeigt sich auch andernorts in Berlin: Rund um die Yorckstraße in Schöneberg wird der Quadratmeter für 5.540 Euro angeboten. Am Südkreuz fällt der Preis auf 5.093 Euro und nur eine Station mit der S2 stadtauswärts am Priesterweg, obwohl ebenfalls noch im Bezirk Schöneberg, sinkt der Preis auf 4.384 Euro.

Höchster Preis rund um Unter den Linden

Die höchsten Immobilienpreise in Berlin werden tendenziell rund um den U-Bahnhof Unter den Linden verlangt: Auf dem Boulevard wird der Quadratmeter für 8.514 Euro angeboten. Allgemein zählt Mitte mit Quadratmeterpreisen von meist jenseits von 7.000 Euro zu den hochpreisigsten Immobilienstandorten in Berlin: Dazu zählen unter anderem die Haltestellen Friedrichstraße (7.339 Euro), Brandenburger Tor (7.334 Euro) und Hackescher Markt (7.302 Euro).

Berlins teuerste U-Bahn-Linien für Immobilien: U2 und U1/U3

Die höchsten Angebotspreise für Berliner Immobilien werden in der Tendenz entlang der Haltestellen der U2 und der U1/U3 verlangt. Die U2 verkehrt von Pankow durch den Prenzlauer Berg und führt dann über den Potsdamer Platz (6.995 Euro) Richtung Ruhleben (4.514 Euro).

Ebenfalls sehr teuer sind Immobilien entlang der U3 beziehungsweise U1: Diese fährt von der Warschauer Straße (5.527 Euro) über die Möckernbrücke (6.155 Euro) an den Wittenbergplatz (6.059 Euro). Die U3 fährt weiter Richtung Krumme Lanke (5.978 Euro) und die Haltestellen bleiben auch beim Verlassen des S-Bahn-Rings teure Pflaster. Denn die Linie fährt durch das für seine Villen bekannte Dahlem: Dort ist das Preisniveau auch außerhalb der Ringbahn sehr hoch, beispielsweise rund um die Haltestellen Dahlem Dorf (7.432 Euro) und Freie Universität (7.336 Euro).

Durch die große Ausdehnung des Berliner S-Bahn-Netzes bis weit ins Brandenburger Umland ergeben sich auch massive Preisunterschiede: Die günstigsten Immobilienpreise im Schienennetz der BVG finden sich in Bernau am Ende der S2. Dort wird der Quadratmeter im Mittel für 2.600 Euro angeboten.

Die Fahrt von Bernau zur teuersten Haltestelle Unter den Linden dauert knapp eine Dreiviertelstunde, dafür kostet Wohneigentum auch nur ein Drittel. Für Kaufinteressenten, die auch dank des Deutschlandtickets preisgünstig pendeln können, lohnt sich also der Blick über die Stadtgrenzen Berlins hinaus.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in Berlin und Brandenburg, die im Umkreis von 500 Metern von U- oder S-Bahn-Stationen liegen. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Preise von Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.10.2023 wieder. Es handelt sich um Angebots-, keine Abschlusspreise.

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