Die Rolle und Bedeutung von Infrastrukturinvestments werden nach Einschätzung des Bundesverbands Alternative Investments e.V. (BAI), der zentralen Interessenvertretung der Alternative Investments Branche in Deutschland, auch in Zukunft weiter zunehmen.

 

Diese Anlageklasse, die über viele Jahre überwiegend wirtschaftlich geprägt war, steht mittlerweile viel stärker unter dem Einfluss von sozioökonomischen Trends wie z.B. dem Klimawandel und dem damit verbundenen Ausbau von Erneuerbaren Energien, der Digitalisierung und dem damit verbundenen Ausbau der Glasfasernetze, oder auch der Urbanisierung oder dem autonomen Fahren. Auch mit Blick auf zum Teil deutlich veraltete Infrastruktur haben Investitionen in Infrastruktur schließlich eine besondere volkswirtschaftliche Komponente, bei denen es daher gilt, institutionelle Investoren bestmöglich einzubinden.

Der Datenanbieter Preqin beziffert das verwaltete Vermögen (Assets under Management, AuM) im Segment (nicht-börsennotierte) Infrastruktur für das Jahr 2017 auf einen neuen Rekordwert in Höhe von rund 420 Mrd. US$. Dieser Wert liegt zwar weiterhin deutlich unter den AuM von anderen Private Markets Segmenten wie insbesondere Private Equity und auch Real Estate. Gerade aber wegen der sehr guten Performance dieser Anlageklasse in den vergangenen Jahren und den besonderen Portfolioeigenschaften von Infrastruktur ist das Interesse bei institutionellen Investoren ungebrochen und diese planen mehrheitlich die Allokation weiter zu erhöhen, so dass Preqin auch jüngst erst für 2018 ein weiteres Rekordjahr prognostizierte. Dem gestiegenen Interesse institutioneller Investoren haben auch Politik und Aufsicht Rechnung getragen, beispielsweise in Form von spezifischen aufsichtsrechtlichen Vorgaben für Anlagen in – qualifizierte – Infrastruktur unter Solvency II oder der Aufnahme von Infrastrukturdarlehen als eigene Anlagekategorie in der Anlageverordnung für Einrichtungen der beruflichen bzw. betrieblichen Altersvorsorge.

Für BAI-Geschäftsführer Frank Dornseifer ist Infrastruktur längst kein Nischensegment mehr: „Was als geringe Beimischung begann, ist heute ein echter Portfoliobaustein. 5 % Infrastrukturanlagen sind bei institutionellen Investoren mittlerweile keine Seltenheit mehr bzw. sind zumindest das klare Ziel der strategischen Asset Allocation. Gründe, die weiterhin für Anlagen in Infrastruktur sprechen, sind neben der guten Performance vor allem die geringe Korrelation und stabile Cash-flows. Wichtig ist zudem, dass nicht nur die Anzahl der Transaktionen mit Infrastruktur Assets steigt, sondern auch die Zahl der erfolgreichen Exits. Das ist bekanntlich der Lackmustest, auf den die Investoren schauen.“

Mit Blick auf die besondere Komplexität und Heterogenität, die Infrastruktur von anderen Vermögensanlagen unterscheidet, hatte die BaFin erst im Frühjahr eine eigene Auslegungsentscheidung für Infrastrukturinvestitionen veröffentlicht und insoweit den Grundsatz der unternehmerischen Vorsicht mit Leben gefüllt. Die BaFin knüpfte dabei insbesondere auch an den EIOPA Bericht zur Identifizierung und Kalibrierung von Infrastrukturrisiken aus dem Jahre 2015 an, der in die Einführung der neuen Anlagegattung „qualifizierte Infrastruktur“ unter Solvency II mündete.

Hierzu führte Dornseifer weiter aus: „Die Marktchancen bei Infrastrukturanlagen sind beachtlich. Gerade deshalb ist aber auch eine intensive Beschäftigung mit dem Asset und den inhärenten Risiken erforderlich. Hierbei unterstützt der BAI Investoren z.B. mit dem einschlägigen Due Diligence Questionnaire für Infrastrukturanlagen oder Erläuterungen zu qualifizierten Infrastrukturanlagen unter Solvency. Darauf aufbauend widmen wir nun den Themenschwerpunkt November auf unserer Homepage Infrastrukturinvestments, um neue Trends und Entwicklungen vorzustellen. Der Markt für Infrastrukturinvestments hat noch viel Potential und wir werden daher dieses Segment auch verbandsseitig weiter und engagiert vorantreiben.“

 

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