Nachdem im ersten Quartal dieses Jahres die Emissionsaktivitäten fast zum Erliegen kamen, zeigt das zweite Quartal mit neun geschlossenen AIF und einem geplanten Emissionsvolumen von mehr als einer halben Milliarde Euro ein starkes Comeback.

 

Der Markt für geschlossene Publikums-AIF (Alternative Investmentfonds) nimmt im zweiten Quartal (Q2) 2019 deutlich Fahrt auf. Nach dem Tiefstand im ersten Quartal (Q1) 2019 mit nur drei Fonds hat sich die Anzahl der neuen Fonds in Q2 verdreifacht. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen der neun in Q2 emittierten Fonds beträgt insgesamt rund 560 Mio. Euro und hat sich damit gegenüber Q1 2019 mehr als versechsfacht.

Betrachtet man die beiden ersten Quartale 2019 zusammen, ergibt sich folgendes Bild: In der ersten Jahreshälfte wurden insgesamt 12 Publikums-AIF von der BaFin zum Vertrieb zugelassen. Das sind zwei AIF weniger als im Vorjahreszeitraum. Das prospektierte Eigenkapitalvolumen liegt dennoch auf dem Niveau des Vorjahres: In den ersten sechs Monaten dieses Jahres summierte es sich auf rund 643 Mio. Euro – im ersten Halbjahr 2018 lag es über alle 14 AIF bei rund 630 Mio. Euro.

Erstmals in diesem Jahr kommen in Q2 drei AIF auf den Markt, deren prospektiertes Eigenkapital über der 100 Mio. Euro-Marke liegt. Der größte Fonds ist der Wealthcap Immobilien Deutschland 42. Laut Wealthcap ist für diesen AIF, dessen Vertrieb erst im September starten soll, ein Eigenkapitalvolumen in Höhe von rund 129 Mio. Euro geplant.

Vermögensanlagen: Angebot geht drastisch zurück

Während sich das Angebot für geschlossene AIF in Q2 belebt, bricht es bei Vermögensanlagen ein. „Das Angebot neuer Vermögensanlagen besteht im zweiten Quartal lediglich aus zwei Produkten“, stellt Stephanie Lebert, Senior Analystin bei Scope Analysis, fest.

Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum Q2 2018 waren es noch 15 emittierte Vermögensanlagen – ein Rückgang um 87%. Auch das zu platzierende Kapital geht deutlich zurück: Dieses beläuft sich in Q2 2019 auf rund 26,6 Mio. Euro – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (rund 133 Mio. Euro) bedeutet dies einen Rückgang um rund 80%.

Worin liegt der drastische Rückgang der Vermögensanlagen begründet? Scope sieht als Ursache die folgenden drei Gründe:

Auswirkungen des EEG 2017 auf Bürgerparks in Form von Unternehmensbeteiligungen,

Wegfall der Direktinvestments des Anbieters P&R in Verbindung mit weiterem Angebotsrückgang aufgrund Imageschaden dieses Segments,

mögliche Auswirkungen von verstärktem Fokus der BaFin auf einzelne Fallgruppen von Vermögensanlagen.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Scope Analysis GmbH, Lennéstraße 5, D-10785 Berlin, Tel: +49 30 27891-0, Fax: +49 30 27891-100, www.scopeanalysis.com