„Die Märkte preisen bereits ein, dass die letzte Zinssenkung der Fed die erste eines neuen Zinssenkungszyklus war, der das Wirtschaftswachstum der USA und die Ertragskraft der US-Unternehmen stützen soll“, sagt Éric Turjeman, Co-CIO bei Ofi Invest Asset Management:

„Laut einer Umfrage der Bank of America glauben 58 % der Anleger, dass globale Aktien derzeit überbewertet sind. US-Titel führen diesen Trend an: Sie werden derzeit mit einem Aufschlag von mehr als 20 % gegenüber ihrem historischen Durchschnitt gehandelt und holen seit Jahresbeginn weiterhin gegenüber anderen globalen Aktienmärkten auf. Der US-Markt wird nach wie vor von Technologiewerten angetrieben, insbesondere solchen, die eng mit künstlicher Intelligenz verbunden sind. US-Unternehmen sind zunehmend profitabel und schneiden im Vergleich zu ihren europäischen Konkurrenten sehr gut ab. Sie übertreffen andere entwickelte Märkte weiterhin beim Gewinnwachstum.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 23 für die nächsten zwölf Monate sind die US-Märkte allerdings nicht günstig, zumal ihre Performance von Sektor zu Sektor nach wie vor uneinheitlich ist.

Der Technologiesektor ist weiterhin aufgrund der KI-Investments überbewertet. Nvidia beispielweise möchte 100 Milliarden Dollar in Open AI investieren, damit Open AI-Rechenzentren mit Chips von Nvidia ausgestattet werden können. Im Moment scheint das aber den Markt nicht zu interessieren. Die Projekte sind riesig. Nur die Zeit wird zeigen, wie profitabel sie sein werden.

Wenn man die „Magnificent 7“ ausklammert, stehen US-Unternehmen nach wie vor schwach da. Gleiches gilt für die US-Wirtschaft insgesamt, die ohne KI-Investitionen weit weniger robust gewesen wäre. Der S&P 493 ohne die „Magnificent 7“wird derzeit mit dem mehr als 20-fachen der Unternehmensgewinne gehandelt, während das prognostizierte Gewinnwachstum nur 5 % beträgt. Deshalb sehen wir wenig Spielraum für eine Neubewertung in den USA. Das Gewinnwachstum müsste sich bis zum Jahresende beschleunigen, um dem US-Markt weiteren Auftrieb zu verleihen.

Seit Anfang August haben sich die Wirtschaftsdaten in Europa, insbesondere in Deutschland, verschlechtert. Vor dem Hintergrund des ungünstigen Handelsabkommens mit den USA hat sich die Stimmung der Hersteller im September eingetrübt. Ein Unternehmen nach dem anderen hat bereits Umstrukturierungspläne angekündigt, wie beispielsweise Bosch, das 13.000 Stellen abbauen wird. Die Märkte behalten jedoch das deutsche Konjunkturprogramm im Auge und erwarten, dass sie bald die Binnennachfrage stützen wird.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14 wird die Eurozone nicht mehr mit einem Abschlag gehandelt. Das Gewinnwachstum wird in diesem Jahr erneut enttäuschen, aber wir erwarten für das nächste Jahr eine deutliche Verbesserung.“

Das Unternehmen:

Ofi Invest Asset Management ist Teil der Ofi Invest Gruppe, die zur Aéma Groupe (Macif, Abeille Assurances, Aésio Mutuelle) gehört und die derzeit der fünftgrößte Vermögensverwaltungskonzern Frankreichs ist. Der Konzern verwaltet ein Vermögen von 183,9 Milliarden Euro für institutionelle, Wholesale- und private Anleger und bietet eine breite Palette an börsennotierten und nicht börsennotierten Anlagelösungen (Stand: 30. Juni 2025). Dabei verfolgt Ofi Invest AM die Philosophie des verantwortungsvollen Investierens.

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