Auf dem Markt der Kryptowährungen rangeln die Verfolger des unangefochtenen Platzhirsches Bitcoin um Platz zwei.

 

Aber egal, ob gerade Ether oder Ripple bei der Marktkapitalisierung vorne liegen: „Beim Handelsvolumen hat der Stablecoin Tether beide abgehängt“, weiß Leonard Zobel, Geschäftsführer der bitmeister GmbH aus Berlin.

Es war nach einer Phase der Stabilität wieder ein anstrengender Monat für Krypto-Investoren: Die großen Coins gaben auf breiter Front nach, unter dem Strich standen Verluste von 5,5 Prozent bei Bitcoin, rund elf Prozent bei Ethereum und 15 Prozent bei Ripple. Drei Kryptos allerdings konnten sich von dem negativen Trend abkoppeln und stehen im Plus: Litecoin mit einem Plus von rund sechs Prozent, Monero mit einem Plus von knapp zwei Prozent und allen voran Tron. Die Währung schaffte einen beeindruckenden Aufstieg um 48 Prozent.

Das Rangeln um Platz zwei unter den Kryptos geht dabei munter weiter: Mittlerweile liegt Ripple mit gut zwölf Milliarden US-Dollar vor Ether mit rund elf Milliarden. Verlierer ist Ether, der über eine geraume Zeit recht stabil hinter Bitcoin die Rolle der Nummer zwei ausfüllte. Unangefochten an der Spitze bleibt der Bitcoin, der mit rund 60 Milliarden US-Dollar an Marktgewicht mehr als die Hälfte der derzeit rund 113 Milliarden Gesamtmarktkapitalisierung aller Kryptos darstellt.

Bei der Meinung zur weiteren Entwicklung der Kryptos gehen die Ansichten wie immer weit auseinander: Der ewige Pessimist Nouriel Roubini spricht beispielsweise davon, dass die Blockchain nur eine bessere Excel-Tabelle sei. Analysten von JP Morgan Chase erwarten, dass es noch einige Jahre dauern könne, bis die Finanzindustrie von den Vorteilen der Blockchain wirklich profitieren werde. Der Kurs des Bitcoin könne zwischenzeitlich auf unter 1260 US-Dollar fallen. Andere Einschätzungen sehen im Gegenteil den Wert des Bitcoin bis 2020 wieder bei oder sogar über dem Allzeithoch von rund 20.000 US-Dollar.

Auch Ethereum könnte nach Einschätzungen von Handelsexperten eine Renaissance erleben. Dann nämlich, wenn der fast zum Erliegen gekommene Markt für Initial Coin Offerings wieder anziehe und damit der Ether als die bevorzugte Transaktionswährung entsprechend wieder nachgefragt werde. Preise von mehr als 200 US-Dollar seien dann möglich. Eines ist ohnehin klar: Gemessen am Transaktionsvolumen liegt Ethereum immer noch weit vor Ripple: Ether im Wert von rund drei Milliarden US-Dollar wechselten binnen 24 Stunden die Wallets gegenüber rund 480 Millionen US-Dollar bei Ripple.

In diesem Zusammenhang wenig überraschend, aber spannend ist das Volumen von Tether: Hier werden binnen eines Tages Tether im Wert von rund 4,5 Milliarden US-Dollar gehandelt. Bei einem Preis von 1,01 US-Dollar sollte sich der Stablecoin, der eigentlich eins zu eins den Dollar abbilden soll, also stabilisiert haben.

Für die weitere Entwicklung wird vor allem die grundlegende Stimmung der Privatanleger entscheidend sein. Diese hatte in den vergangenen Wochen manchmal unter eigentlich eher nachrangigen, schlechten Nachrichten gelitten. Zudem herrscht noch immer Unsicherheit, gerade unter den vorsichtigen deutschen Investoren. Der Aufbau regulierter Marktplätze sollte hier Entlastung bringen. Wenn Kryptowährungen unter regulierten Bedingungen sicher und komfortabel gehandelt werden können, wird der Markt davon stark profitieren.

 

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