Analyse von Policen Direkt: Wie Lebensversicherungskunden von der Transparenzpflicht profitieren

Mit der zweiten Auflage der Solvenzberichte haben sich die für die Aufsicht relevanten
Solvenzquoten der deutschen Lebensversicherer im Schnitt um rund 16 Prozent
verbessert. 11 Gesellschaften befinden sich weiter in enger Manndeckung der Versicherungsaufsicht BaFin (Hier Vgl. 2016: 22). Die Lage ist damit weiter ernst, die Garantien in der deutschen Lebensversicherung sind aktuell aber nicht gefährdet.

„Die Quoten sind Gradmesser für die aktuelle Sicherheit und Stabilität. Damit zeigen Versicherer, wie krisenfest sie sind. Für Lebensversicherungskunden sind das die zentralen Pfeiler ihrer Altersvorsorge“, erklärt Policen Direkt­Chefaktuar Henning Kühl. Gerade weil es sich um eine Pflichtveröffentlichung handelt, wertet er die Solvenzberichte als wichtige vertrauensbildende Maßnahme. Sämtliche Versicherer zeigen stabile Quoten, fast alle nehmen dafür von der Versicherungsaufsicht BaFin genehmigte Bilanzierungshilfen in Anspruch. 11 davon haben die Quote ohne Übergangsmaßnahmen nicht geschafft.

Die Minimum­Quote (MCR­Quote) bezieht sich auf die Anforderungen im Normalbetrieb und damit die aktuellen Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden. Diese können nur 4 Lebensversicherer nicht ohne Bilanzierungshilfen erfüllen (2016: 12).

Die wichtigsten Zahlen in Kürze

­ Brutto­Quote 453,25% (2016: 385,72%:)
­ Netto­Quote 272,14% (198,81%)
­ MCR­Quote 794,08% (551,68%)
­ 11 Versicherer mit Netto­Quote < 100 (2016: 22)
­ 4 Versicherer mit Minimum­Quote < 100 (2016: 3) ­ Kein Versicherer bei der Netto­Quote = 0 (2016: 4) ­ Kein Versicherer mit Minimum­Quote = 0 (2016: 3)

Nicht zuletzt steigende Marktzinsen sind verantwortlich für die deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Offenbar kommen Versicherer aber auch besser mit den Regulierungsvorschriften zurecht. Kühls erstes Fazit: „Wir gehen weiter davon aus, dass alle Lebensversicherer ihre Leistungsversprechen erfüllen und kaufen derzeit Policen aller Anbieter. Das gilt auch für Verträge im Run­off.“

Hintergrund: Aufgrund der europäischen Regulierungsvorschriften Solvency II sollen die Versicherer gewährleisten, ihre Garantien und Versprechen auch unter extremen Szenarien zu erfüllen. Die Solvenzquoten geben an, wie hoch der Kapitalpuffer im Verhältnis zu den Anforderungen ist. Wenn ein Versicherer den Schwellenwert von 100 Prozent nicht erreicht, dann müssen unter Umständen Übergangsmaßnahmen zur Verbesserung der Finanzstabilität beantragt werden, die mit Auflagen und enger Kontrolle der BaFin verbunden sind. Viele Versicherer nehmen diese Maßnahmen aber auch einfach zur Stabilisierung in Anspruch.

Analyse der Quoten und Erläuterungen auf solvenzquoten.de

Policen Direkt hat erneut die wichtigsten Solvenzquoten und die Mindestanforderungen unter http://solvenzquoten.de in einer Übersicht zusammengefasst. Auf der Seite gibt es zudem frei zugänglich leicht verständliche Erklärungen und Erläuterungen und den direkten Link zu den Solvenzberichten der deutschen Lebensversicherer. Erstmals ist jetzt ein Vergleich mit dem Vorjahr möglich. Versicherte können so feststellen, wie es um ihre Lebensversicherung bestellt ist.

„Wir wollen dafür werben, dass sich jeder Versicherte selbst ein Bild vom Zustand seiner Altersversorgung machen kann“, erläutert Kühl den Mehrwert für den Kunden. „Der Wert des Datenmaterials ist bei den Solvenzberichten nicht zu unterschätzen. Denn im Gegensatz zu freiwilligen Ratings müssen alle Versicherer ihren Transparenzpflichten nachkommen.“

Gerade Versicherer, die kein Neugeschäft mehr zeichnen und Run­off­Gesellschaften nehmen oft nicht mehr an Studien oder Auswertungen teil.
Einzelne Kennzahlen geben einen Eindruck, keinen umfassenden Einblick in ein Unternehmen. Kühl warnt deswegen davor, Entscheidungen über den Abschluss einer Versicherung oder die vorzeitige Beendigung eines Vertrages alleine von den Quoten abhängig zu machen.

Transparenz der Berichte weiter ausbaufähig

Vor der zweiten Auflage hatten die Versicherer Hausaufgaben zu erledigen. Die Berichte hatten inhaltlich und vom Aufbau her nicht komplett den Anspruch der Versicherungsaufsicht BaFin erfüllt. Informierten Versicherungsnehmern und der Fachöffentlichkeit sollen sich die Berichte deutlich verbessert darstellen, nicht zuletzt sollte die Zusammenfassung am Beginn des Berichtes einen allgemeinverständlichen Überblick bringen. Das bleibt weiter ein Ziel für viele Lebensversicherer.

Wer sich ein umfassenderes Bild seines Lebensversicherers machen will, sollte zur Solvenzberichterstattung auch die Pflichtangaben zu den Ertragsquellen und die laufenden Verzinsungen zu Rate ziehen. Policen Direkt bietet diesen Service frei zugänglich auf der Website an.

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