Mustafa Sagun, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Principal Global Equities, kommentiert die aktuelle Schwäche der Aktienmärkte. Er rät Anlegern zur Gelassenheit und zur Konzentration auf Ertragsbringer.

 

„Die jüngste Volatilität an den Aktienmärkten und die geopolitischen Turbulenzen haben zu Verunsicherung auf den Aktienmärkten geführt“, sagt Sagun, Chief Investment Officer bei Principal Global Equities. Aus einer längerfristigen Perspektive betrachtet seien die jüngsten Marktbewegungen normal. „Unserer Einschätzung nach handelt es sich um die Rückkehr ganz normaler Marktbedingungen.

Normal ist relativ. Dass zehnjährige US-Staatsanleihen längere Zeit die wichtige Marke von drei Prozent Rendite überschritten haben, war zuletzt ein wichtiges Signal“, so der Experte. Bei langfristig-orientierten Anlegern wurden Erinnerungen wach, als die Renditen in der Finanzkrise auf unter drei Prozent fielen und dann unter der beispiellosen weltweiten quantitativen Lockerung auf unter zwei Prozent abrutschten.

Der Inbegriff des Anormalen?

Die anhaltende Volatilität an den Aktienmärkten bewegte sich im Jahr 2017 im einstelligen Bereich. Das sei definitiv nicht normal gewesen. Entscheidend sei die Fassung zu bewahren und auf spezifische Ertragsbringer unter den Konzernen zu setzen. Die Märkte fixierten die steigenden Zinsen. „Und obwohl höhere Zinssätze die Finanzierungskosten beeinflussen, was sich negativ auf das Ergebnis auswirkt, glauben wir, dass der wahre Effekt woanders herkommt“, sagt Sagun. Das Ausmaß der jüngsten Schwankungen schien eher die allgemeine Risikoreduzierung der Anleger wiederzugeben. Auch die Besorgnis über den anhaltenden Handelsstreit mit China und die diplomatische Unsicherheit im Nahen Osten, die die Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in der Türkei ausgelöst hätten, hätten Einfluss genommen.

Die letzten Schwankungen seien jedoch auffällig gewesen. Aus heutiger Sicht sei das seit dem Jahr 2012 der schlechteste Monat für den S&P 500. Anstelle der fundamentalen Merkmale lasse sich ein Großteil des Verkaufsdrucks wohl auch auf nicht-preissensible Anleger zurückführen: Der ETF-Handel und „Hedging-Programme“, wie etwa „Volatility-Targeting“-Strategien, die Unternehmen nicht benachteiligen. „Wir ermutigen Anleger zu einer längerfristigen Perspektive. Bei der Anlage liegt der Fokus daher auf der Entwicklung der Erträge, der Cashflows und der Vermögenswerte. Und das über einen mittleren Zeithorizont von ein bis drei Jahre oder länger hinweg“, so der CIO.

Für die Beurteilung der Situation sollte die Marktvolatilität nicht direkt mit der aktuellen Berichtssaison, in der grundsätzlich gute Ergebnisse erzielt wurde, in Verbindung gesetzt werden. Die nach wie vor robuste Ertragslage, gepaart mit dem Marktrückgang, zeige auch gewöhnlichere Bewertungskennzahlen.

Die jüngste Schwäche in den am stärksten wachsenden Segmenten, die den Markt in den vergangenen Jahren dominiert hätten, sei besonders ausgeprägt. Eine gesunde Skepsis scheine daher für diesen Bereich angebracht. Die Erkenntnisse, die wir aus Geschäftsberichten – und analysen zögen, hätten weitaus größeren Einfluss auf unsere Portfolioentscheidungen als die täglichen Marktschwankungen, die selbst in jüngster Zeit stark wären. Die Selektivität sei daher nach wie vor der Schlüssel – zunehmend mit Blick auf Qualität, Wert und Verlustabsicherung.

 

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