Drei von zehn Befragten überprüfen am Jahresende die eigenen Finanzen

Optimismus für die eigenen Finanzen ist gestiegen

Aktien und Fonds bleiben als Geldanlage weiter attraktiv

Sparbemühungen waren im ablaufenden Jahr konstant und bleiben dies voraussichtlich auch in den nächsten sechs Monaten

Die Sparerinnen und Sparer verfallen am Jahresende keinesfalls in Aktionismus, sondern bleiben beim Blick auf die eigenen Geldanlagen, ihre Sparbemühungen und die eigene finanzielle Situation entspannt bis vorsichtig optimistisch. Vorsätze fassen sie rund um die Themen Gesundheit, Familie und Beruf. Aktien und Fonds bleiben attraktive Geldanlageformen, gleichwohl zinsbasierte Anlageformen erwartungsgemäß beliebter werden. Dies sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Online-Befragung von gut 1.000 Menschen in Deutschland, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden.

Drei von zehn Befragten überprüfen am Jahresende die eigenen Finanzen

Das Jahresende ist traditionell die Zeit der Rück- und Ausblicke – auch beim Thema Geld und Finanzen. Im Rahmen des Anlegerbarometers hat das Marktforschungsunternehmen Forsa für Union Investment herausgefunden, dass sich immerhin ein Drittel der Sparerinnen und Sparer zum Jahresausklang mit den eigenen Finanzen auseinandersetzen möchte (33 Prozent). Damit nimmt diese Zahl zum ersten Mal im Jahresverlauf zu, gleichwohl für die Mehrheit (65 Prozent) das Jahresende kein Anlass ist, die eigenen Geldanlagen zu überprüfen. Ebenfalls sehr beliebt zum Jahreswechsel: gute Vorsätze fassen. Dies möchten viele auch im Bereich Finanzen tun (27 Prozent), gleichwohl hier den meisten die Themen Gesundheit (51 Prozent), Familie (39 Prozent) und Beruf (35 Prozent) wichtiger sind.

Insgesamt ist festzustellen, dass sich viele Befragte auf die Suche nach attraktiven Sparmöglichkeiten machen und darauf achten, dass es sich auch lohnt (73 Prozent, 3. Quartal 2022: 70 Prozent). Allerdings vergisst gut jede zweite befragte Person gerade am Jahresende zu überprüfen, ob Zuschüsse und Vergünstigungen in Anspruch genommen werden können (51 Prozent). “Es lohnt sich, die Zeit zu investieren und sich aktiv mit seinen Geldanlagen und möglichen staatlichen Zuschüssen zu beschäftigen. Dabei helfen kann ein Beratungsgespräch in der Bank, in dem auf die individuelle Situation geschaut wird und Optimierungen vorgenommen werden können”, meint Kerstin Knoefel, Leiterin des Segments Privatkunden bei Union Investment.

Optimismus für die eigenen Finanzen ist gestiegen

Mit Blick auf die wirtschaftliche Situation in Deutschland sinkt der Anteil derjenigen, die mit einer Verschlechterung rechnen um sieben Prozentpunkte auf 62 Prozent und befindet sich damit auf dem niedrigsten Stand seit Ausbruch des Ukraine-Krieges.

Bei den eigenen Finanzen ist der Blick nach vorne insgesamt optimistischer als im Vorjahr: 59 Prozent der Befragten erwarten, dass die eigene finanzielle Situation in den kommenden sechs Monaten gleich bleibt (drittes Quartal 2022: 48 Prozent). 19 Prozent glauben an eine verbesserte Finanzsituation im eigenen Haushalt. Im dritten Quartal 2022 waren es nur 12 Prozent. Zwei von zehn Befragten glauben, dass die nächsten sechs Monate sich schlechter auf die eigene finanzielle Lage auswirken werden. Damit hat sich die Zahl der Pessimisten im Vergleich zur Befragung im dritten Quartal 2022 fast halbiert. Damals gingen 40 Prozent von einer schlechteren Finanzsituation aus.

Sparbemühungen waren im ablaufenden Jahr konstant und bleiben dies voraussichtlich auch in den nächsten sechs Monaten

Der durchaus zuversichtliche Blick auf die eigenen Finanzen spiegelt sich auch im Sparverhalten wider – sowohl rück- als auch vorausblickend: In den letzten 12 Monaten haben die meisten Befragten beim Sparen nichts verändert (52 Prozent), ein Viertel hat weniger gespart (25 Prozent), in etwa genauso viele haben im abgelaufenen Jahr mehr zur Seite gelegt als früher (22 Prozent). Mit Blick auf die kommenden sechs Monate möchte mehr als die Hälfte der Befragten nichts am Sparverhalten ändern (58 Prozent). 29 Prozent möchten aber mehr sparen als bisher. Die wenigsten (12 Prozent) möchten ihre Sparbemühungen zurückfahren. Besonders viele Menschen finden, dass es ein schönes Gefühl ist, wenn sie sich durch Sparen etwas leisten können (84 Prozent). Nur 14 Prozent sagen, Sparen lohne sich nicht.

Aktien und Fonds bleiben als Geldanlage weiter attraktiv

Bei der Wahl der Anlageform bleibt die Geldanlage in Aktien trotz der Rückkehr des Zinses weiter attraktiv. 58 Prozent der Befragten halten es für sinnvoll, zumindest einen kleineren Teil ihres Geldes in chancenreiche Anlagen, wie z.B. Aktien, anzulegen. Die attraktivste Form der Geldanlage ist für die meisten Befragten auch in diesem Quartal das Sparen mit Immobilien (68 Prozent). Auf Rang zwei landet das Tagesgeld (46 Prozent). Platz drei und vier belegen Aktien und Investmentfonds (jeweils 45 Prozent).

Der Einstieg in das Sparen mit Aktien oder Fonds gelingt bei vielen über Fondssparpläne, die unter den Befragten auch weiterhin beliebt bleiben. Sechs von zehn Befragten (60 Prozent) schätzen daran, dass man bereits mit kleineren Beträgen sparen kann. Gut die Hälfte der Befragten (52 Prozent) kann sich einen Fondssparplan als Ergänzung zu anderen Anlagen vorstellen. “Diese Zahlen zeigen, dass sich Anlegerinnen und Anleger auch in bewegten Zeiten nicht aus der Ruhe bringen lassen. Immer mehr Menschen erkennen den Wert einer breiten Vermögensstruktur und die Vorteile von Sparplänen für den Vermögensaufbau. Unter ihnen sind vor allem auch viele junge Menschen, was mit Blick auf die Herausforderungen für die Altersvorsorge besonders erfreulich ist”, kommentiert Knoefel.

Zur Studie

Das Marktforschungsinstitut Forsa hat im November 2023 im Auftrag von Union Investment 1.006 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren befragt, die in privaten Haushalten über Finanzen entscheiden und mindestens eine Geldanlage besitzen. Die Befragten nahmen an einer Online-Umfrage teil und konnten sich Zeit und Umgebung der Bearbeitung selbst aussuchen. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.

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