Büroleerstand ist in den europäischen Kernmärkten weiterhin gering

Laut des neuesten Savills-Spotlights ist der Büroleerstand in den europäischen Kernmärkten weiterhin gering, allen voran in Paris CBD (1,9 %), Köln (3,3 %) und Hamburg (3,8 %). Auch die deutschen Großstädte Berlin (4,1 %) und München (5,1 %) weisen einen geringen Leerstand auf und liegen damit unter den europäischen Kernmärkten auf Platz vier bzw. fünf.

Zwar sind die Leerstandsquoten in den deutschen Top-6-Städten auf einem vergleichsweisen niedrigen Niveau, steigen aber zunehmend an. So ist die durchschnittliche Leerstandsquote im Vergleich zum Vorquartal um 20 Basispunkte auf 5,2 % gestiegen. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die konjunkturell geringere Flächennachfrage und strukturelle Flächenreduktionen. Dennoch verzeichnen diese Märkte weiterhin Mietpreissteigerungen bei den Spitzenmieten, da erstklassige Büros in sehr gut erreichbaren Lagen nach wie vor gefragt und kurzfristig kaum verfügbar sind.

Im 3. Quartal 2023 betrug der europäische Büroflächenumsatz 1,9 Mio. m²; das sind 11 % weniger als im Fünfjahresdurchschnitt, aber 8 % mehr als im Vorquartal. Laut Savills lässt sich diese Entwicklung darauf zurückführen, dass Unternehmen trotz höherer Kosten wieder vermehrt Mietentscheidungen treffen. In Madrid, Bukarest und München lag der Flächenumsatz in den ersten drei Quartalen über dem Fünfjahresdurchschnitt der ersten drei Quartale.

Savills prognostiziert für das Gesamtjahr 2023 einen Rückgang des Büroflächenumsatzes in Europa um 18 % im Vergleich zum Vorjahr. Für 2024 rechnet das internationale Immobilienberatungsunternehmen jedoch wieder mit einem leichten Anstieg des Flächenumsatzes im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Europa. Für die deutschen Top-6-Städte wird allerdings weiterhin ein Rückgang des Flächenumsatzes erwartet, da die Nachfrage auch im nächsten Jahr noch schwach bleiben dürfte.

Angesichts von Bauverzögerungen und der Tatsache, dass viele Projektentwickler nicht in der Lage sind, die Finanzierung für neue Projekte zu sichern, dürfte das Angebot an hochwertigen Büroflächen in Europa weiterhin gering sein, so die Savills Experten. Infolgedessen dürfte sich der Wettbewerb der Mieter um erstklassige Flächen in zentralen Lagen verstärken, was zu einer Erhöhung der Büromieten in den CBDs führt. So konnte beispielsweise in Paris La Défense ein Anstieg der Mieten um 6 % beobachtet werden, da einige Nutzer aufgrund der noch höheren Mieten im Pariser CBD gezwungen waren, wieder nach La Défense zu ziehen.

Christina Sigliano, EMEA Head of Global Occupier Services bei Savills, kommentiert: „Der zunehmende Wettbewerb um erstklassige Objekte bedeutet, dass viele Mieter bereit sind, einen höheren Mietaufschlag zu zahlen. Wir gehen daher davon aus, dass sich das Mietwachstum für erstklassige Büroflächen weiter fortsetzen wird, da die Zahl der neu auf den Markt gebrachten Flächen begrenzt bleibt. Wir vermuten, dass Mietanreize für ältere Bestände in peripheren Lagen weiter zunehmen werden, sofern die Flächen nicht umfassend saniert werden.”

Jan-Niklas Rotberg, Director und Head of Office Agency Deutschland, ergänzt: „Den Wettbewerb um erstklassige Büroflächen und die damit verbundenen Mietpreissteigerungen beobachten wir auch in Deutschland.  Während die europäischen Bürospitzenmieten in den letzten 12 Monaten um durchschnittlich 6,3 % stiegen, wiesen die Spitzenmieten in Düsseldorf (+27 %), Köln (+26 %) und München (+17 %) einen besonders schnellen Anstieg auf.“

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