Kommentar von Sabrina Denis und Lara Castleton, Senior-Portfolio-Strategen, Janus Henderson Investors

  • Auf ein schlechtes Aktien- und Anleihe-Jahr 2022, folgten 2023 zweistellige Renditen.
  • Balanced-Portfolios können unterschiedlich genutzt eingesetzt werden – sei es als Gesamtportfolio, als Kernallokation oder als taktisches Overlay.
  • Entscheidend sind Definition von Verwendungszweck und Durchführung einer Due-Diligence-Prüfung der verschiedenen Fondsoptionen.

In den letzten Jahren wurde das Vertrauen in das 60/40-Portfolio (60 % Aktien, 40 % Anleihen) auf die Probe gestellt. In den vergangenen 95 Jahren ist es nur viermal vorgekommen, dass sowohl Aktien als auch Anleihen innerhalb desselben Jahres gefallen sind: 1931, 1941, 1969 und 2022. Auch wenn 2022 eines der schlechtesten Jahre aller Zeiten, wurden geduldige Anleger 2023 mit zweistelligen Renditen belohnt.

Wenn es um die Allokation in Mischfonds geht, hören wir am häufigsten die Frage: „Wie setzt man einen Mischfonds am besten in einem Portfolio ein?“ Die Antwort auf diese Frage hängt natürlich von den individuellen Umständen und Zielen des Anlegers ab. Insgesamt sehen wir jedoch drei verschiedene Möglichkeiten:

  1. Als Gesamtportfolio

Ein Portfolio aus einem oder mehreren Mischfonds zu bilden, kann für Anleger, die ihren Allokationsprozess vollständig auslagern wollen, sehr effektiv sein. Balanced-Fonds können automatisch ein Rebalancing vornehmen und ihre Allokation über mehrere Assets und/oder Regionen hinweg umschichten, um einem vorgegebenen Risikomodell zu entsprechen.

Mit fast 4.500 verschiedenen Strategien, die als „ausgewogen“ gelten, fehlt es den Finanzfachleuten nicht an Möglichkeiten, ein Portfolio zu erstellen, das den Bedürfnissen ihrer Kunden entspricht. Diese Vielfalt macht es jedoch notwendig, die Risiken, Exposures und angestrebten Ziele für jede Lösung genau zu verstehen.

  1. Als Kernallokation

Meist nutzen Anleger einen oder mehrere Mischfonds als Kernbestandteil ihres Portfolios. Zur Erweiterung dieser Kernallokation fügen sie vielversprechende Satelliten- oder taktische Positionen hinzu, wie z. B. Alternatives oder ein spezifisches regionales oder sektorales Exposure.

Während Balanced-Fonds eine solide Basis für eine Kernallokation bieten können, werden Anleger vielleicht überrascht sein, dass die Korrelationen der einzelnen Produkte mit einer moderaten gemischten 60/40-Benchmark zwischen 0,5 und 1,5 liegen. Darüber hinaus gibt es auch eine Volatilitätsspanne zwischen den Fonds in der Morningstar-Kategorie.

Due Diligence ist daher entscheidend, da Anleger, die Balanced Fonds als Core-Ersatz sehen, eine hohe Korrelation zu einer traditionellen 60/40-Benchmark als Indikator dafür werten könnten, dass der Balanced Fonds tatsächlich ihre Ziele erreichen kann.

  1. Als taktisches Overlay

Häufig nutzen Anleger auch Mischfonds, um ihre Kernallokation in Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen zu ergänzen. Die Rolle eines Mischfonds besteht unter diesen Umständen darin, als Overlay für umfassendere Asset-Allocation-Entscheidungen zu dienen – und so hoffentlich die Portfolioerträge zu steigern, ohne die allgemeinen Risiko- und Ertragsziele zu gefährden.

Dabei ist es unseres Erachtens wichtiger, Optionen zu erkennen, die sowohl flexibel als auch komplementär sein können. Aktives Portfoliomanagement und dynamische Asset-Allokation können bei der Auswahl von Mischfonds als taktisches Overlay entscheidend sein, da Ansätze mit diesen Merkmalen gewöhnlich eher von kurzfristigen Marktverwerfungen profitieren können.

Die Integration eines Balanced-Fonds in das Anlegerportfolio bringt je nach Funktion mehrere potenzielle Vorteile mit sich:

  • Einfache, kosteneffiziente Diversifizierung: Mit einem einzigen Investment können Anleger in verschiedene Anlageklassen, Stile und Märkte investieren. Die Kosten, die Komplexität oder der Zeitaufwand, um dies mit Einzelanlagen zu erreichen, können beträchtlich sein.
  • Eine effizientere Lösung: Eine Kernallokation in einen oder mehrere Balanced-Fonds verschafft den Anlegern viel Zeit, um sich auf Bereiche eines Portfolios zu konzentrieren, die ein größeres Alpha-Potenzial haben, wie z. B. Alternatives, konzentrierte Sektoren usw.
  • Beständigkeit: Anleger haben mehr Vertrauen in ihre Core-Asset-Allokation, da sie wissen, dass diese darauf ausgelegt ist, sich anzupassen und verschiedene Marktbedingungen zu bewältigen.

Zwar bieten Balanced-Fonds verschiedene potenzielle Vorteile, allerdings kann ihr Einsatz ein Gesamtportfolio in Bezug auf Exposure und potenzielles Risiko unübersichtlicher machen. Dieses Dilemma in Verbindung mit der Vielfalt der auf dem Markt verfügbaren Produkte macht deutlich, wie wichtig eine gründliche Analyse ist.

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